Diese Arbeit behandelt das vom Produzenten intendierte und das tatsächliche Zuschauererlebnis bei der Rezeption von Infotainment-Formaten. Unter Berücksichtigung gängiger Inszenierungsstrategien (Produzentenseite) und etablierter Unterhaltungstheorien (Zuschauerseite) wird die Medienwirkung von Infotainment von zwei Seiten beleuchtet. Für die Gegenüberstellung beider Seiten dienen gängige TV-Gestaltungsmittel und Inszenierungsstrategien als Analyseeinheit.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Begriff Infotainment zum jetzigen Stand unscharf und eine klare Definition nicht gegeben ist. Es fehlt an einem ganzheitlichen Verständnis von Infotainment, das die Perspektive von Produzent und Rezipient berücksichtigt und damit das vom Produzenten beabsichtigte („intendierte“) und das beim Zuschauer bewirkte („tatsächliche“) Zuschauererlebnis gegenüberstellt. Letzteres kann da-bei auch als Überprüfung der Absicht des Produzenten dienen, um das Informations- und Unterhaltungsangebot abzustimmen und Infotainment wirkungsgerecht herzustellen. Eine vollumfängliche Untersuchung eröffnet die Möglichkeit, Infotainment als Format und Genre einzuordnen, das bestimmte Funktionen erfüllt.
Die vorliegende Arbeit widmet sich dieser Forschungslücke und formuliert einen neuartigen Untersuchungsansatz, der die Perspektive von Produzent und Zuschauer einander gegenüberstellt und vergleicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz
- Stand der Forschung und Herleitung der Forschungsfrage
- Gang der Untersuchung
- Das Zuschauererlebnis bei Infotainment-Formaten
- Sicht der Zuschauers
- Erklärungsansätze der Medienwirkungstheorien
- Unterhaltungstheorien
- TV-Erlebnisfaktoren nach Dehm und Storll
- Sicht der Produzenten
- Konzeption von Infotainment-Formaten
- Produktion von Infotainment-Formaten
- Zwischenfazit aus der theoretischen Betrachtung von Produzent und Zuschauer
- Untersuchungsrahmen des Zuschauererlebnis bei der 68er Show
- Methodisches Vorgehen
- Methodenwahl: Qualitative Fallstudie
- Design der Studie
- Datenerhebung: Halbstrukturierte Interviews
- Datenauswertung: Qualitative Inhaltsanalyse
- Durchführung: Experteninterview und Zuschauerbefragung zur 68er Show
- Einleitende Beschreibung des Falls und der Befragten
- Datenanalyse und Diskussion der Ergebnisse
- Parameter der Infotainment-Produktion
- Formatanforderungen an Infotainment
- Einsatz von Gestaltungsmitteln
- Informativer (Mehr-)Wert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen dem vom Produzenten intendierten und dem tatsächlich erlebten Zuschauererlebnis bei Infotainment-Formaten. Sie analysiert, inwiefern gängige Inszenierungsstrategien auf Produzentenseite und etablierte Unterhaltungstheorien auf Zuschauerseite die Medienwirkung von Infotainment beeinflussen.
- Die Bedeutung von Inszenierungsstrategien für die Gestaltung von Infotainment-Formaten
- Die Rolle von Unterhaltungstheorien beim Verständnis des Zuschauererlebnis
- Die Analyse von TV-Gestaltungsmitteln und Inszenierungsstrategien als Analyseeinheit
- Die Frage nach dem kausalen Zusammenhang zwischen Produzentenintention und Zuschauererlebnis
- Die Relevanz von Sendethema, Präsentationsform und Sendeplatz für das Zuschauererlebnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas, skizziert den Stand der Forschung und leitet die Forschungsfrage ab. Sie präsentiert auch den Gang der Untersuchung.
- Das Zuschauererlebnis bei Infotainment-Formaten: Dieses Kapitel untersucht das Zuschauererlebnis aus zwei Perspektiven: der Sicht des Zuschauers und der Sicht des Produzenten. Es beleuchtet Erklärungsansätze der Medienwirkungstheorien, insbesondere Unterhaltungstheorien, und analysiert TV-Erlebnisfaktoren nach Dehm und Storll. Darüber hinaus untersucht es die Konzeption und Produktion von Infotainment-Formaten.
- Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit, einschließlich der Wahl der qualitativen Fallstudie, des Studiendesigns, der Datenerhebung mittels halbstrukturierter Interviews und der Datenauswertung mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse.
- Durchführung: Experteninterview und Zuschauerbefragung zur 68er Show: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews und Zuschauerbefragungen zur "Gottschalks Grosse 68er Show". Es analysiert die Parameter der Infotainment-Produktion, die Formatanforderungen an Infotainment, den Einsatz von Gestaltungsmitteln und den informativen Mehrwert des Formats.
Schlüsselwörter
Infotainment, Zuschauererlebnis, Medienwirkung, Inszenierungsstrategien, Unterhaltungstheorien, TV-Gestaltungsmittel, Qualitative Inhaltsanalyse, Experteninterview, Gottschalks Grosse 68er Show
- Quote paper
- Philipp Schneuer (Author), 2020, Intendiertes und tatsächliches Zuschauererlebnis bei der Rezeption von Infotainment-Formaten. Eine Gegenüberstellung am Beispiel von "Gottschalks Grosse 68er Show", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/803747