Carlo Mierendorff (1897-1943) - Zwei biographische Texte


Essay, 2007

62 Seiten


Leseprobe


Hinweis

Diese erstmals 2007 erschienene GRIN-Broschüre von Richard Albrecht faßt seine 1987 als Buch erschienene Biographie „Der militante Sozialdemokrat. Carlo Mierendorff 1897 bis 1943” ( = Internationale Bibliothek 124, JHW Dietz Nachf., 1987, 464 p.). in Form von zwei dokumentarischen Texten zusammen: Einem Porträt zu Leben und Werk Carlo Mierendorffs und einer Studie zur politischen Rhetorik anhand der einzigen Rede des damaligen SPD-Reichtagsabgeordneten, hier in einer kommentierten Neuedition wiederveröffentlicht. Beide Texte verdeutlichen die intellektuelle Brillianz Mierendorffs, seine moralische Sendung und erinnern auch an die deutsche Sozialdemokratie (in) der Weimarer Republik als (sozio)kulturell fundierte politische Bewegung. Richard Albrechts im Herbst 1987 erschienenes Buch ist seit Frühjahr 1992 vergriffen. Eine Neuauflage ist nicht geplant. Das Buch wurde 1987 der HLU/GH Kassel als Habilitationsschrift vorlegt, dort 1988 als solche angenommen und 1997 unter dem Titel „Deckname Dr. Friedrich: Carlo Mierendorff - ein Leben auf Zeit“ (43 Min, Farbe; Vertrieb: absulut medien) von Alfred Jungraithmayr (Buch und Regie) verfilmt. - Dr.habil. Richard Albrecht, PhD., ist Freier Autor (1991-2003 der Vierteljahreszeitschrift liberal) und Editor (2002-2007 von rechtskultur - Unabhängiges online-Magazin für Menschen und Bürgerrechte in Deutschland). Weitere Hinweise S. 71. Die GRIN-Netzpublikationen des Autors erschließen sich über diesen Link:

http://www.grin.com/de/search?searchstring=6760&search=id_autor&page=0. Im GRIN-Verlag erschienene Broschüren und Bücher Publikationen des Autors über das Amazon-Vertriebssystem:

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I. „Freunde - Greift ein!"

Carlo Mierendorff, 1897 bis 1943

Porträt eines militanten sozialdemokratischen Intellektuellen der Zwischenkriegszeit1

„Am 24. März 1897 wurde ich in Grossenhain in Sachsen als zweiter Sohn des Kaufmanns Georg Mierendorff und seiner Ehefrau Charlotte geborene Meissner geboren. Väterlicherseits stammen meine Vorfahren aus Pommern und waren meist Kaufleute, mütterlicherseits aus Sachsen (Erzgebirge) - meistens Ärzte und Geburtshelfer, allesamt evangelisch-lutherischer Konfession. [...] Mein Vater ist 1928, meine Mutter bereits 1927 verstorben. Mein einziger, ältester Bruder Wilhelm fiel 1917 an der Westfront als Oberleutnant. [ ] Einige Jahre nach meiner Geburt siedelten meine Eltern nach Frankfurt am Main und 1907 nach Darmstadt Über. In Frankfurt kam ich in die Schule. Ich besuchte dort, wie später in Darmstadt, das humanistische Gymnasium bis zur Reifeprüfung bei Kriegsausbruch.“[2]

So beginnt der einzig erhaltene Lebenslauf des am vierten Mittwoch im März - am 23. März 1897 - unter dem Sternzeichen des Widders geborenen Carlo Mierendorff. Und für diesen hessischen sozialdemokratischen Intellektuellen wurde später die Politik Lebensschicksal. Auch wenn die Persönlichkeit des Carlo Mierendorff nicht nur auf Politik verkürzt werden kann: zu vielfältig waren seine kulturellen Interessen im Feld von Literatur und Kunst, Theater und Kino, Schauspiel und Ästhetik. Und zu wichtig waren ihm auch die Sozialwissenschaften, die er Anfang der 20er Jahre bei bedeutenden akademischen Lehrern in Heidelberg und München erfuhr.

Carlo Mierendorff also - noch im 19. Jahrhundert hineingeboren in die Moderne. Die Eltern kleine Bürger, väterlicherseits Stralsunder Kaufleute, Schnapsbrenner und Gastwirte, mütterlicherseits sächsisch-thüringische Soldaten, Pfarrer und Ärzte.[3] Aufgewachsen in einem sozialliberalen Elternhaus mit musischen Neigungen und Interessen im großherzoglich-residentischen Darmstadt, Schüler des humanistischen Ludwig-Georgs-Gymnasium mit ersten Verbindungen zur Blauen Blume der bürgerlichen Jugendbewegung vor dem Ersten Weltkrieg, Schülerfreundschaften und erste literarische Schreibversuche in einer Dachstube seiner Heimatstadt, in der sich ein Freundeskreis fand und handgefertigte Blätter unter dem Titel 'Die Dachstube' schrieb, druckte und verteilte. Ein Zeitzeuge erinnerte sich später an den Jugendfreund Carlo Mierendorff und sein Elternhaus:

„Unvergeßlich waren die Matineen, die uns sonntags im Salon des gepflegten Hauses der Familie Mierendorff im Roquette Weg 10 zusammenführten. Dort musizierte Carlo mit seiner Mutter, er spielte Violine, sie, die ein wenig rundliche Frau, die Carlos zwar wohlwollende, aber etwas respektlose Lästerzunge später Frau Tönnchen' taufte, begleitete ihn am Klavier. Temperamentvoll beide; wenn der eine von ihnen einmal aus dem Takt kam, gab es oft helles und frohes Gelächter. Frau Mierendorff war eine köstlich naive Frau, ich habe selten in meinem Leben einen fröhlicheren Menschen getroffen. Der überwältigende Frohsinn, der aus Carlo strahlte, war ein Erbe von seiner Mutter. Der Vater, ein Textilgroßhändler, war still und zurückhaltend, aber er besaß einen feinen Humor.“[4]

In diese Idylle platzt der Erste Weltkrieg.[5] Der Siebzehnjährige legt Anfang August 1914 mit durchschnittlichen Schulnoten das Notabitur ab. Und rückt zwei Tage später als kriegsbegeisterter Freiwilliger eines hessischen Artillerieregiments zum Militär ein, um des Kaisers Feinde zu schlagen. Jeder Tritt ein Brit - jeder Stoß ein Franzos - hieß es damals in hussapatriotischer Stimmung. Doch bevor es ins Feld ging: Ausbildung auf dem Kasernenhof, Kommiß und Schleiferei durch Offiziere, die er in den nächsten Jahren kennen und hassen lernen sollte. Im Feld, siebzehnjährig, in Polen verwundet, später in Frankreich an der Westfront eingesetzt. Lazarettaufenthalte auch in seiner Heimatstadt Darmstadt. Aber das eine Ohr bleibt fast taub. Und dafür Tapferkeitsauszeichnungen.

Im Feld werden neue Freundschaften unter Männern begründet, die auf dem gemeinsamen Erlebnis der jungen Frontsoldaten im Krieg beruhen und doch den Hunger nach Frauen und Leben nicht vergessen machen können. Und auch Carlo Mierendorff erfährt bald den Weltkrieg als Grauen. In einem Brief an Freunde in Darmstadt ist die Erschütterung des Weltkriegserlebnisses im dritten Kriegswinter spürbar:

„Nicht bloß zuschauen, teilnehmen wolltet ihr an der Grundsteinlegung der neuen Zeit, die ihr nahen fühltet und deren Aufbau zu eurer Aufgabe werden mußte nach eurem Sinn, befreit von den tausend Bleigewichten toter Überlieferung. [ ] Der Enthusiasmus der ersten Tage, an sich schön, schwand, an seiner Stelle trat die einfache Pflicht und regierte euch. So steht ihr alte vielleicht manchmal selbst erstaunt, woher euch die Kraft dazu kommt. Du in Polen hättest es selbst nie geglaubt, daß du so lange und stets an erster Stelle dem Drucke standhieltest, der noch verschärft ist durch die gräßlich deprimierende Melancholie der toten Landschaft. [...] Du in Frankreich hast von Tag zu Tag gehofft auf Erlösung von dem Maulwurfsieben in den Gräbern mit seiner Eintönigkeit, [...] Langsam beginnen Teile des alten Kreises sich sammelnd zurückzukehren, beschädigt, verknittert, gelähmt durch die Spuren der Erlebnisse und der Lazarette.“[6]

Die Literatur hilft auch ihm, Schützengraben und das Feuer der Artillerie zu ertragen. Und die Entbehrungen des Zwanzigjährigen auf sich zu nehmen, der leben und lieben will und menschliche Wärme sucht. Im Schützengraben und im Lazarett schreibt er zwei Erzählungen, schickt sie an Freunde nach Hause, die sie in kleiner Auflage als Novellenbände herausbringen. 'Der Gnom' heißt die erste, 'Lothringer Herbst' die zweite, 'einer königlich preußischen Lazarettverwaltung in dankbarer Ergebenheit' ironisch gewidmet.[7] Die Geschichte des Außenseiters Stefan Grabloff und ein böses Märchen vom verachteten Zwerg als elegische Variation auf die eigne verlorene Jugend die erste - und ebenso leicht entschlüsselbar die zweite als Sehnsucht des Mannes nach Frauen, Lust und Liebe, dem seit Jahren vorenthaltenen Leben.

Aber auch wenig später in der im Juni 1918 veröffentlichten Erzählung 'Pioppis Sonntagnachmittag' erste Zweifel an den Möglichkeiten literarischer Problembewältigung, wenn es mit Blick auf die Sozialfigur des Dichters im Ausklang heißt:

„´Wir müssen wieder starten, nach einem neuen Ziel; auch das war nur eine Station. Ein Rätsel scheucht mich auf, - wir hatten alles überlegt, - wir hielten Maß im Wollen — ich kann die Welt nicht fassen. Kein Mensch (Er dachte an den Dichter). Sie treiben all' in Nebel.´ - Er verließ mit einer verächtlichen Gebärde den Schauplatz.“[8]

Jahre später hat Carlo Mierendorff eine kennzeichnende Episode aus den letzten Kriegswochen erzählt, die seinen Zwiespalt ausdrücken mag. Denn inzwischen waren auch an die deutsche Westfront Nachrichten aus Rußland von der Beendigung des Kriegs durch revolutionäre Umwälzungen gekommen. Mierendorff erzählte 1932:

„Im Oktober 1918 lag ich an der Westfront im Abwehrkampf gegen die Amerikaner auf vorgeschobenem Posten mit einem Tank-Abwehrgeschülz. Die Nachrichten aus Rußland begeisterten uns. Der Refrain unserer Abende lautete: Wir wollen gute Bolschewisten sein. Aber das hinderte uns nicht, bis zum 11. November aus- und durchzuhalten.“[9]

Die Entwicklung des Einundzwanzigjährigen jedoch ist unverkennbar. Als im November 1918 nach der deutschen Novemberrevolution, die den Kaiser entmachtete, aber seine Generäle ungeschoren ließ, der Programmaufruf des Politischen Rats geistiger Arbeiter gegen die 'Knechtung der Gesamtheit des deutschen Volkes durch den Kriegsdienst' mit seinem Plädoyer für 'die kulturpolitische Radikale auf dem Boden der sozialen Republik' erscheinen kann, trägt er auch Mierendorffs Unterschrift.“[10] Er will mithelfen an der Gestaltung eines neuen, demokratischen, republikanischen und sozialen Deutschland und sich nicht mehr mit Kunst und Literatur ablenken und betäuben. Anfang April notiert er in seinem Tagebuch:

„Auf dem Frankfurter Bahnhof schrie ein Hungernder: 'Wir brauchen keine Kunst, wir müssen erst leben'. Dieser Mensch hat Recht. Weg mit der Kunst, sie ist Luxus. Weg mit dem verschwenderischen Zeitvertreib der Besitzenden. Weg mit den Künstlern. Sie sind Faulenzer. Niemand hat noch Berechtigung, sich zu leben, Überflüssiges zu treiben, jeder arbeite, daß die Nation lebe. Nur notwendige Leistungen sanktionieren das Dasein. Bilder, Figuren, Gedichte, Opern, Romane sind zwecklos. Sie absorbieren Kräfte, Geld, Material, Zeit“[11]

Und in der letzterschienenen Ausgabe der Darmstädter 'Dachstube' veröffentlicht er im neuen Geist einen emphatischen Aufruf zum Handeln für eine neue Zeit:

„Die Zeit fordert heraus! Wir stehn am Ende! Nun dürfen wir nicht mehr still sein und uns von den Ereignissen rädern lassen. Über vier Jahre flüchteten wir uns vor dem Ungeheuren in astrale Verse. Wir bogen aus und verleugneten, was Schicksalhaftes verhandelt wurde. Es war Lüge, daß wir es taten [...]. Doch nun sind wir frei: Und Ungeheures geschieht: Jetzt lebendig einzuspringen in den Strom der Geschichte, aktiv sein aufs äußerste und sich nichts entreißen lassen. Wer wagt es noch, sich von den Dingen treiben zu lassen? [...] Wir wollen und dürfen jetzt nicht mehr schweigen: Wir warten auf Euch, Freunde, auf Euer heißestes Herz, auf Eure reinste Gesinnung! Springt ein und formt Euren Mut, sucht Richtung, Wege und Ziele: Unhemmbarer Wille zur Zukunft reiße uns hoch, sei unsere gläubigste Losung. Freunde, greift ein![12]

Idealistische, voluntaristische, vitalistische, subjektrevolutionäre Aufbruchsstimmung also, die praktisch werden soll. Carlo Mierendorff will die Welt 'aushebeln', gibt 1919 und 1920 in Darmstadt eine politisch-literarische Zeitschrift heraus, kämpft mit seinem 'Tribunal' gegen die Vertreter des Alten, Morschen, Überlebten, schreibt und streitet gegen die Mucker, Spießer und Kriegstreiber, will früh schon die Aussöhnung mit dem ´Erbfeind´ Frankreich. Illusionen wechseln mit Desillusionierungen des Angehörigen einer jungen Frontgeneration, der sich betrogen fühlt. Und ein neues Leben leben will. Schüler- und Jugendfreundschaften bewähren sich, neue werden fürs Leben geschlossen.[13] Das kurze Studium der Nationalökonomie wird absolviert wie nebenbei und mit dem Doktorat beendet.[14] Und Carlo Mierendorff lebt, liebt, lacht, scherzt, ulkt und trinkt als Student in Heidelberg und andernorts, wo sich die Studenten 'sozialistisch' nennen und doch nur eine kleine radikale Minderheit in der Gesamtstudentenschaft bilden. Gegen die anderen des deutsch-völkischen Blocks der Rechten tritt er militant auf, bekämpft ihren Antisemitismus und Monarchismus nicht ohne Folgen, die für ihn bedrohlich sind. Aber Freunde und akademische Lehrer in Heidelberg stehen zu ihm, eine politische Amnestie begünstigt ihn, er wird schließlich, nachdem seine Doktorurkunde ein Jahr lang nicht ausgehändigt wird, doch als frisch promovierter Akademiker in die Welt entlassen und als Genosse Herr Doktor ein Rekrut der deutschen Sozialdemokratie und ihrer gewerkschaftlichen Verbände: Politik wird Schicksal und Lebensinhalt, politisches Handeln bewußt auf die Macht im Staat der Weimarer Republik ausgerichtet, um verantwortlich menschlich-lebenswerte Bedingungen für die Vielen gestalten zu können.

In der Rückschau Mitte 1932 hat sich Carlo Mierendorff seiner Studentenzeit erinnert:

„In den Jahren 1918 bis 1920 stand das Leben in Heidelberg ganz im Zeichen der Politik. Wie zuweilen am Horizont eines Gebirgstales ringsum Gewitter stehen, so gewitterte es in das Heidelberg jener Tage ständig von allen Seiten über die Berge hinein; die Friedensverhandlungen von Versailles und der Kampf um die Unterzeichnung des Vertrags, blutige Schießereien am Berliner Marstall-Gebäude, die Ausrufung der Münchner Räterepublik, die Franzosen in Main, der Kapp-Putsch, der Aufstand in Mitteldeutschland [...] Wir waren vom Schützengraben direkt in den Hörsaal marschiert. Wir hatten die feldgraue Montur in die Ecke gefeuert. [...] Die Politik wurde unser Schicksal. Sie stand über unserem Heidelberger Dasein wie ein ständiges Wetterleuchten, das von den politischen Kriegsschauplätzen hereindrang, die weit hinter dem Königstuhl, dem Kohlhof, der Philosophenhöhe und der Rheinebene lagen, Politik regierte jetzt statt Mars unsere Stunde. [...] In diesem Zeichen der Politik trafen wir uns, lernten uns kennen, schlossen Bande der Freundschaft. [...] Die Ziel-Vorstellung, von der wir getragen waren, war mehr als vag. In irgendeiner Form mitzuwirken an dem großen historischen Werk der Fundierung der Demokratie in Deutschland. Wir brannten darauf, unseren Teil an ihrer Realisierung beizutragen. [...] Demokratie und Sozialismus waren uns die Leitsterne. Das Erlebnis des Krieges hatte uns dorthin geführt. [...] Wir wollten etwas lernen, um gute Soldaten im Dienste der Idee zu sein, die uns begeisterte. Und so trat eines Tages ein hartes und unerbittliches 'Ihr müßt!' in unser Leben, das bis dato mehr zu Literatur und dem Theater tendierte als zu ernsthafter politischer Arbeit. Ihr müßt Fachleute werden, wenn Ihr der großen Sache, der Ihr dienen möchtet, wirklich dienen wollt. Ihr müßt etwas lernen, wenn Ihr helfen und nicht bloß Schönredner und schöngeistige Betrachter sein wollt.“[15]

Der nach der Niederschlagung des rechten Kapp-Putsches durch einen mehrtägigen Generalstreik der Arbeiterschaft 1920 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands eingetretene Carlo Mierendorff lernte vor allem im Bereich der Wirtschaftspolitik[16], in der es ihm, dem jungen Sozialdemokraten und Gewerkschafter, als Reformisten um 'die notwendigen wirtschaftlichen Vorteile für die Arbeiterklasse' ging, um die 'Massenkraft der organisierten Arbeiterschaft' zur schließlichen Überwindung des Kapitalismus und um den 'planmäßigen Ausbau des deutschen Staates zu einer sozialen, demokratischen Republik'.[17]

Die nächsten Jahre verbringt Carlo Mierendorff in einem gewerkschaftlichen Apparat als Referent, beschäftigt mit Besorgungen benötigten Materials und ersten fachpolitischen Veröffentlichungen, beispielsweise über Umstellung der Kriegs- auf Friedenswirtschaft in Deutschland. Aber er will ins Zentrum der Macht. Und wählt nach zwei Jahren Gewerkschaftsarbeit den Umweg über die Provinz: Mitte der 20er Jahre wird er zweiter Redakteur einer sozialdemokratischen Zeitung in Hessen in seiner Heimatstadt Darmstadt. Ein Jahr hält es ihn, der so vieles auch innerhalb der deutschen Sozialdemokratie verändern will. Darmstadt bleibt Zwischenstation auf dem zweiten Weg in die Reichsmetropole Berlin: die SPD-Reichstagsfraktion sucht einen zweiten Sekretär. Und nimmt ihn. Erneute Arbeit und Selbstdisziplinierung im zentralen Parteiapparat im Vorzimmer der Macht, die er sucht und über die er verfügen will. Aber auch Leben in Berlin, Liebschaften zu Schauspielerinnen. Ein Freundeskreis um ihn und den bald erfolgreichen Freund und Dramatiker Carl Zuckmayer bildet sich, man besucht in diesen goldenen Zwanzigern des wirtschaftlichen Aufschwungs die Sechstagerennen und Boxkämpfe im Berliner Sportpalast. Und doch beharrliche politische Arbeit gegen die Anderen, die sich heimlich rüsten und die die Republik, der er dient und die er ausbauen will zu einer sozialen und demokratischen, zu vernichten suchen. In diesen Jahren macht er beständig auf Mängel der Weimarer Republik aufmerksam, will sie weiterentwickelt sehen und so auch die demokratiefeindliche politische Reaktion entscheidend schlagen. In einem der von Mierendorff für die sozialdemokratische Bildungsarbeit jener Jahre geschriebenen Material für Kurse heißt es:

„Das Proletariat muß zum Gegenstoß übergehen, um durch Machtsammlung und endgültige Eroberung der Staatsgewalt in der Republik diese zu einer wirklichen Demokratie zu machen, wie sie sein soll. Schon die Durchsetzung aller in der Weimarer Verfassung gegebenen Möglichkeiten wäre ein großer Fortschritt zur sozialen Republik.“[18]

Unvermeidliche Konflikte in der Parteizentrale der SPD anläßlich des Streits um die Bewilligung zum Bau eines Panzerkreuzerschiffs lassen ihn nach drei Jahren Berlin das Angebot eines älteren Freundes - nun Volksstaatsminister in Hessen - annehmen und in seine Heimatstadt zurückkehren. Nun arbeitet er als Pressesprecher Wilhelm Leuschners[19] im Rang eines Regierungsrats im Staatsapparat. In der beginnenden Krise erfahrt er auch ihre Wirkungen in der Provinz und auf dem Land. Die neuformierten Rechtskräfte kommen als Hitler-Bewegung, um übers platte Land auch die Städte zu erobern. Der Abwehrkampf gegen sie, die die Republik stürzen und eine Führerdiktatur errichten wollen und von der Krise der Wirtschaft, Politik, Kultur und Moral profitieren, will aktiv geführt, organisiert und in die Massen getragen werden.[20] Er erkennt zunehmend die Schwächen der SPD, will Jugend, Frauen und bisher Unerreichte für Republik und Sozialismus gewinnen, reibt sich am fehlenden innerparteilichen Kampf- und Machtwillen, kritisiert bloße Verwaltung seiner Partei und nennt die Verantwortlichen ´Vergreiste´.

Und Mierendorff erinnert das, was er als Student lernte, will in Form einer Studie dem, was er 'Gesicht und Charakter der nationalsozialistischen Bewegung' nennt, analytisch auf die Spur kommen und gegen das sich neu und frisch gebende Alte die politisch-moralische Offensive mit neuer Propaganda und Massenaktion.[21]

Weil ein Älterer sein Mandat quittiert, wird Carlo Mierendorff im September 1930 als einer der jüngeren Abgeordneten in den Reichstag gewählt. Und spricht, wo immer möglich, öffentlich gegen die, die weder national noch sozialistisch sind und ihre schwerindustriellen Financiers. Und er besinnt sich auf eigne frühe ästhetische Erfahrungen, Interessen und Versuche, will mit neuen Propagandamethoden ´heran an die Massen´ und ihre Gefühle für sich, seine Partei und eine sozialistisch weiterzuentwickelnde Republik gewinnen, will den Faschismus schlagen, den Abwehrkampf offensiv wenden und eine sozialistische Front aufbauen gegen die, die Deutschland in ein großes Zuchthaus verwandeln wollen. Und erste kleine Erfolge geben ihm recht, er verkündet sie und hofft noch Mitte 1932 auf Übernahme und Anwendung seiner antifaschistischen Kampfmethoden in seiner Partei, der SPD, und der gesamten Republik, wenn er schreibt:

„Der Erfolg der Sozialdemokratie im hessischen Landtagswahlkampf [...] ist das Ergebnis der systematischen Anwendung neuer Propagandamethoden, die zum ersten Male auf exakten psychologischen Untersuchungen aufgebaut waren. Symbolkrieg und Außenpropaganda sind die Hauptwaffen. Im Zeichen der Freiheitspfeile, des Freiheitsbanners, mit dem Pfeilsymbol der Eisernen Front wurde dieser Sieg erstritten. [...] Das Ergebnis in Darmstadt zeigt, ein wie wichtiges Hilfsmittel die neue Propaganda ist [...] Hier gelang es uns, über den Symbolkrieg hinaus auch noch die Aufmärsche nach den neuen Methoden auszugestalten. Das Ergebnis war, daß [...] die Sozialdemokratie in Darmstadt ihre Stimmen um fast 12 Prozent vermehren konnte. Parallel damit aber ging - und das ist das Entscheidende - eine rückläufige Bewegung auf der Gegenseite, Die bürgerlichen Parteien verloren insgesamt 1.800 Stimmen, darüber hinaus verlor die NSDAP auch noch weitere 600 Stimmen [...] Möge es gelingen, diese neuen Propaganda-Methoden auf das ganze Reich zu übertragen [...] Wenn wir Hitler schlagen wollen, müssen wir ihn auf dem Gebiete der Propaganda übertreffen. "[22]

Politisch will Mierendorff dem Nationalsozialismus, aber auch den Kommunisten und ihrer Losung 'Sowjetdeutschland' noch Anfang 1933 einen sozialistischen Ausweg aus der Krise entgegenstemmen. Und proklamiert als positive Ziele für den außerparlamentarischen Kampf der deutschen Sozialdemokratie:

„Mit diesen drei Formeln: sozialistische Planwirtschaft, sozialistische Demokratie und sozialistisches, rotes Europa wäre das Bild des Sozialismus klar umrissen und der Weg festgelegt, den der Sozialismus den Massen zeigt, um aus dem Elend von heute herauszukommen.“[23]

Doch nicht der Sozialismus, sondern der faschistische Nationalsozialismus der Hitler und Goebbels war in diesen Wochen in Front. Die verhaßten Anderen gewinnen mit Hilfe ihrer Verbündeten im bürgerlichen Lager den Kampf um die Staatsmacht. Und diese Sieger rächen sich an Carlo Mierendorff: schreiben ihn aus zur Fahndung wegen angeblicher Dienstvergehen im Ami, suchen und verfolgen ihn. Auswanderung - Emigration - gilt ihm nicht als Lösung, er will im Land selbst gegen den verhaßten Gegner kämpfen und kehrt nach wenigen Tagen zurück aus der sicheren Schweiz. Einige Wochen kann er als polizeilich gesuchter Illegaler mit Hilfe von Freunden im Untergrund leben - bis sie ihn, Mitte Juni 1933 in einem Frankfurter Café, festnehmen.[24] Und sie quälen ihn, ziehen mit ihm durch seine Heimatstadt als Beute in einem Triumphmarsch, er wird angespuckt und verspottet. Nun ist er ihr politischer Gefangener und muß - 'auf der Flucht erschossen' - seine stille Ermordung befürchten. Aber aktive Freunde und Genossen wollen ihn schützen, besuchen ihn, finden auch Öffentlichkeit im Ausland und berichten.

Er überlebt die ersten gefährlichen Tage als Gefangener wilder SA-Leute, wird in das hessische Konzentrationslager Osthofen ´überstellt´, kommt dann ins emsländische Konzentrationslager Börgermoor/Papenburg, schließlich als politischer Häftling ins KZ Lichtenburg und als letzte Station dieser aparten Deutschlandreise schließlich Mitte 1937 ins neuerrichtete KZ Buchenwald am Ettersberg nahe Weimar. Auch diese Leidenszeilen kann er überleben, politische Gefangene helfen ihm wie er ihnen, Genossen und Freunde von draußen unterstützen ihn, halten Kontakt, besuchen ihn gelegentlich auch illegal. Im Ausland wird seine Freilassung gefordert, man versucht, ihn lebend aus dem Dritten Reich herauszubekommen, will ihn auch als Professor für Soziologie in den Vereinigten Staaten anstellen.

Carlo Mierendorff überlebt viereinhalb Jahre in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, schreibt im KZ Lichtenburg - „auf der Lichte" - sogar ein historisches Drama, das die Bedrängnis geschichtlich deuten soll.[25] Und sie unterstützen sich drinnen in den KZs, die Politischen, diskutieren in den wenigen Stunden ohne körperliche Schwerarbeit ihre Fehler im Abwehrkampf, aber auch die Möglichkeiten von Literatur und Kunst, wollen moralisch und als Intellektuelle unversehrt bleiben.

Das KZ Buchenwald ist Mierendorffs letzte Station. Wieder helfen ihm politische Gefangene, das Lagerregiment 'der Grünen' in den ersten Monaten zu ertragen und sorgen dafür, daß er nicht in den Steinbruch und damit in den sicheren Tod kommt. Und als er nach viereinhalb Jahren politischer Gefangenschaft schon die Hoffnung, jemals freizukommen, aufgegeben haben könnte: Transport nach Berlin. Als ihn die Gestapo Anfang 1938 endlich freiläßt mit den üblichen Auflagen, nicht über die KZ-Jahre zu sprechen und nicht gegen ihren Staat zu konspirieren, vermag er diese Entwicklung zunächst kaum zu fassen.[26]

Als freier Schriftsteller im Dritten Reich will Carlo Mierendorff sich, vielen möglichen Toden entkommen, nun eine eigenständige bürgerliche Existenz, noch argwöhnisch von der Gestapo überwacht, einrichten. Freunde helfen ihm, auch finanziell. Noch hält er sich zurück und muß dies auch, verzichtet auf Treffen mit überlebenden sozialdemokratischen Genossen. Als Hitlers Krieg am 1. September 1939 beginnt, stellt man ihn - Arbeitskräfte sind knapp - in einem rüstungswirtschaftlichen Unternehmen, der BRABAG AG, ein. Auch die sicherheitspolizeilichen Kontrollen lockern sich, der lange Schatten der Gestapo scheint zu verschwinden, die Handlungsmöglichkeiten lassen sich nun erweitern. Er darf reisen, baut sich eine neue Doppelexistenz auf, trifft die alten politischen Freunde um Wilhelm Leuschner und Theo Haubach in Berlin und Emil Henk in Heidelberg, lernt neue Leute, die sich als Bürger, Grafen und Christen gegen die Nazis zusammenfinden,[27] kennen, arbeitet gegen die verhaßten Anderen in Berlin und anderswo - und entwirft im fünften Kriegsjahr 1943 im Untergrund ein Programm zum Aufbau eines neuen, besseren Deutschland, drängt voller Ungeduld auf den Sturz Hitlers und der führenden Figuren Göring, Goebbels und Himmer um ihn, erlebt noch im letzten Jahr seines Wirkens manche persönliche und politische Enttäuschung und muß schließlich fürchten, die zunehmenden Bombenangriffe auf die Städte nicht zu überleben.

*

Carlo Mierendorffs politisches Programm 1943 ist der Aufruf zur Sozialistischen Aktion als einer überparteilichen Volksbewegung zur Rettung Deutschlands:

„Den Aktionsausschuß bilden Vertreter der christlichen Kräfte, der sozialistischen Bewegung, der kommunistischen Bewegung und der liberalen Kräfte als Ausdruck der Geschlossenheit und der Einheit [...] Die sozialistische Aktion ruft in dieser schweren Stunde das arbeitende Volk [...] und unsere tapferen Soldaten zum Kampf auf in der Überzeugung, daß die Rettung des gemeinsamen Vaterlandes vor politischem, moralischem und wirtschaftlichem Verfall möglich ist [...] Nie wieder soll das deutsche Volk sich im Parteienstreit verirren! Nie wieder darf die Arbeiterschaft sich im Bruderkampf zerfleischen! Nie wieder Diktatur und Sklaverei! Ein neues Deutschland muß entstehen, worin sich das schaffende Volk sein Leben im Geiste wahrer Freiheit selbst ordnet. Der Nationalsozialismus und seine Lügen müssen mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden, damit wir die Achtung vor uns selbst zurückgewinnen und der deutsche Name wieder ehrlich wird in der Welt, Das Gebot der Stunde lautet: Fort mit Hitler! Kampf für Gerechtigkeit und Frieden!“[28]

Auch wenn dieser im Frühsommer 1943 von Carlo Mierendorff im Untergrund verfaßte Aufruf erst gut zwanzig Jahre später veröffentlicht wurde, als ihn der niederländische Zeitgeschichtler Ger[rit] van Roon bei nachgelassenen Papieren eines politischen Gefährten im Kampf gegen die Diktatur fand, so kann er doch als Carlo Mierendorffs politisches Vermächtnis angesehen werden.[29] Der Autor des Aufrufs zur Sozialistischen Aktion selbst kam, wenige Monate später, 46jährig, Anfang Dezember, am 4.12.1943, beim schwersten britischen Luftangriff auf Leipzig ums Leben. In einem der ersten Nachrufe, den ein Schweizer Freund einige Wochen später veröffentlichte, heißt es:

„Dem deutschen Volk wird dieser Mann fehlen. Er wäre berufen gewesen, führend am Aufbau einer freiheitlichen Demokratie mitzuwirken, Hr hätte seinem Land Sympathien geworben, denn er verkörperte den Gedanken der sozialistischen Gerechtigkeit, der menschlichen Würde.“[30]

Und im Januar 1944, nach Bekanntwerden der Todesumstände, erschien in einer englischen Zeitschrift, mitten im Zweiten Weltkrieg, ein weiterer ein Hinweis auf Carlo Mierendorff. Er lautete:

„Eine Todesanzeige, aus der hervorgeht, daß Dr. Carlo Mierendorff während eines schweren Luftangriffs auf Leipzig getötet wurde, ist in der 'Deutschen Allgemeinen Zeitung' erschienen. Sie ist von zwei seiner engsten Freunde unterzeichnet. Es tut mir leid, daß wir Mierendorff- anstatt ihn zu befreien — töten mußten.“[31]

[...]


1 Vgl. genauer zu Leben und Werk Richard Albrecht, Der militante Sozialdemokrat. Carlo Mierendorff 1897 bis 1943. Eine Biographie. Berlin (West), Bonn: J.H.W. Dietz Nachf., 1987,464 S. (= Internationale Bibliothek 128).

2 Karl Mierendorff, Lebenslauf (Berlin, Mai 1938), unveröffentlicht, im Bestand Berlin Document Center (BDC), Berlin (West), Reichsschrifttumskammer, Dossier Dr. Karl Mierendorff, p. 1

3 Vgl. Kurt Wentsch, Ahnenliste (Carlo Mierendorffs), in: Moltke-Almanach, 1 (1984), pp. 56-59; sowie Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 16-18.

4 Ludwig Breitwieser u.a., Die Dachstube. Das Wurden des Freundeskreises und seiner Zeitschrift. Darmstadt: Justus von Liebig, 1976 (= Darmstädter Schriften 38), p. 36

5 Vgl. genauer Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 22 ff.

6 C. Mierendorff, An die Freunde. Ein Rückblick im Kriege, in: Almanach (der Dachstube) 0.0. o.J. (Darmstadt 1916), pp. 13-15

7 Carlo Mierendorff, Der Gnom. O.O. (Darmstadt) J917; Die Dachstube, unpaginiert; ders., Lothringer Herbst, Darmstadt: Die Dachstube, 1918,16 p. (= Die Kleine Republik 1)

8 Carlo Mierendorff, Pioppis Sonntagnachmittag, in: Die Dachstube, Blau 6), Juni 1918, pp. 235-238.

9 Dr. Carl Mieremlorff, Nach 14 Jahren. Heidelberg 1918 und 1932. Wie wir es uns damals dachten und was daraus geworden ist. Unveröffentlichtes Manuskript (ca. Juli 1932), im Bestand State University of New York at Albany, Special Collection, 14 p.).

10 Genaueres bei Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 32-33

11 Zitiert nach ebenda p. 32

12 Carlo Mierendorff, Freunde greift ein!, in: Die Dachstube, Blatt 65, November 191X, unpaginiert; Faksimile bei Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., p. 31.

13 Vgl. Albrecht, Der militante Soziademokrat, aaO., pp. 34 ff.

14 Ebenda, pp. 52-62

15 Mierendorff, Nach 14 Jahren, aaO., wie Anm. 9

16 Vgl. genauer Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 68 ff.

17 Carlo Mierendorff, Arisches Kaiserreich oder Juden-Republik. Berlin, Vorwärtsdruckerei Paul Singer, o.J. (1922), p. 14; neu herausgegeben und mit Anmerkungen und Hiwneisen zum traditionellen Quellsumpf des deutschen Antisemitismus zu Beginn der 1920er Jahre versehen von Richard Albrecht, in: Internationale wissenschaftliche Korreponbdenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (iwk), 40 (2004) 3, pp. 321-337

18 Carlo Mierendorff, Demokratie und Republik. Material für einen Vortrag, in: Sozialistische Bildung, 1929, H. 7, pp. 201-205

19 Zu Leuschner vgl. die Biographie von Joachim G. Leithäuser, Wilhelm Leuschner. Ein Leben für die Republik. Köln: Bund, 1962, 264 p.

20 Vgl. genauer Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 120-130; sowie ders., „Symbolkrieg" in Deutschland, 1932. Historisch-biographische Skizze. Siegen: Universität/GHS Siegen, 1986, 50 p. (Veröffentlichungen des Forschungsschwerpunktes Massenmedien und Kommunikation 44)

21 Carlo Mierendorff, Gesicht und Charakter der nationalsozialistischen Bewegung, in: Die Gesellschaft, 7 (1930), Juni 1930, pp. 489-504.

22 Carlo Mierendorff, Die Freiheitspfeile siegen in Hessen, in: Neue Blätter für den Sozialismus, 3 (1932) 8, August 1932, pp. 386-388

23 Carlo Mierendorff, Was ist außerparlamentarischer Kampf ?; in: Deutsche Republik, 7 (1933) 16 vom 15. Januar 1933, pp. 486-490

24 Vgl. eingehender Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., 154 ff.

25 [Carlo Mierendorff] Heinrich IV. Ein Stück deutscher Geschichte, Skizze, unveröff. Manuskript im Bestand Stadtarchiv Darmstadt („Nachlaß-Splitter" Mierendorff)

26 Vgl. Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., 190 ff.

27 Zum ´Kreisauer Kreis´ um Helmuth James Graf von Moltke vgl. die Basisstudie des niederländischen Zeithistorikers Ger van Roon, Neuordnung im Widerstand, Der Kreisauer Kreis innerhalb der deutschen Widerstandsbewegung. München; Oldenbourg, 1967, 652 p.

28 Hier zitiert nach van Roon, Neuordnung im Widerstand, pp. 589-590; zu einem politikhistorischen Deutungsversuch des Aufrufs vgl. Albrecht, Der militante Sozialdemokrat, aaO., pp. 222-229

29 Mierendorffs Programmaufruf ist bei Emil Henk, Die Tragödie des 20. Juli 1944. Ein Beitrag zur politischen Vorgeschichte. Heidelberg: Adolf-Rausch-Verlag, 1946, 2.erw. Aufl., pp. 51-52, erwähnt

30 J.H. (Josef Halperin), Dem Andenken Carlo Mierendorffs, in: Volksrecht (Zürich), 14. Februar 1944

31 Kingsley Martin, A London Diary, in: The New Statesman and Nation (London), vol. XXVII (1944) 3, January 15,1944, p. 38

Ende der Leseprobe aus 62 Seiten

Details

Titel
Carlo Mierendorff (1897-1943) - Zwei biographische Texte
Autor
Jahr
2007
Seiten
62
Katalognummer
V80628
ISBN (eBook)
9783638863865
ISBN (Buch)
9783638863933
Dateigröße
667 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Carlo, Mierendorff, Zwei, Texte
Arbeit zitieren
Dr. Richard Albrecht (Autor:in), 2007, Carlo Mierendorff (1897-1943) - Zwei biographische Texte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80628

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