Das am 10.12.2004 in Kraft getretene Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) gilt als wesentliche Maßnahme des Gesetzgebers zur Änderung des deutschen Bilanzrechtes. Als elementare Zielsetzung des Reformvorhabens kann neben der Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards die Realisierung einer adäquaten Qualitätssicherung der Abschlussprüfung hervorgehoben werden.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kapitalmarktorientierung besteht ein verstärktes Interesse der Jahresabschlussadressaten an einer ganzheitlichen Betrachtung und Bewertung der Unternehmenssituation. Da sich eine (konventionelle) stichtags- und vergangenheitsorientierte Informationspolitik für eine umfassende Beurteilung als ungenügend erweist, besteht zusätzlich das Ziel der Adressaten, eine umfassende Chancen- und Risikoberichterstattung zu erreichen.
Obwohl der Gesetzgeber bereits im Rahmen des Gesetztes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) interveniert hat, stellte sich insbesondere die (Konzern-) Lageberichterstattung weiterhin als nicht ausreichend aussagekräftig dar. Die Änderungen durch das BilReG waren somit aufgrund der bestehenden Erwartungslücke zwingend erforderlich.
Die vorliegende Arbeit soll speziell dieser dynamischen Entwicklung der Lageberichterstellung und den damit verbundenen Anforderungen an die Wirtschaftsprüfung Rechnung tragen. Neben der Einleitung erfolgt eine Untergliederung in vier weitere Kapitel. Zielsetzung des 2. Kapitels ist es zunächst ein Grundverständnis für die Thematik der Lageberichterstattung zu schaffen. Das darauf folgende Kapitel 3 setzt sich mit den Neuerungen bei der Aufstellung des Lageberichtes auseinander. Eine intensive Auseinandersetzung mit den sich durch das BilReG ergebenen Neuerungen kann als elementar betrachtet werden, da eine Erweiterung der Lageberichterstattung auch eine Ausdehnung des Prüfungsumfanges mit sich bringt. Unter Berücksichtigung der vorangegangenen Einflüsse sollen im 4. Kapitel die Prüfungsbesonderheiten des (Konzern-)Lageberichtes dargelegt werden. Im Mittelpunkt steht hierbei eine explizite Betrachtung der Chancen- und Risikoberichterstattung. Abschließend wird eine Zusammenfassung sowie ein Ausblick der vorliegenden Arbeit in Kapitel 5 vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Lagebericht als Instrument der Rechnungslegung
- Aufstellungspflichtige Unternehmen
- Funktion und Inhalt des Lageberichtes bis zum BilReG
- Entwicklung und Einflussfaktoren des BilReG
- Neuerungen bei der Aufstellung des Lageberichtes
- Der Wirtschaftsbericht
- Angaben zu Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage der Gesellschaft
- Analyse des Geschäftsverlaufes und der Lage der Gesellschaft
- Der Prognosebericht
- Prognosebericht als Pflichtbestandteil des Lageberichtes
- Auswirkung der Chancen- und Risikoberichtspflicht
- Der Risikobericht über Finanzinstrumente
- Der Wirtschaftsbericht
- Prüfung des Lageberichtes
- Erweiterung von Prüfungsumfang und -gegenstand
- Berichterstattung des Abschlussprüfers
- Funktion und Inhalt des Prüfungsberichtes
- Funktion und Inhalt des Bestätigungsvermerkes
- Offenlegung des Prüfungsberichtes in besonderen Fällen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der dynamischen Entwicklung der Lageberichterstattung und den damit verbundenen Anforderungen an die Wirtschaftsprüfung im Kontext des Bilanzrechtsreformgesetzes (BilReG). Die Arbeit analysiert die Neuerungen im Lagebericht, insbesondere die Einführung des Wirtschaftsberichts, des Prognoseberichts und des Risikoberichts über Finanzinstrumente. Des Weiteren werden die Auswirkungen dieser Neuerungen auf die Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer beleuchtet.
- Die Bedeutung des Lageberichts als Instrument der Rechnungslegung
- Die Neuerungen im Lagebericht durch das BilReG
- Die Erweiterung des Prüfungsumfangs und -gegenstands der Wirtschaftsprüfung
- Die Chancen und Risiken der Chancen- und Risikoberichterstattung
- Die Rolle des Abschlussprüfers bei der Prüfung des Lageberichts
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2: Dieses Kapitel erläutert die Funktion und den Inhalt des Lageberichts als Instrument der Rechnungslegung. Es beleuchtet die Entwicklung des Lageberichts bis zum BilReG und die wichtigsten Einflussfaktoren, die zu seiner Gestaltung beigetragen haben.
Kapitel 3: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Neuerungen bei der Aufstellung des Lageberichts im Rahmen des BilReG. Es analysiert den Wirtschaftsbericht, den Prognosebericht und den Risikobericht über Finanzinstrumente sowie deren Auswirkungen auf die Transparenz und Qualität der Unternehmensberichterstattung.
Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit der Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer. Es zeigt auf, wie sich der Prüfungsumfang und -gegenstand durch das BilReG erweitert haben und welche neuen Anforderungen an die Berichterstattung des Abschlussprüfers gestellt werden.
Schlüsselwörter
Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG), Lagebericht, Chancen- und Risikoberichterstattung, Wirtschaftsbericht, Prognosebericht, Risikobericht über Finanzinstrumente, Abschlussprüfung, Prüfungsbericht, Bestätigungsvermerk, Kapitalmarktorientierung, Transparenz, Unternehmensberichterstattung.
- Quote paper
- Diplom Wirtschaftsingenieur Michael Schütz (Author), 2006, Prüfung des Lageberichtes unter besonderer Berücksichtigung der Chancen- und Risikoberichterstattung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80650