In der Arbeit sollen Aspekte der speziellen Pflege sogenannter dementer Menschen aufgegriffen und diskutiert werden. Der sogenannte demente Mensch soll in dieser Arbeit nicht allein dadurch charakterisiert sein, dass er laut medizinischer Diagnose die Alzheimer Krankheit hat. Er soll hier nicht als Person mit DEMENZ sondern als PERSON mit Demenz aufgefasst werden.
Um sich den Motiven des Handelns der dementen Menschen annähern zu können, müssen Pflegende wissen, wie die Zusammenhänge des Denkens, Fühlens und Handelns der dementen Menschen sind und welche eventuell problematischen Konsequenzen dies für die Handlungsprozesse in der Pflege haben kann.
Als ein möglicher Problemlösungsversuch wird das Verstehen vorgeschlagen. Ein verstehender, subjektorientierter Pflegeansatz soll am konkreten Beispiel der speziellen Pflege sogenannter dementer Menschen unter der spezifischen Betrachtung von Affektlogik (Ciompi, 1998 u. 1999), Isolation (Jantzen, 1992) und Krise (Caplan, 1964) besprochen werden. In der Arbeit sollen diese verschiedenen Ansätze miteinander verknüpft und für die Pflege reflektiert werden. Insbesondere die erklärende und verstehende Diagnostik nach Jantzen (1994 u. 1996) soll als Rahmen für die Thematik dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedingungs- und Problemdarstellungen
- Bedingungen der Alzheimer Krankheit
- Epidemiologie
- Allgemeine Grundlagen
- Pathophysiologische Grundlagen
- Psychosoziale Grundlagen
- Phasen des Demenzprozesses
- Fazit
- Ausgewählte Pflegeprobleme
- Das Problem der Alltags- und Lebenswelt
- Alltagswelt
- Lebenswelt
- Das Handeln der dementen Menschen
- Reflexion für die Pflege
- Das Problem des therapeutischen Nihilismus
- Chronizität und Heilung
- Perspektiven
- Gewalt
- Reflexion für die Pflege
- Das Problem der Professionalität pflegerischer Handlungsprozesse
- Pflegehandeln
- Pflegeprozess
- Wissenskompetenz
- Reflexion für die Pflege
- Verstehen als Problemlösungsversuch
- Das Problem der Alltags- und Lebenswelt
- Ansätze des Verstehens in der Pflege
- Wissenschaftstheoretische Ansätze des Verstehens
- Der hermeneutische Ansatz
- Der phänomenologische Ansatz
- Reflexion für die Pflege
- Verstehende Diagnostik in der Pflege
- Erklärende und Verstehende Diagnostik nach Jantzen
- Grundzüge des Konzeptes
- Das Aufsteigen im Abstrakten
- Das Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten
- Das Aufsteigen im Konkreten
- Reflexion der Erklärenden und Verstehenden Diagnostik für die Pflege
- Das Aufsteigen im Abstrakten in der Pflegediagnostik
- Das Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten in der Pflegediagnostik
- Das Aufsteigen im Konkreten in der Pflegediagnostik
- Erklärende und Verstehende Pflegediagnostik
- Erklärende und Verstehende Diagnostik in der Pflege sogenannter dementer Menschen
- Fazit
- Erklärende und Verstehende Diagnostik nach Jantzen
- Inhaltliche Annäherung an die Pflege sogenannter dementer Menschen unter dem Ansatz des Verstehens oder das Aufsteigen im Abstrakten
- Ausgewählte Aspekte des Menschenbildes
- Der Mensch in seiner Entwicklung in reziprokem Austausch zur Umwelt
- Das sinnvolle Handeln des Menschen
- Der Mensch als tätige Persönlichkeit
- Die menschliche Psychodynamik in der Tätigkeit
- Die Bedürfnisse des Menschen
- Störungen in der Dynamik des menschlichen Handelns
- Gesundheit und Krankheit
- Das Menschenbild in der Psychiatrie
- Das Menschenbild in der Begegnung mit sogenannten psychisch gestörten Menschen
- Soziale Isolation und menschliche Entwicklung
- Das Menschenbild und menschliche Behinderung
- Menschliche Kommunikation
- Reflexion
- Konsequenzen für die Pflege
- Ausgewählte Aspekte der Pflege
- Qualität und Philosophie
- Professionelles Handeln
- Merkmale Professioneller Beziehungsgestaltung in der Pflege
- Erklärende und Verstehende Pflegediagnostik bei Personen mit sogenannter geistiger Behinderung
- Gesundheitsförderung
- Ausgewählte Aspekte psychiatrischer Pflege
- Psychiatrieverständnis
- Psychiatrisches Pflegeverständnis
- Problem- und Konfliktlösung
- Beziehungsgestaltung als gemeinschaftliche Tätigkeit
- Ausgewählte Aspekte gerontopsychiatrischer Pflege
- Alter und Gesundheit
- Alter und Biographie
- Alter und Verluste
- Alter und Demenz
- Ausgewählte Aspekte spezieller Pflege sogenannter dementer Menschen
- Das Handeln der Menschen unter den Bedingungen der Alzheimer Krankheit
- Isolierende Bedingungen
- Auswirkungen isolierender Bedingungen
- Bedürfnisse
- Vertrauen, Vertrautheit, Geborgenheit
- Gesundheit
- Alltags- und Lebenswelt
- Rehistorisierung
- Alltagspraktische Fähigkeiten
- Beziehungsgestaltung als Begegnung
- Reflexion
- Das Denken, Fühlen und Handeln sogenannter dementer Menschen oder die Syndromanalyse
- Das System Denken-Fühlen-Handeln
- Das System Denken-Fühlen-Handeln unter den Bedingungen der Alzheimer Krankheit
- Konsequenzen für die Handlungsprozesse im Pflegealltag
- Fazit
- Ausgewählte Aspekte der Pflege
- Affektlogik, Isolation und Krise sogenannter dementer Menschen oder das Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten
- Die Konzeptebene
- Das Konzept der Affektlogik
- Das Konzept der Isolation
- Das Konzept des Krisenprozesses
- Synthese und Reflexion der Konzepte der Affektlogik, der Isolation und des Krisenprozesses
- Affektlogik, Isolation und Krise sogenannter dementer Menschen
- Schlussfolgerungen für die Pflege
- Zusammenfassung und Definition der Pflege von Menschen, die unter den Bedingungen der Alzheimer Krankheit leben
- Konsequenzen für die pflegetheoretische Ebene
- Konsequenzen für pflegepraktische Handlungsprozesse
- Pflege zum alltags- und lebensweltlichen Erleben
- Pflege zur alltagspraktischen Tätigkeit
- Pflege in Krisensituationen
- Qualitätskriterien der Pflege dementer Menschen
- Ziele der pflegerischen Handlungsprozesse oder das Aufsteigen im Konkreten
- Ansätze zur Problemvermeidung und -lösung
- Fazit
- Praktische und theoretische Lehr- und Lernziele zur verstehenden Begegnung mit sogenannten dementen Menschen in der Pflege
- Philosophie
- Pflegephilosophie
- Bildungsphilosophie
- Kompetenzentwicklung
- Lehr- und Lernziele
- Lehr- und Lernziele für den theoretischen Unterricht zur Pflege dementer Menschen
- Lehr- und Lernziele für die praktische Anleitung in der Pflege dementer Menschen
- Anregungen für die theoretische und praktische Lernbegleitung
- Fazit
- Philosophie
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der verstehenden Begegnung in der Pflege mit Menschen, die unter den Bedingungen der Alzheimer Krankheit leben. Die Arbeit zielt darauf ab, das Denken, Fühlen und Handeln dementer Menschen im Kontext der Pflege besser zu verstehen, um dadurch entsprechende Lehr- und Lernziele für die Berufspädagogik Pflege zu entwickeln.
- Verstehende Begegnung in der Pflege
- Denken, Fühlen und Handeln dementer Menschen
- Affektlogik, Isolation und Krise
- Pflegetheorie und -praxis
- Lehr- und Lernziele für die Berufspädagogik Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer umfassenden Darstellung der Alzheimer Krankheit und deren Auswirkungen auf die Betroffenen. Dabei werden epidemiologische Daten, pathophysiologische Grundlagen und psychosoziale Aspekte beleuchtet. Im Anschluss werden ausgewählte Pflegeprobleme thematisiert, die sich aus der besonderen Situation dementer Menschen ergeben. Insbesondere werden das Problem der Alltags- und Lebenswelt, der therapeutische Nihilismus und die Professionalität pflegerischer Handlungsprozesse erörtert. Als Lösungsansatz wird das Verstehen vorgeschlagen.
Das zweite Kapitel widmet sich verschiedenen Ansätzen des Verstehens in der Pflege. Hierbei werden die Hermeneutik, die Phänomenologie und die erklärende und verstehende Diagnostik nach Jantzen vorgestellt. Diese Ansätze dienen als theoretischer Rahmen für die weiteren Ausführungen.
Im dritten Kapitel wird ein Menschenbild entwickelt, das der Selbstorganisation des Subjekts und der Lebenswelt Rechnung trägt. Aus diesem Menschenbild werden Konsequenzen für die Pflege abgeleitet. Die Pflegephilosophie betont die Subjektorientierung, die Gesundheitsförderung und die Bedeutung der Beziehungsgestaltung.
Das vierte Kapitel untersucht das System Denken-Fühlen-Handeln unter den Bedingungen der Alzheimer Krankheit. Anhand der Konzepte der Affektlogik, Isolation und des Krisenprozesses wird die psychodynamische Dimension des Demenzprozesses beleuchtet. Aus diesen Ergebnissen werden Schlussfolgerungen für die Pflege abgeleitet.
Das fünfte und letzte Kapitel setzt sich mit den praktischen und theoretischen Lehr- und Lernzielen zur verstehenden Begegnung mit dementen Menschen in der Pflege auseinander. Dazu werden die Philosophien der Pflege und der Bildung vorgestellt und allgemeine Grobziele für die Aus-, Fort- und Weiterbildung erarbeitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Demenz, Alzheimer Krankheit, Verstehen, Pflegediagnostik, Affektlogik, Isolation, Krise, Pflegephilosophie, Berufspädagogik Pflege, Kompetenzentwicklung und Gesundheitsförderung. Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von subjektorientierter Pflege und der Notwendigkeit, das Denken, Fühlen und Handeln dementer Menschen im Kontext der Pflege besser zu verstehen, um so die Qualität der Pflege und die Entwicklung entsprechender Lehr- und Lernziele für die Berufspädagogik Pflege zu optimieren.
- Die Konzeptebene
- Ausgewählte Aspekte des Menschenbildes
- Wissenschaftstheoretische Ansätze des Verstehens
- Bedingungen der Alzheimer Krankheit
- Quote paper
- Dipl.-Berufspäd. für Pflegewissenschaft, MPH Arne Mahler (Author), 2001, Der verstehende Pflegeansatz bei Menschen mit Alzheimer-Krankheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81338