Ausfallzeiten sind alle Zeiten, in denen der Arbeitnehmer dem Unternehmen nicht zur Erfüllung seiner vertraglich vereinbarten Aufgaben zur Verfügung steht: Urlaub, Feiertage und Fehlzeiten. Fehlzeiten entstehen, weil der Arbeitnehmer aus persönlichen Gründen (ungeplant) an der Erfüllung seiner Verpflichtungen gehindert wird. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten machen den prozentual größten Anteil daran aus:¨
[Abb. im pdf-Download]
Die am häufigsten auftretenden Erkrankungen sind: Muskel- und Skelettkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Verletzungen, Verdauungsprobleme und Herz-Kreislauf-Schwächen, hinter denen mit großer Sicherheit ein nicht näher bestimmbarer Anteil psychosomatischer oder anderer Probleme stehen, so daß zwischen gesund· und krank nicht immer eindeutig unterschieden werden kann. Der Arbeitnehmer fehlt also, weil er entweder im medizinisch-biologischen Sinne krank ist oder weil er sich durch Über- oder Unterforderung demotiviert fühlt (s. Abb. 1), d. h. seine Bedürfnisse nicht entsprechend seinen Vorstellungen befriedigt werden. Die daraus resultierende "Unlust" läßt er sich durch ein ärztliches Attest legitimieren ("Krankheitsmißbrauch" ): Diese Kategorie sind die sog. Edelabsentisten; sie stellen eine Form des Widerstandes dar, der Reaktionen hervorrufen möchte. Diese Fehlzeiten gehören zu den vermeidbaren, die der Betrieb beeinflussen kann, wie beispielsweise auch "Bummelzeiten" (Kaffee-/Rauchpausen), bei denen der Arbeitnehmer zwar anwesend ist, aber auch keine Leistung erbringt. Unvermeidbare Fehlzeiten, z. B. Urlaub, gesetzliche Feiertage oder Berufsschule, lassen sich hingegen von seiten des Betriebes nicht verändern. Der Fehlzeiten-Begriff ist aber kein einheitlicher und läßt sich darüber hinaus noch vielfach unterteilen: registrierte/nicht registrierte (Zuspätkommen), frei gewählte/erzwungene (Aussperrung). Andererseits gibt es aber auch Mitarbeiter, die wirklich krank sind und trotzdem an ihrem Arbeitsplatz erscheinen oder Urlaub/Zeitguthaben verfallen lassen. Hier müßte also eine genaue Aufrechnung zwischen Zeiten ohne Leistungen (Zeiten, die fehlen) und Überschuß-Zeiten (unbezahlte Mehrarbeit) stattfinden, was jedoch nicht der Fall ist. Denn die Fehlzeitenquote (für Betriebe, einzelne Mitarbeiter, usw.) wird wie folgt berechnet:
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen
- 1.1 Fehlzeiten
- 1.2 Auswirkungen
- 2. Einflußfaktoren auf Fehlzeiten
- 2.1 Merkmale
- 2.2 Außerbetriebliche Einflüsse
- 2.3 Betriebliche Einflüsse
- 2.4 Persönliche Einflüsse
- 3. Reduzierungsmöglichkeiten
- 3.1 Prozeßabwicklung
- 3.2 Analyse-Instrumente
- 3.2.1 Betriebsumfragen
- 3.2.2 Rückkehrgespräche
- 3.3 Maßnahmen
- 3.3.1 Umsetzungsorgane
- 3.3.2 Betriebliche Lösungsbeispiele
- 4. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik von Fehlzeiten bei Arbeitnehmern. Ziel ist es, die Ursachen von Fehlzeiten zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze zur Reduzierung aufzuzeigen. Arbeitsrechtliche Aspekte werden aufgrund des begrenzten Umfangs nicht betrachtet.
- Definition und Arten von Fehlzeiten
- Auswirkungen von Fehlzeiten auf Betrieb und Mitarbeiter
- Einflussfaktoren auf Fehlzeiten (betrieblich, außerbetrieblich, persönlich)
- Möglichkeiten zur Reduzierung von Fehlzeiten
- Analysemethoden und Maßnahmen zur Fehlzeitenreduktion
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlagen: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Fehlzeit" und differenziert zwischen verschiedenen Arten von Abwesenheiten, wobei der Schwerpunkt auf krankheitsbedingten Fehlzeiten liegt. Es wird die Berechnung der Fehlzeitenquote erläutert und ein Überblick über die häufigsten Erkrankungen gegeben, die zu Fehlzeiten führen. Der Text hebt die Schwierigkeit hervor, zwischen medizinisch begründeten Fehlzeiten und motivationsbedingtem Absentismus zu unterscheiden, und diskutiert die Bedeutung psychosomatischer Faktoren. Die Auswirkungen von Fehlzeiten werden anhand einer Tabelle dargestellt, die die Konsequenzen für die Geschäftsleitung, Vorgesetzte und Mitarbeiter aufzeigt, wobei die hohen Kosten durch bezahlte Fehlzeiten besonders hervorgehoben werden. Schließlich wird der Zusammenhang zwischen Fehlzeiten und dem Verlust an Produktivität und Wirtschaftlichkeit verdeutlicht.
2. Einflußfaktoren auf Fehlzeiten: Dieses Kapitel analysiert die Faktoren, die zu Fehlzeiten beitragen. Es werden betriebliche, außerbetriebliche und persönliche Einflüsse unterschieden und detailliert beschrieben. Die betrieblichen Einflüsse umfassen beispielsweise die Arbeitsorganisation, das Betriebsklima und die Führungsstile. Außerbetriebliche Faktoren konzentrieren sich auf den privaten Bereich der Arbeitnehmer, wie z.B. familiäre Probleme oder gesundheitliche Beschwerden außerhalb des Arbeitsplatzes. Persönliche Einflüsse berücksichtigen individuelle Eigenschaften und Verhaltensweisen der Mitarbeiter, die zu Fehlzeiten führen können. Der Fokus liegt auf der komplexen Interaktion dieser verschiedenen Faktoren und deren Auswirkung auf das Auftreten von Fehlzeiten.
3. Reduzierungsmöglichkeiten: Dieses Kapitel widmet sich den Möglichkeiten, Fehlzeiten zu reduzieren. Es werden verschiedene Ansätze zur Optimierung der Arbeitsabläufe und die Verwendung von Analyse-Instrumenten wie Betriebsumfragen und Rückkehrgespräche vorgestellt. Konkrete Maßnahmen zur Fehlzeitenreduktion werden vorgeschlagen und diskutiert, einschließlich der Rolle von Umsetzungsorganen und der Präsentation von betrieblichen Lösungsbeispielen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen, die sowohl präventiv als auch interventiv wirken, um Fehlzeiten nachhaltig zu verringern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Schlüsselwörter
Fehlzeiten, Absentismus, Arbeitnehmergesundheit, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Analysemethoden, Kostenreduktion, Arbeitsorganisation, Betriebsklima, Gesundheitsförderung.
Häufig gestellte Fragen zu "Fehlzeiten bei Arbeitnehmern"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Problematik von Fehlzeiten bei Arbeitnehmern. Ziel ist es, die Ursachen von Fehlzeiten zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze zur Reduzierung aufzuzeigen. Arbeitsrechtliche Aspekte werden aufgrund des begrenzten Umfangs nicht betrachtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Arten von Fehlzeiten, Auswirkungen von Fehlzeiten auf Betrieb und Mitarbeiter, Einflussfaktoren auf Fehlzeiten (betrieblich, außerbetrieblich, persönlich), Möglichkeiten zur Reduzierung von Fehlzeiten und Analysemethoden und Maßnahmen zur Fehlzeitenreduktion.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 behandelt die Grundlagen und Definitionen von Fehlzeiten sowie deren Auswirkungen. Kapitel 2 analysiert die Einflussfaktoren auf Fehlzeiten (betrieblich, außerbetrieblich, persönlich). Kapitel 3 widmet sich den Möglichkeiten zur Reduzierung von Fehlzeiten, einschließlich Analyse-Instrumente und Maßnahmen. Kapitel 4 bietet eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche Arten von Fehlzeiten werden unterschieden?
Der Schwerpunkt liegt auf krankheitsbedingten Fehlzeiten. Die Arbeit hebt die Schwierigkeit hervor, zwischen medizinisch begründeten Fehlzeiten und motivationsbedingtem Absentismus zu unterscheiden und diskutiert die Bedeutung psychosomatischer Faktoren.
Welche Auswirkungen haben Fehlzeiten?
Fehlzeiten haben hohe Kosten zur Folge und führen zu einem Verlust an Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Die Auswirkungen betreffen die Geschäftsleitung, Vorgesetzte und Mitarbeiter.
Welche Einflussfaktoren auf Fehlzeiten werden betrachtet?
Es werden betriebliche Einflüsse (Arbeitsorganisation, Betriebsklima, Führungsstile), außerbetriebliche Einflüsse (familiäre Probleme, gesundheitliche Beschwerden außerhalb des Arbeitsplatzes) und persönliche Einflüsse (individuelle Eigenschaften und Verhaltensweisen) unterschieden und detailliert beschrieben.
Welche Möglichkeiten zur Reduzierung von Fehlzeiten werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Ansätze zur Optimierung der Arbeitsabläufe und die Verwendung von Analyse-Instrumenten wie Betriebsumfragen und Rückkehrgespräche vor. Konkrete Maßnahmen zur Fehlzeitenreduktion werden vorgeschlagen, einschließlich der Rolle von Umsetzungsorganen und betrieblicher Lösungsbeispiele. Der Schwerpunkt liegt auf präventiven und interventiven Strategien.
Welche Analyse-Instrumente werden genannt?
Als Analyse-Instrumente werden Betriebsumfragen und Rückkehrgespräche genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Fehlzeiten, Absentismus, Arbeitnehmergesundheit, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Analysemethoden, Kostenreduktion, Arbeitsorganisation, Betriebsklima, Gesundheitsförderung.
- Arbeit zitieren
- Xandra Rauchstädt (Autor:in), 2001, Die Krankheit des Arbeitnehmers - Problemstellung und Lösungsansätze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8159