Das Konstrukt Vertrauen ist sowohl im Alltagsleben als auch in der wissenschaftlichen Betrachtung ein relevantes Thema. Vertrauen soll in dieser Arbeit weniger als wertvolles ethisch-moralisches Gut in der zwischenmenschlichen Interaktion Betrachtung finden, sondern aus der Perspektive effizienten, wirtschaftlichen Handelns, optimaler Zusammenarbeit und Kooperation in Unter-nehmen – insbesondere zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern – gesehen werden. Zudem gilt Vertrauen als wichtiger schwer imitierbarer Wettbewerbsvorteil von Unternehmen (Osterloh, 2006). Insbesondere die konstitutiven Merkmale von Dienstleistungen Intangibilität und die Integration des externen Faktors (Bruhn, 1999, S. 35) verdeutlichen die hohe Bedeutung von Vertrauen. Die Unsicherheit in der höheren Interaktion zwischen Kunde und Mitarbeiter des Unternehmens und die erschwerte objektive Beurteilung der Leistung durch den Kunden machen Vertrauen erforderlich. Ein (vertrauenswürdiges) Verhalten der Mitarbeiter wird aber auch stark vom praktizierten (vertrauensvollen) Führungsstil geprägt. Wie sich weiterhin zeigen lässt, wirkt sich Vertrauen innerhalb der Organisation auch auf die Effizienz und Effektivität der Mitarbeiter aus. Zudem schützt Vertrauen in schlechten Zeiten (z.Bsp. Reorganisation, Veränderungsprozesse) die Organisation, weil Mitarbeiter stärker motiviert sind, die (neuen) Ziele zu erreichen (Graeff, 1998, zitiert in Schweer, 2003, S. 82). Also alles gute Gründe für den Aufbau und Erhalt von Vertrauen in Unternehmen.
Nach einer Begriffsbestimmung von Vertrauen im zweiten Kapitel, werden im dritten Kapitel die Determinanten der Vertrauensbildung aufgezeigt. Der Schwerpunkt der Arbeit befasst sich im vierten Kapitel mit den Einflussmöglichkeiten und der Rolle des Vorgesetzten und seines Führungsstils zur Vertrauensbildung bei Mitarbeitern in der organisationalen Praxis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung Vertrauen
- Allgemeiner Vertrauensbegriff in der Literatur
- Personales Vertrauen
- Institutionelles Vertrauen
- Determinanten der Vertrauensbildung
- Persönliche Vertrauensdisposition des Vertrauensgebers
- Vertrauenssituation
- Einschätzung des Vertrauensnehmers durch den Vertrauensgeber
- Einflussmöglichkeiten und Rolle des Vorgesetzten
- Vertrauensbildung in der organisationalen Praxis
- Kritische Würdigung des Führungsstils
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept des Vertrauens in Unternehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des Vorgesetzten im Prozess der Vertrauensbildung bei Mitarbeitern. Die Arbeit untersucht, wie Vertrauen als ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen aufgebaut und erhalten werden kann, insbesondere in Zeiten der Veränderung und Unsicherheit.
- Definition und Bedeutung von Vertrauen in der Literatur
- Determinanten der Vertrauensbildung, einschliesslich persönlicher Disposition und situativer Faktoren
- Einfluss des Führungsstils auf die Vertrauensbildung
- Vertrauensbildung in der organisationalen Praxis
- Kritische Würdigung des Führungsstils in Bezug auf die Vertrauensbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das erste Kapitel führt das Thema Vertrauen in Unternehmen ein und zeigt die Relevanz von Vertrauen für effizientes wirtschaftliches Handeln, optimale Zusammenarbeit und Kooperation, insbesondere zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, auf.
Begriffsbestimmung Vertrauen
Im zweiten Kapitel werden verschiedene wissenschaftliche Ansätze zur Definition des Begriffs Vertrauen vorgestellt, darunter die Unterscheidung zwischen Vertrauen als Persönlichkeitseigenschaft und als Handlungsentscheidung. Auch wird die Theorie von Luhmann, die Vertrauen als zentralen Reduktionsmechanismus in komplexen sozialen Situationen beschreibt, erläutert.
Determinanten der Vertrauensbildung
Kapitel drei befasst sich mit den Einflussfaktoren auf die Vertrauensbildung, die sowohl persönliche als auch situative Faktoren umfassen.
Einflussmöglichkeiten und Rolle des Vorgesetzten
Das vierte Kapitel beleuchtet die Einflussmöglichkeiten und die Rolle des Vorgesetzten im Prozess der Vertrauensbildung bei Mitarbeitern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Vertrauen, Führungsstil, Vorgesetzter, Mitarbeiter, Organisation, Vertrauensbildung, Kooperation, Effizienz, Wettbewerbsvorteil, Dienstleistung, Intangibilität, Veränderungsprozess.
- Arbeit zitieren
- Thomas Pütz (Autor:in), 2007, Die Rolle des Vorgesetzten für die Vertrauensbildung bei Mitarbeitern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80338