Der „Parzivâl“ des Wolfram von Eschenbach ist nicht allein wegen seines Umfangs und der tiefen kulturellen Verwurzelung des Stoffes bemerkenswert, sondern auch die durchkonstruierte doppelte Struktur der erzählten Vorgänge und die weit verzweigte Genealogie mit über 600 Orts- und Eigennamen erregen bei näherer Lektüre Aufmerksamkeit.
Wolframs Parzivalroman, der sich im Sozialisationsschema des ersten Kursus noch eng am Vorbild Chréstiens orientiert, gewinnt in seinem Verlauf nicht nur an Schärfe, er verleiht auch den Minnethesen des Autors durch den werkimmanenten Universalitätsanspruch weiterreichende Bedeutung. Die Modernität Parzivâls, der zwischen Artus- und Gralsgesellschaft seine eigene Identität sucht und auch findet, ergänzt sich mit der Öffnung der mittelalterlichen Epenwelt für den Orient.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltliche Gliederung
- Einführung: Der „Parzival“ als höfischer Epos
- Einfluss von Wolframs Minnekonzeption auf ausgewählte Frauengestalten (aus der arturisch-höfischen Sphäre) des „,Parzival“
- Frau Jeschûte
- Exkurs: minne & ê im historischen Kontext
- Obîe und Meljanz: Die feindlichen Liebenden
- Orgeluse: Schöne Hexe oder ideale Minnedame?
- ,,rehte minne ist wâriu triuwe“
- Frau Jeschûte
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Einfluss von Wolframs Minnekonzeption auf die Frauengestalten in Wolfram von Eschenbachs "Parzival", insbesondere im Kontext der arturisch-höfischen Sphäre. Das Werk wird hinsichtlich seiner Darstellung von Minne und der Auswirkungen auf das gesellschaftliche und individuelle Leben untersucht.
- Wolframs Minnekonzeption und ihre Auswirkungen auf das höfische Leben
- Die Darstellung von Frauen in der arturisch-höfischen Sphäre
- Die Rolle von Minne und ê in der mittelalterlichen Gesellschaft
- Die Bedeutung von Tugend und Treue in Wolframs Minnekonzeption
- Die Auswirkungen von übermächtigen Liebesgefühlen auf das Handeln der Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den „Parzival“ als höfischen Epos und legt den Fokus auf die Besonderheiten von Wolframs Minnekonzeption. Im nächsten Kapitel wird die Figur der Frau Jeschûte analysiert, die als ein herausragendes Beispiel für Wolframs Vorstellung von Tugend und Treue dient. Die Untersuchung der Beziehung zwischen Jeschûte und ihrem Mann, Herzog Orilus, zeigt die negativen Auswirkungen von übermächtigen Liebesgefühlen und der damit verbundenen Eifersucht. Die folgenden Kapitel analysieren weitere Frauengestalten aus der arturisch-höfischen Sphäre wie Obîe und Meljanz sowie Orgeluse, wobei jeweils die Rolle von Minne in ihrem Leben untersucht wird.
Schlüsselwörter
Wolfram von Eschenbach, „Parzival“, höfisches Epos, Minne, ê, Tugend, Treue, Liebe, Eifersucht, Frauengestalten, arturisch-höfische Sphäre, gesellschaftliche Normen, mittelalterliche Gesellschaft.
- Quote paper
- Markus Koch (Author), 2003, Der Einfluss von Wolframs Minnekonzeption auf Frauengestalten im "Parzival", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81008