Die Gestaltungsebenen eines Fernsehbeitrages: Bild, Text, Ton, O-Ton, Musik


Seminararbeit, 2007

9 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung: Mit dem Zuschauer auf Reisen

II. Das Bild

III. Der Text

IV. Der O-Ton

V. Der Ton (Geräusche/Athmo)

VI. Die Musik

VII. Fazit: Die Hierarchie der Gestaltungsebenen

VIII. Anmerkungen

IX. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Jeder Journalist wird sich am Anfang seiner Karriere mit der Frage beschäftigen, wie sein Beitrag informativ, verständlich und für den Zuschauer „rund“ und schlüssig wird ohne zu langweilen, geschwätzig zu wirken oder gar zu manipulieren. Wie viel Text verträgt ein Bild, wie viel Geräusche kann ich dem Zuschauer zumuten, und wie viele Schnitte? Wie gelingt es also, den Zuschauer auf eine Reise mitzunehmen ohne ihn zu verlieren?

In der vorliegenden Hausarbeit werde ich die Bedeutung der fünf Gestaltungsebenen Bild, Ton (Geräusche/Athmo), O-Ton, Musik und Text erläutern und klären in welchem Verhältnis diese Informationsträger in einem Fernsehbeitrag zueinander stehen und in welchem Maß sie zu einem ästhetischen Ganzen komponiert und integriert werden können.

II. Das Bild

Das Bild im Film rekonstruiert die zu (darstellende) Wirklichkeit und dient als räumliche, zeitliche und personelle Einheit von Handlungen.[1] Das Bild ist neben dem Kommentartext der wichtigste Informationsträger und die beherrschende Einheit eines Filmbeitrages. Durch das Sehen verschafft sich der Rezipient einen schnellen Überblick über bekannte oder unbekannte Dinge; dennoch braucht Sehen und Erkennen Zeit. Die Bilder treffen als erstes auf die Gefühlsebene des Zuschauers, bevor aus Sehen, Verstehen wird. Damit Bilder auch verstanden werden, müssen sie bei der Auswahl eindeutig differenziert sein d. h. im Filmbeitrag sollten Bilder unmissverständlich sein, und dem zu informierenden Zuschauer wenig Raum zur eigenen Interpretation geben. Differenzierte Einstellungen zeigen demnach nur das, was auch tatsächlich ausgesagt werden soll. [2]

Unabhängig vom Bildinhalt hat der Filmjournalist stilistische Mittel (Kameraperspektiven, Länge und Größe der Einstellung, Schnitt) um seinen Aussagewunsch zu unterstreichen. Hierbei gilt: genaueres Betrachten erzielt Neugierde, oberflächliches Betrachten Desinteresse.

Bei falscher Dosierung/Anwendung, sprich bei Gestaltungsfehlern, können sie aber auch dazu führen, dass der Rezipient die Aussage der Bildsprache nicht einordnen kann .Bilder die sich z. B. ähneln, sollten nicht aneinander gereiht werden, da irritierende Sprünge entstehen. Schnelle aufeinander folgende Schnitte erzeugen zwar Spannung, in Verbindung mit übertrieben häufigen Kamerafahrten, Schwenken und Zooms wirken sie auf den Rezipienten überfordernd. Diese Reizüberflutung macht nervös, unsicher und daraus erfolgt der Verlust von Konzentration und schließlich Resignation und wohlmöglich das Abschalten des Fernsehgerätes. [3]

Beim Filmbeitrag ist insbesondere darauf zu achten, dass die zu transportierende Botschaft nicht gänzlich alleine von den Bildern erzählt wird, genauso wenig, wie der Kommentartext zu dominant sein darf. Bei dieser genannten Bild-Text-Schere, wo Bild und Text nicht stimmig sind und entgegen laufen und/oder Bild und Text jeweils völlig verschiedene Informationen transportieren, entscheidet sich der überforderte Zuschauer entweder für das Bild oder den Text und blendet jeweils die andere Gestaltungsebene aus. Allgemein gilt: „Je „stärker“ das Bild wirkt, desto einfacher sollte der Text gestaltet sein. Es bleibt ebenfalls anzumerken, dass Bild und Text nicht die gleichen Informationen in einer Sequenz beinhalten dürfen (Doppelung). Ein Filmbeitrag sollte mit einer ca. 2 Sekunden langen Filmsequenz beginnen, ehe der Text einsetzt. [4]

In einem gut gemachten Filmbeitrag stehen die Gestaltungselemente selten alleine, sie sind in Maßen miteinander verflochten!

III. Der Text

So präsent das Bild zwangsläufig im Filmbeitrag ist, so eng sollte auch seine Beziehung zum dazu gehörigen Text sein (im Filmbeitrag ist Text eher Bestandteil des Tons, des hörbaren Geschriebenen) Eine von der Beschaffenheit des Menschen vorgegebene normale und ideale Kombination, da das Seh- und Hörorgan des Menschen sich ja ebenfalls ergänzt.

Bilder, die sich nicht von selber erklären bzw. nicht den Vorwissenshorizont des Zuschauers erreicht haben, müssen verständlich erklärt werden. Der Text dient neben dem Bild als Träger der sachlichen Information und erklärt, falls erforderlich und nicht bereits durch das Bild geschehen, die journalistischen „W´s“:

Wer?

Wo?

Was?

Wann?

Warum?

Wie?

Welche? (Quellen)

Der Text steuert die Wahrnehmung der anderen Gestaltungsebenen und ergänzt vor allem das Bild, bzw. die anderen Gestaltungsmittel an Stellen, wo sie weniger aussagen bzw. wo eine sprachliche Orientierung/Klärung unbedingt notwendig erscheint. Der Kommentartext soll in kurzen, einfachen Sätzen formuliert werden, (eine Hauptinformation pro Satz) wobei der Journalist den Nominalstil, Partizipien, Adjektive, Synonyme und Infinitivkonstruktionen (Schachtelsätze) sehr sparsam verwenden sollte. Die Zeitform ist das Perfekt und Imperfekt. Im Deutschen baut sich die Spannung eines Satzes zum Ende hin auf, also gehört beim Texten für das Ohr, das Wichtige und Weiterführende nach hinten.[5]

[...]


[1] Zum Thema das Bild im Film: www.wikipedia.de, 17.06.2007

[2] Witzke , Bodo: Die Fernsehreportage, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz, 2003,

[3] Schult, Gerhard: Fernseh-Journalismus, List Verlag, 7. Auflage, Econ/Ullstein-Verlag, Berlin 2006,

[4] Schult, G.: Fernseh Journalismus, 4 Informationen aus den Seminarunterlagen entnommen (Hand-out)

[5] Witzke, B.: Die Fernsehreportage,

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Die Gestaltungsebenen eines Fernsehbeitrages: Bild, Text, Ton, O-Ton, Musik
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Institut für Kommunikation und Medienwissenschaften)
Veranstaltung
PS: Schreiben für´s TV
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
9
Katalognummer
V81318
ISBN (eBook)
9783638833370
ISBN (Buch)
9783656019411
Dateigröße
392 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gestaltungsebenen, Bild, Text, O-Ton, Musik, Schreiben, Fernsehjournalismus
Arbeit zitieren
Christian Ferrara (Autor:in), 2007, Die Gestaltungsebenen eines Fernsehbeitrages: Bild, Text, Ton, O-Ton, Musik , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81318

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