Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur deutlich in ihrem Aussehen, in ihrer Gestik und Mimik, und ihrem gesamten Verhalten, sondern auch hinsichtlich ihrer Sprache und dem Kommunikationsverhalten. Sprache und Geschlecht werden aufgrund dieses Wissens und der Erkenntnisse schon sehr lange und intensiv von verschiedenen Wissenschaftlern – insbesondere von Autorinnen der feministischen Sprachwissenschaft - untersucht. Wobei sich einige explizit mit dem Sexismus in der Sprache, also mit Benachteiligungen von Personen, meistens von Frauen, in oder durch die Sprache beschäftigen, andere wiederum mit dem geschlechtsspezifischen Sprachverhalten. Dieser Aspekt wird auch in der folgenden Arbeit untersucht.
Der Seminararbeit liegt ein Hauptseminar zur „Soziolinguistik“ zugrunde, in dem ein Vortrag zu dem Thema: „Frauensprache - Männersprache? Soziolinguistische Erkenntnisse zur geschlechtsspezifischen Sprache und zum Kommunikationsverhalten zwischen Frauen und Männern“ gehalten worden ist. Auf den folgenden Seiten soll die Thematik vertieft untersucht und mittels des Vergleichs der unterschiedlichen Literaturgrundlagen verglichen und kritisch betrachtet werden. Dabei wird zunächst ein Überblick über den Forschungsstand gegeben. Des Weiteren werden drei Hypothesen zur Frauensprache erläutert, bevor dann die geschlechtsspezifische Sprache und ein sozialisationstheoterischer Ansatz, warum Frauen und Männer sich sprachlich unterscheiden, untersucht werden. Am Ende sollen ein Vergleich zum Thema „Gemischtgeschlechtliche Gespräche, Gruppendiskussionen und Talkrunden“, sowie ein Fazit die Arbeit abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsabriss – Von den frühen Anfängen der Erforschung bis zur Gegenwart
- Beginn der Forschungen
- Die Diskussion zur geschlechtsspezifischen Sprache in den 70er Jahren
- Die Entwicklung von Hypothesen zur Frauensprache
- Defizithypothese, Differenz- und Code-switching-Hypothese
- Frauensprache – Männersprache: Eine Gegenüberstellung geschlechtsspezifischer Sprach-Charakteristika
- Frauensprache vs. Männersprache
- Gemischtgeschlechtliche Gespräche Gruppendiskussionen und Talkrunden
- Redezeit, Zahl der Beiträge und Dauer der Beiträge
- Sprecherwechsel: Unterbrechung, Unterbrechungsversuch und Überlappung
- Gesprächsarbeit: Minimalbestätigungen
- Thematische Mittel der Themenkontrolle
- Zusammenfassung der untersuchten gemischtgeschlechtlichen Gesprächen, Gruppendiskussionen und Talkrunden
- Geschlechtsspezifische Sozialisation: Ein Erklärungsversuch warum sich Frauen und Männer sprachlich unterscheiden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die soziolinguistischen Erkenntnisse zum geschlechtsspezifischen Sprach- und Kommunikationsverhalten, mit dem Ziel, die Entwicklung der Forschungslandschaft, verschiedene Hypothesen zu Frauensprache und die sprachlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern zu beleuchten. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Wandel des Forschungsfokus vom Sexismus in der Sprache hin zu den geschlechtsspezifischen Sprachverhalten und analysiert verschiedene Theorien und empirische Studien zu diesem Thema.
- Entwicklung der Forschung zur geschlechtsspezifischen Sprache
- Hypothesen zur Frauensprache, wie die Defizithypothese und die Differenzhypothese
- Untersuchung von sprachlichen Charakteristika in Frauensprache und Männersprache
- Analyse von gemischtgeschlechtlichen Gesprächen, Gruppendiskussionen und Talkrunden
- Erklärung der geschlechtsspezifischen Unterschiede im Sprachverhalten durch Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik der geschlechtsspezifischen Sprache und stellt die Forschungsfrage in den Kontext der feministischen Sprachwissenschaft. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Forschungsstand, angefangen von den frühen Untersuchungen zu "exotischen" Eingeborenensprachen bis hin zu den Debatten der 70er Jahre, die sich mit Sexismus in der Sprache und dem sprachlichen Verhalten von Frauen und Männern auseinandersetzten. Kapitel 3 analysiert verschiedene Hypothesen, die die Unterschiede in der Sprache von Frauen und Männern erklären wollen. Kapitel 4 stellt die Charakteristika der Frauen- und Männersprache gegenüber. Kapitel 5 analysiert gemischtgeschlechtliche Gespräche, Gruppendiskussionen und Talkrunden, wobei Redezeit, Sprecherwechsel und Gesprächsarbeit im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Geschlecht, Sprache, Kommunikation, Soziolinguistik, geschlechtsspezifisches Sprachverhalten, Frauensprache, Männersprache, Sexismus in der Sprache, Sozialisation, Gesprächsanalyse, Redezeit, Sprecherwechsel, Gesprächsarbeit.
- Arbeit zitieren
- Nele Ahrens (Autor:in), 2006, Frauensprache oder Männersprache? Soziolinguistische Erkenntnisse zum geschlechtspezifischen Sprach- und Kommunikationsverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80369