„Was mich betrifft, so ist mindestens eine meiner Arbeiten, die Novelle „DER TOD IN VENEDIG“, unter dem unmittelbaren Einfluss von Freud entstanden. Ich hätte ohne Freud niemals daran gedacht, dieses erotische Motiv zu behandeln, oder hätte es gewiss anders gestaltet.“
Diese Aussage von Thomas Mann aus dem Jahr 1925 brachte mich auf die Idee, mich näher mit der psychoanalytischen Deutung literarischer Texte sowie dem Spannungsfeld von Literatur und Psychoanalyse zu beschäftigen. Die Thematik ist von größerer Bedeutung als man anfänglich annimmt, weil hier aufgezeigt werden kann, dass die Literatur und die Literaturwissenschaft von gesellschaftlich bedingten Erscheinungen beeinflusst werden und dass diese Strömung auch entgegengesetzt wirkt, also dass die Literatur auf die gesellschaftlichen Schemen einwirkt. Diese Gedanken sind auch relevant für das Bild, welches die Allgemeinheit von unserer Wissenschaft hat, dadurch kann erkannt werden, dass die Literatur und Literaturwissenschaft sich nicht nur mit den angenehmen und leichten Situationen des menschlichen schöngeistigen Lebens beschäftigt, sondern auch mit den schwierigen und zuweilen erschreckenden Seiten der menschlichen Existenz befasst.
Zum Aufbau meiner Arbeit gibt es zu sagen, dass ich im Folgenden auf die Entdeckung der Psychoanalyse eingehen werde, um im Anschluss das Essay „DER DICHTER UND DAS PHANTASIEREN“ von Sigmund Freud zu erläutern. Der zweite Teil befasst sich mit den bisher erschienenen, psychoanalytisch relevanten, Deutungen von Thomas Manns Novelle „DER TOD IN VENEDIG“ und einer Betrachtung dieser, mit dem Fokus auf der Auseinandersetzung mit der Homosexualität und dem Verhältnis des Dichters Gustav von Aschenbach zu dem polnischen Jungen Tadzio.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- EIN ABRISS DER PSYCHOANALYSE
- DER DICHTER UND DAS PHANTASIEREN
- Thomas Mann und die Psychoanalyse
- PSYCHOANALYTISCHE INTERPRETATION IM HISTORISCHEN WANDEL MIT FOKUS AUF,,DER TOD IN VENEDIG“.
- Hans Sachs
- Eduard Hitschmann.
- Frank Donald Hirschbach......
- Heinz Kohut
- Harry Slochower..........\li>
- Ludwig Haesler.
- Schlussbetrachtung......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der psychoanalytischen Interpretation literarischer Texte und dem Spannungsfeld von Literatur und Psychoanalyse. Der Autor analysiert die Bedeutung der Psychoanalyse für die Literaturwissenschaft und beleuchtet den Einfluss gesellschaftlicher Bedingungen auf die Entstehung und Rezeption literarischer Werke.
- Die Rolle der Psychoanalyse in der Literaturinterpretation
- Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Literaturwissenschaft
- Der Einfluss gesellschaftlicher Bedingungen auf die Literatur
- Die Rezeption literarischer Werke im Kontext der Psychoanalyse
- Die Beziehung zwischen Literatur und Psychoanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Ausgangsthese der Arbeit vor: Die Psychoanalyse hat einen bedeutenden Einfluss auf die Interpretation literarischer Werke und die Literaturwissenschaft. Die Arbeit soll die Bedeutung der Psychoanalyse für die Literaturwissenschaft aufzeigen und das Spannungsfeld zwischen Literatur und Psychoanalyse beleuchten.
Ein Abriss der Psychoanalyse
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die wichtigsten Konzepte der Psychoanalyse, wie das Es, das Ich, das Über-Ich und die beiden Haupttriebe, der Lebenstrieb und der Todestrieb. Er erläutert, wie die Psychoanalyse die Entstehung psychischer Symptome im Zusammenhang mit der Verdrängung von Wunschvorstellungen erklärt. Der Abschnitt beleuchtet auch die Bedeutung des Unbewussten für die Psychologie und die Bedeutung der Sexualität für die menschliche Psyche.
Der Dichter und das Phantasieren
Dieser Abschnitt befasst sich mit Freuds Essay „Der Dichter und das Phantasieren“. Freud sieht einen engen Zusammenhang zwischen dem Phantasieren und dem Dichten. Phantasieren und Dichten sind seiner Meinung nach Surrogate, die eine Fortführung des Kinderspiels darstellen. Der Abschnitt erläutert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Phantasie und Spiel des Kindes und betont die Bedeutung der unbewussten Prozesse im Schreiben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Psychoanalyse, Literatur, Literaturwissenschaft, Phantasieren, Dichten, Sigmund Freud, Thomas Mann, „Der Tod in Venedig“, Homosexualität, Verdrängung, Unbewusstes, Sexualität.
- Quote paper
- Dorina Kind (Author), 2007, Psychoanalytische Literaturdeutung am Beispiel der Novelle "Der Tod in Venedig", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81166