Naturgefahren sind etwas fast schon Alltägliches auf den Philippinen. Besonders häufig sind dabei die Meldungen über Vulkanaktivitäten und ihre zahlreichen Auswirkungen und Nebenerscheinungen. Die Auswirken des Vulkanismus betreffen zwar vorrangig den Inselstaat, können aber auch globale Phänomene verursachen, wie der Ausbruch des Pinatubo 1991 belegt. Die Vulkane sind zahlreich und zudem ein insbesondere landschaftlich prägendes Element auf den Philippinen. Die namhaftesten und aktivsten unter ihnen sind der Pinatubo, der als der gefährlichste Vulkan der Philippinen gilt, der Taal, welcher sich aus einem See erhebt und der Mayon, der vielfach wegen seiner „Schönheit“ Erwähnung findet.
Die beiden Vulkane Mayon und Pinatubo sollen in dieser Seminararbeit näher vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Naturräumliche Charakterisierung und Großgliederung
3 Pinatubo und Mayon – Naturgefahr und Lebensraum
3.1 Vielfalt der Gefahr
3.2 Segen der Vulkane
4 Die Philippinen und das Feuer – zwei Feuerzeuge
4.1 Pinatubo
4.2 Mayon
5 Das Leben mit der Gefahr – Monitoring und Präventionsmaßnahmen
6 Schlussbetrachtung
7 Literatur- und Quellenverzeichnis
7.1 Literaturverzeichnis
7.2 Internetquellen
1 Einleitung
„Auf den Philippinen befürchten die Behörden einen Ausbruch des Vulkans Mayon. Sie haben begonnen zehntausende Menschen in Sicherheit zu bringen; hier in der Provinz Albay. Inzwischen wurde eine höhere Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch steht danach unmittelbar bevor. Der fast 2500m hohe Vulkan schleuderte Asche in die Höhe, während weiter Lava aus dem Krater austrat. Der Vulkan war zuletzt vor 5 Jahren ausgebrochen“ (ARD 07.08.2006: Internet). Nachrichten wie diese waren und sind, insbesondere in den letzten Jahren häufig von den Philippinen zu hören. Einige Tage danach wurde die Evakuierung von rund 50.000 Menschen, begleitet von ständigen explosiven Eruptionen des Mayon und zahlreichen vulkanischen Beben, abgeschlossen, wobei eine größere Eruption noch erwartet wird (vgl. Philippine Institute of Volcanology and Seismology 2006: Internet).
Sucht man in den großen Zeitungs- und Nachrichtenarchiven nach Katasprophen-meldungen über die Philippinen wird man sehr schnell fündig und erhält eine reichhaltige Auswahl an Gefahrenwarnungen und Katastrophenmeldungen von Erdbeben, Taifunen, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Naturgefahren sind etwas fast schon Alltägliches auf den Philippinen. Besonders häufig sind dabei die Meldungen über Vulkanaktivitäten und ihre zahlreichen Auswirkungen und Nebenerscheinungen. Die Auswirken des Vulkanismus betreffen zwar vorrangig den Inselstaat, können aber auch globale Phänomene verursachen, wie der Ausbruch des Pinatubo 1991 belegt. Die Vulkane sind zahlreich und zudem ein insbesondere landschaftlich prägendes Element auf den Philippinen. Die namhaftesten und aktivsten unter ihnen sind der Pinatubo, der als der gefährlichste Vulkan der Philippinen gilt, der Taal, welcher sich aus einem See erhebt und der Mayon, der vielfach wegen seiner „Schönheit“ Erwähnung findet.
Die beiden Vulkane Mayon und Pinatubo sollen in dieser Seminararbeit näher vorgestellt werden.
2 Naturräumliche Charakterisierung und Großgliederung
Um Aussagen über die beiden Vulkane Mayon und Pinatubo besser verstehen zu können, muss zuerst der Naturraum und seine Besonderheiten betrachtet werden:
Die Philippinen liegen im insular-maritimen Südostasien und gehören zum nordöstlichen Teil des Malaiischen Archipels. Die Philippinen, der fünftgrößte Inselstaat der Welt, bestehen aus insgesamt 7107 Inseln, die eine Fläche von fast 300.000 km² einnehmen. Fast 89,5 Millionen Filipinos (Juli 2006 (geschätzt)) (vgl. Central Intelligence Agency 2006: Internet) bevölkern ca. 2000 Inseln. Die größten dieser Inseln sind Luzon (104.683 km²), Mindanao (94.596 km²) und Palawan (14.896 km²) (vgl. Library of Congress 2006: Internet).
Charakteristisch für die Inseln der Philippinen ist ein bergiger Inlandbereich, Teil eines jungen Faltengebirgsgürtels dieser Region, der von ebenen Tiefland und der Küstenzone umgeben ist. Die Höhenverhältnisse der Philippinen liegen zwischen dem Meeresniveau und dem höchsten Punkt der Philippinen, dem auf der Insel Mindanao gelegenen Mount Apo, mit 2.954 Metern über NN. „Gebirge, Hügel-landschaften, Plateaus sowie die isoliert aufragenden Vulkane lassen die Philippinen in erster Linie als Bergland erscheinen“ (Grötzenbach/Röll 1982: 14, 87f.).
Die relative Häufigkeit vulkanischer Aktivitäten auf den Philippinen ist ursächlich bedingt durch den zirkumpazifischen Feuergürtel, den „Ring of Fire“, an den die philippinischen Inseln angrenzen und durch den Sie ursprünglich entstanden. Die Philippinische Erdplatte liegt zwischen drei weiteren Platten, die sich alle in verschiedene Richtungen bewegen und sich dabei unter- und übereinander schieben. Die Pazifische, die Eurasische und die Australische Platte bilden zusammen mit der Philippinischen Platte ein kompliziertes Geflecht aus konvergierenden und divergierenden Plattenrändern. Die Philippinische Platte liegt in diesem in einer Art „Sandwich-Position“ zwischen zwei großen Subduktionszonen (vgl. Fuchs 2002: 15), denn die Chinesische und die Pazifische Platte tauchen unter der Philippinischen Platte ab, wie Abb.1 veranschaulicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die philippinischen Inseln gehören zu den tektonisch aktivsten Gebieten der Erde. Statistiken belegen, dass das Archipel täglich von mindestens fünf nicht spürbaren bis wahrnehmbaren Erschütterungen betroffen ist. Verursacht werden die Beben durch acht große und einige kleine Erdbebenerzeugende Störungszonen, in deren Einflussbereich die Philippinen liegen (vgl. Friedrich 1994: 41); nicht wenige Erschütterungen sind zudem vulkanischen Ursprungs.
Der Vulkanismus des pazifischen Feuergürtels tritt entlang der Subduktionszonen auf. Die Subduktionsvulkane sitzen 100 bis 200 Kilometer von der Subduktionszone entfernt den überlagernden Platten auf. Es wird vermutet, dass hier die subduzierte Platte eine Tiefe von 100 bis 200 Kilometern erreicht, aufgeschmolzen wird und somit Magma aufsteigt. Wasser und Kohlendioxid, welches in der abtauchenden Platte enthalten ist, erhöhen den Gasgehalt der Schmelze und bewirken eine ausgeprägte Explosivität, die typisch für Vulkane an Subduktionszonen ist. „Das kühlere und somit viskosere Magma verzögert das Entweichen der Gase und fördert so das explosive Entweichen von vulkanischer Asche. Ausbrüche an Subduktionszonen setzen oft mit einem Regen von Aschen, Schlacken und Blöcken ein und enden in mächtigen Strömen zähflüssiger Lava“ (Decker/Decker 1992: 78) Die vorherrschende Vulkanform an Subduktionszonen ist daher die des Stratovulkans.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Häufig bilden etwa fünf bis zehn solcher Vulkane eine gerade Kette. Solche Vulkanketten, oder Vulkangürtel, ziehen sich auch über die Philippinen: Mayon und Pinatubo gehören zu einem solchen (vgl. Decker/Decker 1992: 74f.).
Beide liegen auf der philippinischen Insel Luzon, die mit 12 aktiven Vulkanen besonders auffällt und von zahlreichen tektonischen Störungszonen durchzogen wird. Das komplizierte Geflecht dieser Störungszonen im Bereich der Insel Luzon ist in Abbildung 2 anschaulich dargestellt.
Insgesamt wurden über 220 Vulkane (vgl. Rantucci 1994: 25) auf den Philippinen nachgewiesen, von denen 22 als aktiv eingestuft werden und dies, wie zur Zeit der Mayon, regelmäßig unter Beweis stellen. Die Lage der philippinischen Vulkane, insbesondere die von Pinatubo und Mayon, ist eindeutig Abbildung 3 zu entnehmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wenn ein Vulkan als „inaktiv“ bezeichnet wird, sollte allerdings beachtet werden, dass dies einzig bedeutet, dass es in den letzten 500 Jahren keinen belegten Ausbruch des betreffenden Vulkans gab (vgl. Fuchs, H.-J. 2002: 19), was die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs vielleicht statistisch verringern mag, das Risiko und die Gefahren im Umfeld eines Vulkans aufgrund dessen allerdings eher unterschätzt werden.
„Generell kann man davon ausgehen, dass ein Ausbruch umso heftiger ausfällt, je länger die vorangegangene Ruhepause war“ (Decker/Decker 1992: 78). Unter anderem das Beispiel des Pinatubo, der nach einer sehr langen Ruhephase wieder ausbrach und die zerstörerische Kraft von lange ruhenden Vulkanen unter Beweis stellte, festigt diese Aussage.
3 Pinatubo und Mayon – Naturgefahr und Lebensraum
Die Gefahren welche Vulkane aufweisen sind vielfältig. Dabei sind nicht nur aktive Vulkane gefährlich; auch vor Jahren ausgebrochene und nun ruhende Vulkane erschweren den Menschen in ihrer Umgebung das Leben. Die Menschen kehren immer wieder zu diesen gefährlichen Riesen zurück, zum einen sicherlich weil es ihre Heimat ist, aber ebenso weil Vulkane den Menschen das Leben auch erleichtern und zum Teil sogar erst ermöglichen. Welche grundsätzlichen Gefahren Pinatubo, Mayon und andere philippinische Vulkane im Allgemeinen aufweisen und welche positiven Seiten dem Vulkanismus abgewonnen werden können, soll in diesem Kapitel dargestellt werden
3.1 Vielfalt der Gefahr
Wie bereits erwähnt, ist der Vulkanismus auf den Philippinen ein Subduktionsvulkanismus, also explosiver Natur, welcher seinem Wesen nach schon gefährlicher ist als beispielsweise der effusive Vulkanismus auf Hawaii.
Die direktesten und den Menschen bewusstesten, da medienwirksamsten, Gefahren eines Vulkan treten bei seinem Ausbruch auf: dies können Lavaströme, pyroklastische Auswürfe und Blockströme, heiße Glutwolken, Aschefall und vulkanische Gase sein.
Die Gefahr, welche von Lavaströmen ausgeht, ist aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit für den Menschen fast unbedeutend, einzig Sachschäden können größere Ausmaße annehmen. Bei eruptiven Vulkanen, wie dem Pinatubo und dem Mayon, ist die Lavaförderung jedoch eher gering und beträgt nach Rittmann nur 3-5% der geförderten Eruptionsmasse. Bei effusivem Vulkanismus, beispielsweise in Island, beträgt dieser Anteil ca. 60% (vgl. Feige 1986: 14).
Eine viele größere Gefahr geht von allen Arten von Massenströmen aus, verstärkt durch die Tatsachen, dass Menschen vorrangig in Tälern siedeln. Die meisten Verluste an Menschenleben und Schäden in diesem Jahrhundert wurden durch Vulkanausbrüche verursacht, die pyroklastische Ströme verursachten: Dies sind heiße Druckwellen aus Gasen und Partikeln (Ingnimbrite und pyroklastische Blockströme), welche z. T. über 800°C heiß sind und Geschwindigkeiten bis mehrere 100m/s erreichen können. Die Vorwarnzeiten vor diesen Strömen sind extrem kurz und die Überlebenschance in ihrem Weg so gut wie nicht vorhanden (vgl. Schmincke 1986: 194f.). Einen eindrucksvollen pyroklastischen Strom, der 1991 am Pinatubo abgegangen ist, zeigt Abb. 4.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Pyroklastische Ströme und Blockströme erzeugen häufig Surges, materialarme, aber heiße Bodenwolken. Die Surges fließen den materialreichen Bodenströmen als Druckwelle voran und sind ebenfalls sehr gefährlich, da sie sich über Bodenschwellen und Talhänge ausbreiten können (vgl. ebd.: 195).
Eine weitere Gefahr tritt durch den Typ des Philippinischen Vulkanismus in Erscheinung. Pinatubo wie auch Mayon sind Schicht- bzw. Stratovulkane; sie sind also aus wechselnden Schichten von Asche und Lava entstanden. Durch die gewaltigen Aschenmengen, die sich bei einem Ausbruch ablagern, stellen diese Vulkane auch noch Jahre nach einem Ausbruch eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Starke Regenfälle und tropische Stürme können die Asche in gewaltige Schlammlawinen, so genannte Lahars, verwandeln. Diese Schlamm- und Schuttströme können mit einer Geschwindigkeit von etwa 60km/h über eine Distanz von bis zu 60km, in Ausnahmefällen bis zu 300km, weit fließen und besitzen eine hohe Zerstörungskraft. Je höher der Wasseranteil, umso höher ist die Geschwindigkeit und umso geringer die Fließgrenze. Auf einem Lahar zu laufen soll einem Strandspaziergang auf einem ständig durchnässten Kiesstrand gleichen (vgl. Cole 2000: Internet).
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