Die Determinanten menschlichen Handelns sind in der Psychologie von zentralem Interesse, versteht sie sich doch als empirische Wissenschaft, welche Erleben und Verhalten beschreibt und nicht zuletzt prognostiziert. Lange Zeit begnügte sich die psychologische Theoriebildung sowie die experimentelle
Forschung mit dem recht einfachen S-O-R Modell, um das Verhalten im allgemeinen zu beschreiben. Für die Untersuchungen müssen Erhebungsmethoden benutzt werden, die möglichst reliable und auch unter gleichen Versuchsbedingungen reproduzierbare Ergebnisse liefern, welche nicht zuletzt auch dem Anspruch genügen müssen, auf den Alltag anwendbar sein zu müssen.
Bei der Erforschung der Leistungsmotivation ergab sich zunächst die auf der besonders schwer zugänglichen Natur der Motivation eines Individuums beruhende Schwierigkeit, ein geeignetes Verfahren zur Feststellung und ferner zur Messung des Leistungsmotivs zu entwickeln.
Hierfür diente der in den dreißiger Jahren von H. Murray (1938) entwickelte Thematische Auffassungstest (TAT) und das von G. Mandler und S. Sarason (1952) entwickelte Test Anxiety Questionaire (TAQ), welche später insbesondere durch D. McClelland, J. Atkinson u. N. Feather verbessert und angepaßt Verwendung fanden.
Die im Laufe der Zeit mit diesen Verfahren erhobenen Forschungsergebnisse ließen zwei bestimmte Motivtendenzen erkennbar werden: zum einen die Hoffnung auf Erfolg und zum anderen die Furcht vor Mißerfolg. Diese Motivtendenzen, deren genauere Darstellung das Hauptaugenmerk dieser Arbeit sein wird, waren es auch, die den Grundstein der Leistungsmotivationstheorie bildeten und an denen sich auch moderne Modelle der Leistungsmotivationsforschung orientieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definitionen einiger wichtiger Begriffe
- 2.1 Der Begriff der Motivation
- 2.1.1 Der energetische Aspekt des Motivationsbegriffs
- 2.1.2 Der richtungsweisende Aspekt des Motivationsbegriffs
- 2.2 Der Begriff der Leistung
- 2.3 Der Begriff der Leistungsmotivation
- 2.1 Der Begriff der Motivation
- 3 Die Anfänge der Leistungsmotivationsforschung
- 4 Die ersten Experimente zur Leistungsmotivation
- 4.1 Experimentelle Methoden zur Motivinduktion
- 4.2 Zwei gegensätzliche Motivtendenzen
- 4.3 Atkinsons Risikowahl-Modell als Grundlage seines Modells der Leistungsmotivation
- 4.3.1 Das Erfolgsmotiv und sein Einfluß auf das Leistungsverhalten
- 4.3.2 Das Mißerfolgsmotiv und sein Einfluß auf das Leistungsverhalten
- 5 Der Annäherungs-Vermeidungskonflikt
- 6 Wirkung von Ausdauer auf die Performanz von Leistungen
- 6.1 Ausdauer als kontinuierliche Beschäftigung
- 6.2 Ausdauer als Wiederaufnahme unerledigter bzw. mißlungener Aufgaben
- 6.3 Ausdauer als langfristige Zielverfolgung
- 7 Auswirkungen von Erfolg und Mißerfolg auf die Leistung
- 7.1 Leistungsergebnisse
- 7.2 Änderung des Anspruchsniveaus
- 8 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Motivation und Leistung und analysiert, wie die Motivation Einfluss auf die menschliche Leistungsfähigkeit hat.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Motivation und Leistung
- Die Entstehung und Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung
- Die Rolle von Erfolgs- und Mißerfolgsmotiven in der Leistungsmotivation
- Der Einfluss von Ausdauer auf die Performanz von Leistungen
- Die Auswirkungen von Erfolg und Mißerfolg auf die Leistung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Definitionen einiger wichtiger Begriffe Die Arbeit legt die theoretischen Grundlagen, indem sie die zentralen Begriffe Motivation, Leistung und Leistungsmotivation definiert und voneinander abgrenzt.
- Kapitel 3: Die Anfänge der Leistungsmotivationsforschung Hier wird ein Überblick über die historischen Anfänge der Forschung zum Thema Leistungsmotivation gegeben, indem die wichtigsten Studien und Forschungsergebnisse der frühen Phase beleuchtet werden.
- Kapitel 4: Die ersten Experimente zur Leistungsmotivation Dieses Kapitel analysiert die ersten Experimente zur Leistungsmotivation, die zur Entwicklung der Leistungsmotivationstheorie führten. Dabei werden die angewendeten experimentellen Methoden, die Rolle von Erfolgs- und Mißerfolgsmotiven und Atkinsons Risikowahl-Modell als Grundlage für das Verständnis der Leistungsmotivation untersucht.
- Kapitel 5: Der Annäherungs-Vermeidungskonflikt Dieses Kapitel befasst sich mit dem Annäherungs-Vermeidungskonflikt, einem zentralen Element der Motivationspsychologie, der erklärt, wie der Wunsch nach Erfolg mit der Angst vor Misserfolg kollidiert.
- Kapitel 6: Wirkung von Ausdauer auf die Performanz von Leistungen Dieses Kapitel erforscht den Einfluss von Ausdauer auf die Leistungsfähigkeit. Dabei wird Ausdauer in verschiedenen Facetten betrachtet, wie z. B. als kontinuierliche Beschäftigung, Wiederaufnahme unerledigter Aufgaben und langfristige Zielverfolgung.
- Kapitel 7: Auswirkungen von Erfolg und Mißerfolg auf die Leistung Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Erfolg und Misserfolg auf die Leistung. Dabei werden die Auswirkungen auf die Leistungsergebnisse und die Anpassung des Anspruchsniveaus betrachtet.
Schlüsselwörter
Motivation, Leistung, Leistungsmotivation, Erfolgsmotiv, Mißerfolgsmotiv, Risikowahl, Ausdauer, Erfolg, Mißerfolg, Performanz.
- Arbeit zitieren
- Norman Nicoll (Autor:in), 1997, Der Zusammenhang zwischen Motivation und Leistung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8045