Die Arbeit versucht ein möglichst klares Bild von den ästhetischen, ethisch-ästhetischen, epistemologisch-phänomenologischen Aspekten der geistigen Haltung der Postmoderne darzustellen, und zwar in Anlehnung an Autoren wie J.F.-Lyotard, G. Deleuze, M. Foucault, J. Derrida, P. Virilio, J. Baudrillard, welche nicht nur ethisch-ästhetische, methodologische, erkenntnis-theoretische und diskursive Prinzipien der Moderne kritisieren, sondern auch in ihren unterschiedlichen Erörterungen auf die ästhetische, sozio-kulturelle und techno-wissenschaftliche Praxis der postmodernen Sensibilität reflektieren. Da einige dieser Theoretiker (wie z.B. J.F.- Lyotard, M. Foucault und J. Derrida) sich in ihren Kritiken an der Moderne und in ihren neuen Problemstellungen besonders auf Nietzsche, Wittgenstein, Heidegger, oder wie es bei Lyotard und Deleuze der Fall ist, sehr kritisch auf S. Freud beziehen, versucht die Arbeit auf einige Werke und Begriffe dieser Denker zurückzugreifen, und so ihre kritische Haltung gegenüber dem Prozess der Modernisierung unter bestimmten Aspekten der Postmoderne zur Diskussion zu stellen.
Die Arbeit bezieht sich auf die postmoderne ästhetische Begriffen wie Paralogien, Sprachspiele, Pluralität, Intertextualität, Grenzüberschreitung, Dekonstruktion des Undekonstruierbaren, Darstellung des Undarstellbaren (Unrepräsentierbaren) und stellt zuerst einige Fragen nach dem Wesen des Films und vor allem nach den praktischen Möglichkeiten der postmodernen Film-Ästhetik innerhalb der 100jährigen Geschichte des Films. Dabei stellt die Arbeit fest, dass nicht nur die Filme der letzten Jahrzehnte, die aufgrund der Tatsache, dass sie posthistorische, posthumane und postevolutionäre Entwicklungen zum Gegenstand ihrer Erzählung machen, und praktische Ungültigkeit der modernen Prinzipien demonstrieren, als postmoderne Filme betrachtet werden könnten. Darüber hinaus möchte die Arbeit zeigen, dass die postmoderne Tendenz zum figurativen Aufbau des Kinos sich im Einklang mit der ikonischen Eigentümlichkeit des Films und unter dem Einfluss anderer technologischer und soziokultureller Entwicklungen durch die gesamte Geschichte des Films entwickelt und ihre ästhetische Hauptdifferenz durchgesetzt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Prozess der Modernisierung und seine Folgen
- Der moderne Diskurs und seine wissenschaftlich-gesellschaftliche Praxis
- Der "Ausbruch” eines unendlichen Universums
- Säkularisierungsprozess und der moderne Diskurs des Subjekts
- Beschleunigung des Erlangungsprozesses unserer Kenntnisse und die Technologie
- Wesenszug des modernen Diskurses: Ausdifferenzierung
- Abschied von Aufklärung, Geschichte und Evolution
- Das Ende des Panoptikums und der Film
- Ein dioptrisches Panorama der Postmoderne
- Die Auflösung des Subjekts
- Der Aufstand des Figurativen und das Unbewusste
- Der Prozess der Entdifferenzierung und die postmoderne Überschreitung der Grenze
- Postmodernes Wissen und Sprachspiele
- Paralogien, Inbegriff der Pluralität und Dekonstruktion
- Die postmoderne Praxis der Intertextualität, Interaktion und Selbstreflexivität
- Die Darstellung des Unrepräsentierbaren und die Entteleologisierung der Geschichte
- Der Film und die Wirklichkeit
- Über den Genius des Films als die Kunst des Bewegungs- und Zeit-Bilds
- Suche nach der Wesenseigentümlichkeit des Films und narrative Tradition
- Über die Geschichte des Films "Paths of Glory" (1957) von Stanley Kubrick
- Allgemeine dramaturgische Konstruktion der Erzählung
- Zur dramatischen Bedeutung des Lichtes
- Kameraführung
- Montage
- Krisenzyklus der Repräsentation und Diskurs der ästhetischen Moderne
- Die Seinsfrage des Realen und die Entropie der Repräsentation
- Die Krise des Bewusstseins und die "ästhetische Moderne"
- Die "neue Welle" der Krise
- Die Metaphysik des Schreiens und der Anfang vom Ende
- Zurück zum Reich des Seins
- Die Ohnmacht des Denkens
- Unterwegs zur postmodernen Problematisierung der Realität
- Die Darstellung des Unrepräsentierbaren - die Logik des Schweigens und die neue Struktur der Begierde
- Nachwort
- Die Krise der Moderne und die Entstehung der Postmoderne
- Die Auflösung des Subjekts und die Pluralisierung der Wahrheiten
- Die Rolle des Films als Medium der postmodernen Ära
- Die Darstellung des Unrepräsentierbaren und die Entteleologisierung der Geschichte
- Die ästhetischen und narrativen Besonderheiten des Films im postmoderne Kontext
- Vorwort: Dieses Kapitel beschreibt den Wandel von der Moderne zur Postmoderne und die zentralen Fragen, die die Arbeit beleuchten soll.
- Der Prozess der Modernisierung und seine Folgen: Hier werden die wichtigsten Charakteristika der Moderne und ihre Auswirkungen auf das menschliche Subjekt, die Wissenschaft und das gesellschaftliche Leben dargestellt.
- Ein dioptrisches Panorama der Postmoderne: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den zentralen Merkmalen der Postmoderne, wie der Auflösung des Subjekts, der Entdifferenzierung und der Pluralisierung der Wahrheiten.
- Der Film und die Wirklichkeit: In diesem Kapitel werden die spezifischen Eigenschaften des Films als Medium der Postmoderne untersucht, sowie die Frage, wie die Kunst des bewegten Bildes die Realität widerspiegelt.
- Krisenzyklus der Repräsentation und Diskurs der ästhetischen Moderne: Dieses Kapitel analysiert die Krise der Repräsentation und das Aufkommen neuer Formen der Ästhetik in der Moderne.
- Zurück zum Reich des Seins: Dieses Kapitel betrachtet die postmoderne Problematisierung der Realität und die neuen Formen der Darstellung des Unrepräsentierbaren.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation "Postmoderne Tendenzen im Film" befasst sich mit dem Wandel von der modernen zur postmodernen Zivilisation und untersucht dessen Auswirkungen auf das Medium Film. Dabei wird der Fokus auf die Auflösung des Subjekts, die Entdifferenzierung und die neuen Formen der Repräsentation in der postmoderne Ära gelegt.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Dissertation verwendet zentrale Schlüsselwörter wie Postmoderne, Moderne, Subjekt, Auflösung, Entdifferenzierung, Repräsentation, Film, Diskurs, Ästhetik, Realität, Unrepräsentierbares, Geschichte, Narrative, Bedeutung, Kultur, Technologie, Wissen.
- Quote paper
- Dr. Phil. Ritvan Sentürk (Author), 1998, Postmoderne Tendenzen im Film, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80993