Die Schüler der Klasse weisen, wenn eine Lehrperson sie führt, ein gutes Sozialverhalten auf. Sie sind im Unterricht sehr fleißig und folgen den Ausführungen des Lehrers (soweit ich dies für die Hospitationsstunden und den eigenen Unterricht beurteilen kann). Zudem sind die Schüler bemüht mitzuarbeiten, das heißt, sie wollen den zu vermittelnden Stoff auch lernen. Wenn es innerhalb der Klasse zu Störungen kommt, sind die Schüler in der Lage, sich gegenseitig zu ermahnen und um Stille zu bitten (mit der entsprechenden Begründung und Vehemenz). So ist es den Kindern auch möglich, über kurze Zeitspannen (ca. fünf Minuten) alleine gelassen zu werden, da dann diese Mechanismen greifen. Sollte ein Schüler dennoch nicht in der Lage sein, sich zurückzunehmen, wird dieser von der gesamten Klasse dem Lehrer gemeldet.
In den letzten Wochen und Tagen stellte sich heraus, dass dieses eingeübte Sozialverhalten nicht mehr funktioniert, wenn der (Klassen-)Lehrer längere Zeit nicht anwesend ist - wie zum Beispiel in den Pausen - oder aber die Kinder Probleme ihres außerschulischen Lebens mit in die Klasse bringen und dort austragen. So kommt es des öfteren zu unflätigen Beschimpfungen untereinander oder gar zu körperlicher Gewalt. Bei den Schlichtungsversuchen stellte sich oft heraus, dass es Kleinigkeiten sind, die dazu führten, dass Gewalt (psychisch oder physisch) angewandt wurde. In diesen Situationen vergessen die Kinder auch sehr oft, wer ihre besten Freunde sind; oft werden die ,,Gegner" dann nur auf ein bestimmtes negatives Merkmal reduziert.
Aus diesen Gründen heraus, entstand der Gedanke, mit den Kindern zusammen adäquates Sozialverhalten zu trainieren, damit es möglich sein würde, dass oben genannte Gewaltanwendungen zukünftig nicht mehr in der Fülle auftreten werden und vielleicht sogar beendet werden könnten.
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Inhaltsverzeichnis
- Stellung der Stunde innerhalb der sonderpädagogischen Handlungseinheit
- Bedingungsanalyse
- Lerngruppe
- Individuelle Lernvoraussetzungen
- Didaktische Analyse
- Lehrplanbezug
- Exemplarität
- Zugänglichkeit
- Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung
- Intentionen
- Zentrales Anliegen der Stunde
- Förderzielbezogene Lernmöglichkeiten
- Fachbezogene Förderziele
- Methodische Analyse
- Methodischer Ablauf
- Lehrerrolle
- Verlaufsplanung
- Literaturangaben
- Anhang
- Plakat „Mein Freund“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsstunde zielt auf die Schulung des Einfühlungsvermögens bei Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten ab. Die Stunde soll den Schülern helfen, die Wertung von menschlichen Verhaltenseigenschaften zu verstehen und zu reflektieren.
- Steigerung des Einfühlungsvermögens
- Entwicklung von sozialer Kompetenz
- Analyse und Reflexion von Verhaltenseigenschaften
- Vermittlung von Werten und Normen
- Entwicklung von Lösungsstrategien für Konfliktsituationen
Zusammenfassung der Kapitel
Stellung der Stunde innerhalb der sonderpädagogischen Handlungseinheit
Die Stunde ist Teil einer Unterrichtsreihe, die sich mit sozialer und verhaltensbezogener Erziehung beschäftigt. Die Reihe behandelt verschiedene Aspekte wie Entspannungs- und Interaktionsübungen, Regeln und deren Bedeutung sowie die Auseinandersetzung mit positiven und negativen Verhaltenseigenschaften. Die Stunde selbst fokussiert auf die nonverbale Darstellung von Gefühlen und die Anbahnung prosozialen Verhaltens mit Hilfe von Situationsbildern.
Bedingungsanalyse
Lerngruppe
Die Lerngruppe zeichnet sich durch ein im Allgemeinen gutes Sozialverhalten aus, allerdings treten Probleme auf, wenn der Lehrer nicht anwesend ist oder die Schüler Probleme aus ihrem außerschulischen Umfeld in die Klasse tragen. Dies äußert sich in verbalen und körperlichen Übergriffen.
Individuelle Bedingungsanalyse (Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten)
Die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler werden in Bezug auf die Förderung des Einfühlungsvermögens analysiert. Es werden sowohl Stärken als auch Schwächen der Schüler im Hinblick auf die Aufgaben der Stunde dargestellt.
- Quote paper
- Thomas Fey (Author), 2002, Unterrichtseinheit Klasse 6 SFL - Wertung von menschlichen Verhaltenseigenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8158