Die Auseinandersetzung mit dem Fremden ist eines der ältesten und beliebtesten Motive in der Literatur. Bereits im Mittelalter finden sich zahlreiche Belege für eine Beschäftigung mit dem Fremden; als fremd gilt dabei alles, was außereuropäischen und nichtchristlichen Charakter besitzt. Beispiele finden sich vor allem in der höfischen Kreuzzugsliteratur wie etwa die ausführlichen Beschreibungen der Ungläubigen in Wolframs von Eschenbach „Willehalm“. Heute findet die literarische Begegnung mit dem Fremden vor allem in der Reiseliteratur statt. Ein Beispiel hierfür liefert der Erzählband „Nichts als Gespenster“ der Journalistin Judith Hermann, dem auch die gleichnamige Erzählung entnommen ist, die Gegenstand dieser Untersuchung ist. Hermanns Schilderung beschreibt eine interkulturelle Begegnung zwischen Deutschen und Amerikanern. In der Arbeit wird analysiert, wie das Fremde in der Erzählung dargestellt wird. Wesentliche Aspekte sind dabei die Fragen, wie die Begegnung verläuft, wie das Fremde auf beiden Seiten durch die Figuren wahrgenommen wird, welche Bilder verwendet werden und welche Entwicklungen und Prozesse die Figuren durchlaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hinführung zum Thema
- Zur Vorgehensweise
- Zur Literaturlage
- Hauptteil
- Theoretische Überlegungen zum Begriff der „Fremdwahrnehmung“
- Zum Begriff
- Die Entwicklung der Fremdwahrnehmung im Laufe der Geschichte
- Die Entstehung von Stereotypen
- Gründe für das Auftreten von und Umgang mit Stereotypen
- Fremdwahrnehmung in der Literatur
- Fremdwahrnehmung in Judith Hermanns „Nichts als Gespenster“
- Inhalt und Struktur der Erzählung
- Die Eignung des Romans im Rahmen der Interkulturalität
- Die Ausgangslage
- Auftreten und Deutung der benutzten Stereotypen
- Die Entwicklung der Protagonisten
- Theoretische Überlegungen zum Begriff der „Fremdwahrnehmung“
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Quelltexte
- Forschungsliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Darstellung von Fremdwahrnehmung in Judith Hermanns Erzählung „Nichts als Gespenster“. Ziel ist es, die Begegnung zwischen deutschen und amerikanischen Figuren in Bezug auf Interkulturalität zu betrachten und zu untersuchen, wie das Fremde auf beiden Seiten wahrgenommen wird.
- Die Entwicklung des Begriffs der „Fremdwahrnehmung“ im Laufe der Geschichte
- Die Entstehung und Verwendung von Stereotypen im Kontext von Fremdwahrnehmung
- Die Rolle von Interkulturalität in Judith Hermanns Erzählung
- Die Darstellung von Fremdwahrnehmung in der Begegnung zwischen Deutschen und Amerikanern
- Die Entwicklung der Figuren und ihrer Wahrnehmung des jeweils Anderen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Fremdwahrnehmung in der Literatur ein und stellt Judith Hermanns Erzählung „Nichts als Gespenster“ als Untersuchungsgegenstand vor.
- Theoretische Überlegungen zum Begriff der „Fremdwahrnehmung“: Dieser Teil beleuchtet den Begriff der Fremdwahrnehmung und seine Entwicklung im Laufe der Geschichte.
- Fremdwahrnehmung in Judith Hermanns „Nichts als Gespenster“: Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung von Fremdwahrnehmung in der Erzählung, inklusive der Figuren, ihrer Beziehung und der Stereotypen, die auftauchen.
Schlüsselwörter
Fremdwahrnehmung, Interkulturalität, Stereotypen, Judith Hermann, „Nichts als Gespenster“, deutsch-amerikanische Begegnung, Literaturanalyse.
- Arbeit zitieren
- Christoph Baldes (Autor:in), 2005, Fremdwahrnehmung in Judith Hermanns "Nichts als Gespenster", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80787