Der Begriff „Skript“ von M. Schuster und seine Verwendung zur Analyse ausgewählter Zeichnungen zu Aufgaben von G. Wilhelm/ J. Wloka


Hausarbeit, 2007

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Begriff „Skript“ nach Schuster
2.1 Das Gegenstandswissen
2.2 Das Abbildungswissen
2.3 Das Ausführungswissen

3. Zur Analyse ausgewählter Zeichnungen im Hinblick auf Gegenstands- Abbildungs- und Ausführungswissen
3.1 Aufgabe 1: Schemaformen: Figur, Tier, Fahrzeug, Baum, Haus
3.2 Aufgabe 2: Schneewittchen und die sieben Zwerge
3.3 Aufgabe 3: Das tapfere Schneiderlein fängt das Einhorn

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Weder nur das, was das Kind von dem Gegenstand sieht, noch das, was es von ihm weiß, sondern beides und vor allem noch viel anderes geht in die frühen Zeichnungen ein, und zwar nach Maßgabe seiner Wesentlichkeit für das Kind und seiner zeichnerischen Fasslichkeit.“[1] Dieses Zitat von Volkelt umschreibt den Gegenstand, mit dem sich Martin Schuster in seinem Werk Die Psychologie der Kinderzeichnung. auseinander setzt. Auf seinen Erkenntnissen basiert auch meine Arbeit. Sie befasst sich mit der Entstehung einer Kinderzeichnung in der Theorie, wobei diese anschließend praktisch auf Zeichnungen übertragen und zur Analyse angewendet wird. Dabei wird zunächst der Begriff des Skripts und drei verschiedene Wissensformen, die in einer Interaktion die Entstehung einer Kinderzeichnung steuern, nach Schuster dargestellt. Anschließend werden zu drei verschiedenen Aufgabenstellungen jeweils zwei zeichnerische Arbeiten von Schülern der Grundschule unter den dargelegten Aspekten analysiert und miteinander verglichen. Bei den Arbeiten handelt es sich um Ergebnisse verschiedener Jahrgangsstufen.

2. Der Begriff „Skript“ nach Schuster

Schuster unterscheidet verschiedene Wissensformen, die er unter dem Begriff des Skripts zusammenfasst. Er schreibt:

„In der kognitiven Psychologie hat der Begriff [...] „Skript“ als Bezeichnung für Organisationsformen des gespeicherten Wissens Bedeutung gewonnen. Weil das gezeichnete „Schema“ natürlich immer ein Ergebnis einer Speicherung von Darstellungsmöglichkeiten und Ausführungsanweisungen ist, ist die Kinderzeichnung wahrscheinlich mehr als andere komplexe und von verschiedenen Randfaktoren determinierte Gegenstandsbereiche ein Verhalten, das durch den Aufbau von Skripts, von Handlungsplänen beschreibend erfasst werden kann.“ (Schuster 1990, S. 64)

Will man die Entstehung einer Zeichnung nachverfolgen, muss man das für diese relevante Wissen des Zeichners betrachten.

2.1 Das Gegenstandswissen (nach Schuster 1990, S. 65 – 67)

Bevor ein Gegenstand zum ersten Mal gezeichnet werden soll, wird das Gegenstandswissen, oder anders gesagt das Wissen über den Gegenstand abgefragt. Dieses beinhaltet das Wissen über das Aussehen und den Aufbau dessen. So weiß der Zeichner, dass der Mensch einen Kopf, Augen, eine Nase und einen Mund hat. Dabei verfügen der Körper und die einzelnen Teile des Körpers individuell über bestimmte variable Stellen, deren Wertebereich jedoch festliegt. Zum Beispiel können die Arme eines Menschen dünner oder dicker sein und auch der Hals hat von Mensch zu Mensch andere Proportionen, jedoch überschreitet dessen Länge nie die Länge des Rumpfes. Schon kleine Kinder können die allgemeinen Merkmale eines Menschen kennen, oft können sie diese jedoch nicht in ihrer Zeichnung verwirklichen, da die Feinmotorik, bzw. ihr Ausführungs- und Abbildungswissen noch nicht ausreichend ausgebildet sind.

Wird ein Gegenstand zum wiederholten Male gezeichnet, so greift der Zeichner dabei nicht nur auf sein Wissen über den Gegenstand, sondern ebenfalls auf bereits erdachte Abbildungsmöglichkeiten zurück. Die Wichtigkeit des ersten Zeichenversuchs sollte demnach unterstrichen werden, denn dessen determinierende Rolle ist besonders für die Entwicklung der Kinderzeichnung von Bedeutung.

2.2 Das Abbildungswissen (nach Schuster 1990, S. 67 – 71)

Das Wissen über die Darstellungsmöglichkeit eines Gegenstandes nennt Schuster das Abbildungswissen. Zunächst besteht dieses aus nur zwei Regeln: Längliche Dinge werden durch einen Strich dargestellt und geschlossene Volumina werden im Bild mit Hilfe einer Kreisform dargestellt. Beziehungen verschiedener Elemente werden mit Hilfe des Abbildungswissens zu Strukturen zusammengesetzt, insgesamt wird eine Ordnung hergestellt und es werden Systeme zur Umsetzung von Tiefe im Bild entwickelt. Ein Kopffüßler beispielsweise, entsteht demnach nicht aus Mangel an Gegenstandswissen, sondern er zeigt, dass bei dem Zeichner das Abbildungswissen noch nicht weit genug ausgereift ist.

2.3 Das Ausführungswissen (nach Schuster 1990, S. 71 – 73)

Wie das Ergebnis einer Zeichnung am Schluss aussieht, wird vom Ausführungswissen beeinflusst. Es beinhaltet das Wissen über die motorische Verwirklichung einer Idee in der Zeichnung. Dabei spielen beispielweise die Organisation der Gegenstände im gesamten Bild, Anpassung von Größe und Raum, aber auch das Wissen über die Reihenfolge bestimmter Zeichenhandlungen und das Bewusstsein über das Fehlen von Elementen in der Zeichnung eine Rolle. An dieser Stelle führt Schuster „Transparentbilder“ auf Fehler im Ausführungswissen zurück, was nach Aussagen von Elizabeth Munsterberg Koppitz jedoch auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein kann.[2]

3. Zur Analyse ausgewählter Zeichnungen im Hinblick auf Gegenstands- Abbildungs- und Ausführungswissen

3.1 Aufgabe 1: Schemaformen: Figur, Tier, Fahrzeug, Baum, Haus

Abbildung 1, Junge, 6J.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2, Mädchen, 7 J.

Diese beiden Zeichnungen wurden von zwei Kindern unmittelbar nach der Einschulung angefertigt. Als Motivation wurde hierzu eine Geschichte vorgelesen, die verschiedene Schemaformen, wie die menschliche Figur, Fahrzeuge, Bäume usw. beinhaltet.

[...]


[1] Hans Volkelt: Zur Psychologie der Kinderkunst. München 1930. Zitiert nach: Martin Schuster: Die Psychologie der Kinderzeichnung. Berlin, 1990.

[2] Elizabeth Munsterberg Koppitz: Die Menschendarstellungen in Kinderzeichnungen und ihre psychologische Auswertung. Stuttgart, 1972.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Der Begriff „Skript“ von M. Schuster und seine Verwendung zur Analyse ausgewählter Zeichnungen zu Aufgaben von G. Wilhelm/ J. Wloka
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Kinderzeichnung. Zur Entwicklung der Bildsprache in Kindheit und Jugend.
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
18
Katalognummer
V81470
ISBN (eBook)
9783638858434
ISBN (Buch)
9783638855136
Dateigröße
1103 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Begriff, Schuster, Verwendung, Analyse, Zeichnungen, Aufgaben, Wilhelm/, Wloka, Kinderzeichnung, Entwicklung, Bildsprache, Kindheit, Jugend
Arbeit zitieren
Julia Mrosek (Autor:in), 2007, Der Begriff „Skript“ von M. Schuster und seine Verwendung zur Analyse ausgewählter Zeichnungen zu Aufgaben von G. Wilhelm/ J. Wloka, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81470

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