Mit dem oströmischen Kaisertum auf der einen und dem weströmischen Kaisertum auf der anderen Seite standen sich im Europa des 10. Jahrhunderts zwei mächtige, politisch und staatsrechtlich aber sehr verschiedene Herrschaftssysteme gegenüber. Im griechischen Osten wurde das Kaisertum vom Basileus Romaion (dem Kaiser der Römer) vertreten, der sich als Nachfolger der römischen Kaiser sah, seinen Sitz allerdings in Konstantinopel und nicht in der eigentlichen Kaiserstadt Rom hatte. Im lateinischen Westen verkörperte der Imperator Augustus Francorum et Langobardum (der König der Franken und Langobarden) das Weltkaisertum, hatte die Stadt Rom inne und konnte sich der Unterstützung des Papstes, welcher mit Konstantinopel gebrochen hatte, sicher sein.
So wandte sich denn auch Papst Johannes XII., als er sich der Gefahr eines Angriffs durch Berengar II. ausgesetzt sah, hilfesuchend an Otto I. und bot ihm als Gegenleistung für seine Hilfe die Kaiserkrone an. Dieser lies im Hinblick auf die bevorstehende Kaiserkrönung seinen fünfjährigen Sohn Otto II. zum König wählen und am Pfingstsonntag des Jahres 961 krönen, bevor er mit seiner Frau Adelheid im August des selben Jahres nach Rom aufbrach. Dort wurde er am 2.Februar 962, am Sonntag Mariä Lichtmess, unter Akklamation der Römer vom Papst zum Kaiser gesalbt. Von nun an trug er den Titel Imperator Augustus Romanorum et Francorum (Erhabener Kaiser der Römer und der Franken) und Adelheid wurde zur Cohnsoors imperii (Herrschaftsgenossin) gekrönt.
Neben dem Kampf um gegenseitige Anerkennung sorgten vor allem die Kämpfe insbesondere um das süditalienische Grenzgebiet immer wieder für Konfliktstoff zwischen den beiden Kaiserreichen. Um seine Macht in Süditalien zu sichern gab es für Otto I. zwei Möglichkeiten. Entweder musste er die Griechen von dort vertreiben oder sie durch eine Familienverbindung an sich binden..
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- I. Verhandlungen mit Byzanz um eine oströmische Prinzessin
- I.1.Vorgeschichte und Gesandtschaften
- I.2. Wer war Theophanu?
- II. Hochzeit in Rom
- II.1. Ablauf der Hochzeitsfeierlichkeiten
- II.2. Hochzeitsurkunde der Theophanu
- III. Theophanu als Mitkaiserin Ottos II 972-983
- III.1. Tod Ottos I. - Theophanu wird coimperatrix
- III.2. Heinrich der Zänker gefährdet Ottos Macht
- III.3. Die Kinder der Theophanu
- IV. Theophanu als Regentin nach dem Tode Ottos II 983-991
- IV.1 Kampf um die Herrschaft
- IV.2 Theophanus Herrschaft und Tod
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Leben und Wirken der Kaiserin Theophanu, der griechischen Frau an der Seite von Otto II. Sie beleuchtet die politischen Hintergründe ihrer Heirat mit dem weströmischen Kaiser, ihre Rolle als Mitkaiserin und Regentin nach dem Tod ihres Gatten sowie ihr Einfluss auf die Geschicke des Ottonischen Kaiserreiches.
- Die politischen Verhandlungen zwischen dem weströmischen und dem oströmischen Reich im 10. Jahrhundert
- Die Rolle der Kaiserin Theophanu als Vermittlerin und politische Akteurin
- Die Herausforderungen der Herrschaft Ottos II. und die Bedeutung Theophanus bei der Stabilisierung des Kaiserreiches
- Die Bedeutung der Kinder Theophanus und Ottos II. für die weitere Entwicklung des Ottonischen Kaiserreiches
- Theophanus Position als Frau in der mittelalterlichen Machtstruktur und ihre Rolle als Regentin während der Minderjährigkeit ihres Sohnes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz von Theophanu in der Geschichte des Ottonischen Kaiserreichs dar.
Kapitel I beleuchtet die Verhandlungen zwischen dem weströmischen und dem oströmischen Reich um eine Heirat zwischen Otto II. und einer byzantinischen Prinzessin. Hier wird die Bedeutung von Theophanu für die Sicherung des Friedens zwischen den beiden Kaiserhäusern herausgestellt.
Kapitel II beschreibt die Hochzeit von Otto II. und Theophanu in Rom und analysiert die Inhalte der Heiratsurkunde.
Kapitel III schildert die Zeit von Theophanu als Mitkaiserin Ottos II. Hier werden die Herausforderungen und Konflikte während der Herrschaft Ottos II. dargestellt, insbesondere der Kampf gegen Heinrich den Zänker, der die Macht Ottos II. zu gefährden suchte. Darüber hinaus wird die Erziehung der Kinder des Kaiserpaares durch Theophanu beleuchtet.
Kapitel IV befasst sich mit der Regentschaft Theophanus nach dem Tod Ottos II. Hier werden die Kämpfe um die Herrschaft über das junge Kaiserreich unter Otto III. dargestellt und Theophanus Rolle bei der Sicherung der Macht für ihren Sohn hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind Theophanu, Kaiserin, Oströmisches Reich, Weströmisches Reich, Otto II., Otto III., Heinrich der Zänker, Vormundschaft, Herrschaft, Politik, Einfluss, Kinder, Erziehung, Konflikt, Frieden, Diplomatie, Macht, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Manuela Thoma (Autor:in), 2006, Otto II. und Theophanu, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81263