In traditionellen Vorstellungen geht man davon aus, dass Ökonomie und Kybernetik Sprache beeinflussen bzw. dass Sprachentwicklung, insbesondere Lautwandel, nicht zufällig stattfindet, sondern in hohem Maße ein Resultat aus dem Streben nach Ökonomie ist.
Veränderungen in einer Sprache ließen sich nach dieser Auffassung also mit den Begriffen Ökonomie und Kybernetik erklären. Die Frage, inwiefern Ökonomie und Kybernetik tatsächlich dafür verantwortlich zu machen sind, in welche Richtung sich Sprache entwickelt, wird in dieser Arbeit erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Begriffe „Sprachökonomie“ und „Kybernetik“
- 1.1. Sprachökonomie
- 1.2. Kybernetik
- 2. Die traditionellen Theorien zum Thema Lautwandel und Sprachökonomie
- 2.1. Martinets Ökonomieprinzip
- 2.2. Zipfs Prinzip der geringsten Anstrengung
- 2.3. Passys Erklärung für Lautwandel
- 2.4. Zipfs Prinzip der relativen Häufigkeit
- 2.5. Das „Zipfsche Gesetz“ und die natürliche quantitative Begrenzung des Phoneminventars
- 2.6. Sicherheitszonen und „Lücken im System“
- 3. Kritik an den traditionellen Theorien
- 3.1. Ist die Sprache ein kybernetisches System?
- 3.2. Lautwandel durch Streben nach Ökonomie?
- 3.3. Kritik am Zipfschen Gesetz und an der Theorie der natürlichen Phonembegrenzung
- 3.4. Kritik an Martinets „Reparaturtheorie“
- 3.5. Ökonomie auf morphosyntaktischer Ebene
- 3.6. Ökonomie auf syntaktischer Ebene
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Ökonomie und Kybernetik tatsächlich die Entwicklung natürlicher Sprachen beeinflussen, insbesondere im Hinblick auf Lautwandel. Die Arbeit analysiert traditionelle Theorien, die Sprachwandel durch ein Streben nach Ökonomie erklären, und untersucht kritisch, inwieweit diese Theorien den komplexen Sprachwandelprozessen gerecht werden.
- Der Zusammenhang zwischen den Begriffen „Sprachökonomie“ und „Kybernetik“
- Kritik an traditionellen Theorien zur Sprachökonomie im Zusammenhang mit Lautwandel
- Analyse der Rolle von Ökonomie auf morphosyntaktischer und syntaktischer Ebene
- Untersuchung, ob Sprache ein kybernetisches System ist
- Beurteilung, ob Sprachwandel durch ein Streben nach Ökonomie motiviert ist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die traditionelle Vorstellung vor, dass Ökonomie und Kybernetik die Sprachentwicklung beeinflussen. Anschließend werden die Begriffe „Sprachökonomie“ und „Kybernetik“ definiert und erläutert. Das zweite Kapitel präsentiert verschiedene traditionelle Theorien zum Thema Lautwandel und Sprachökonomie, darunter Martinets Ökonomieprinzip, Zipfs Prinzip der geringsten Anstrengung, Passys Erklärung für Lautwandel, Zipfs Prinzip der relativen Häufigkeit und die Theorie der natürlichen Phonembegrenzung.
Das dritte Kapitel analysiert kritisch die traditionellen Theorien und untersucht, ob Sprache tatsächlich ein kybernetisches System ist und ob Lautwandel durch ein Streben nach Ökonomie verursacht wird. Dabei werden insbesondere die Theorien von Zipf und Martinet in Frage gestellt.
Schlüsselwörter
Sprachökonomie, Kybernetik, Lautwandel, Sprachwandel, traditionelle Theorien, Martinet, Zipf, Passy, Phoneminventar, Sicherheitszonen, „Lücken im System“, morphosyntaktische Ökonomie, syntaktische Ökonomie, Redundanz, Pleonasmus
- Arbeit zitieren
- Stefanie Rustler (Autor:in), 2006, Ökonomie und Kybernetik natürlicher Sprachen im Vergleich zu traditionellen Vorstellungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81276