Wovon hängt es also ab ob und wie schnell sich eine Innovation in einem sozialen System verbreitet?
Mögliche wissenschaftliche Antworten auf diese Fragen gibt die Analyse sozialer Netzwerke im Hinblick auf die Diffusion von Innovation und Information.
Die sozialwissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte kommt zu dem Ergebnis, dass externe Einflüsse, die Qualität und Quantität der sozialen Verbindungen und die Meinungsführerschaft einzelner Personen die Diffusion von Innovationen entscheidend beeinflussen.
Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Vorraussetzungen für eine Diffusion einer Innovation in sozialen Netzwerken und geht dabei insbesondere auf die Kriterien ein, die für eine Person bei der Entscheidung eine Innovation anzunehmen eine tragende Rolle spielen.
Dazu werden in einem ersten Schritt wesentliche Hypothesen, Methoden und Ergebnisse zweier für die Innovationsforschung der letzten Jahrzehnte fundamentaler Studien dargestellt.
Darauf aufbauend wird insbesondere auf das Schwellenwertmodell eingegangen, welches die Einflussfaktoren auf die Innovationsdiffusion anhand von Schwellenwerten in sozialen Netzwerken untersucht und zu diesem Zweck auf die Daten der beiden im zweiten Kapitel erläuterten Studien zurückgreift. Ein Schwellenwert ist für eine Person die Anzahl anderer Personen in seinem persönlichen Netzwerk, ab der es bereit ist eine Innovation anzunehmen. Die Orientierung von Individuen an ihrer unmittelbaren sozialen Umgebung ist eine entscheidende Ursache für eine Innovationsdiffusion.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ausgewählte empirische Studien zur Diffusion von Innovationen
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Die Diffusion einer Innovation unter Ärzten
- 2.3 Die Verbreitung von innovativer Familienplanung in einem koreanischen Dorf
- 2.4 Zusammenfassung und Vergleich der Studienergebnisse
- 3. Voraussetzungen für die Diffusion von Innovationen
- 3.1 Einleitung
- 3.2 Soziales System und persönliches Netzwerk
- 3.3 Kategorisierung
- 3.4 Die Anwendung des Schwellenwertmodells auf bedeutende empirische Studien
- 3.5 Relative Innovationsbereitschaft
- 3.6 Meinungsführerschaft
- 3.7 Grenzen des Schwellenwertmodells
- 4. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Diffusion von Innovationen in sozialen Netzwerken. Ziel ist es, die Voraussetzungen für die Verbreitung von Innovationen zu beleuchten und die Faktoren zu identifizieren, die die Entscheidung einer Person, eine Innovation anzunehmen, beeinflussen. Die Arbeit stützt sich dabei auf empirische Studien und das Schwellenwertmodell.
- Einfluss sozialer Netzwerke auf die Diffusion von Innovationen
- Analyse des Schwellenwertmodells und seiner Anwendbarkeit
- Rolle von Meinungsführern und sozialer Integration
- Vergleich verschiedener empirischer Studien zur Innovationsdiffusion
- Faktoren, die die Annahme von Innovationen beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Innovationsdiffusion ein und stellt die Forschungsfrage nach den Faktoren, die die Verbreitung von Innovationen in sozialen Systemen beeinflussen. Sie vergleicht die schnelle Verbreitung technischer Innovationen mit der langsamen Akzeptanz sozialer Innovationen und betont die Notwendigkeit, die sozialen Prozesse hinter der Diffusion zu verstehen. Die Arbeit kündigt die Analyse sozialer Netzwerke und das Schwellenwertmodell als methodische Ansätze an.
2. Ausgewählte empirische Studien zur Diffusion von Innovationen: Dieses Kapitel präsentiert zwei einflussreiche Studien zur Innovationsdiffusion. Die erste Studie von Coleman, Katz und Menzel untersucht die Verbreitung des Antibiotikums "Tetracycline" unter Ärzten in den USA und analysiert die Rolle sozialer Netzwerke und Kommunikationsmuster. Die zweite Studie von Everett M. Rogers analysiert die Verbreitung von innovativer Familienplanung in koreanischen Dörfern und vergleicht die Diffusionsprozesse in Dörfern mit unterschiedlichem Akzeptanzgrad. Beide Studien unterstreichen die Bedeutung von Kommunikationsverbindungen für die Annahme und Verbreitung von Innovationen.
3. Voraussetzungen für die Diffusion von Innovationen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für die Diffusion von Innovationen in sozialen Netzwerken. Es konzentriert sich auf das Schwellenwertmodell, welches besagt, dass die Anzahl der Personen im persönlichen Netzwerk einer Person, die eine Innovation bereits angenommen haben, entscheidend für die eigene Annahmebereitschaft ist. Das Kapitel diskutiert die Rolle des sozialen Systems, persönlicher Netzwerke, Kategorisierungen von Individuen bezüglich ihrer Innovationsbereitschaft, Meinungsführerschaft und die Grenzen des Schwellenwertmodells.
Schlüsselwörter
Innovationsdiffusion, soziale Netzwerke, Schwellenwertmodell, Meinungsführerschaft, soziale Integration, empirische Studien, Kommunikationsmuster, Annahmebereitschaft, Familienplanung, Antibiotika.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Diffusion von Innovationen in sozialen Netzwerken
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Diffusion von Innovationen in sozialen Netzwerken. Sie beleuchtet die Voraussetzungen für die Verbreitung von Innovationen und identifiziert Faktoren, die die Entscheidung einer Person beeinflussen, eine Innovation anzunehmen. Methodisch stützt sich die Arbeit auf empirische Studien und das Schwellenwertmodell.
Welche empirischen Studien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert zwei einflussreiche Studien: Eine Studie von Coleman, Katz und Menzel zur Verbreitung von Tetracycline unter Ärzten und eine Studie von Everett M. Rogers zur Verbreitung innovativer Familienplanung in koreanischen Dörfern. Diese Studien verdeutlichen die Bedeutung sozialer Netzwerke und Kommunikationsmuster für die Annahme und Verbreitung von Innovationen.
Was ist das Schwellenwertmodell?
Das Schwellenwertmodell besagt, dass die Anzahl der Personen im persönlichen Netzwerk einer Person, die eine Innovation bereits angenommen haben, entscheidend für die eigene Annahmebereitschaft ist. Die Arbeit diskutiert dieses Modell, seine Anwendung auf die untersuchten Studien und seine Grenzen.
Welche Faktoren beeinflussen die Annahme von Innovationen?
Die Arbeit identifiziert verschiedene Faktoren, die die Annahme von Innovationen beeinflussen, darunter: das soziale System, persönliche Netzwerke, die Kategorisierung von Individuen nach Innovationsbereitschaft, Meinungsführerschaft, und die Kommunikationsmuster innerhalb des sozialen Netzwerks.
Welche Rolle spielen soziale Netzwerke und Meinungsführer?
Soziale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle bei der Diffusion von Innovationen. Die Arbeit untersucht den Einfluss von sozialen Netzwerken und die Rolle von Meinungsführern als wichtige Akteure in der Verbreitung von Innovationen innerhalb dieser Netzwerke. Die soziale Integration wird als ein wichtiger Faktor in diesem Kontext betrachtet.
Wie werden die Ergebnisse der Studien verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Ergebnisse der ausgewählten empirischen Studien, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Diffusionsprozessen aufzuzeigen und die Anwendbarkeit des Schwellenwertmodells zu bewerten. Der Vergleich unterstreicht die Bedeutung von Kommunikationsverbindungen und sozialen Faktoren für die Akzeptanz von Innovationen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Voraussetzungen für die Diffusion von Innovationen zu untersuchen und die Faktoren zu identifizieren, die die Entscheidung einer Person beeinflussen, eine Innovation anzunehmen. Der Fokus liegt auf der Analyse sozialer Netzwerke und der Anwendung des Schwellenwertmodells.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Innovationsdiffusion, soziale Netzwerke, Schwellenwertmodell, Meinungsführerschaft, soziale Integration, empirische Studien, Kommunikationsmuster, Annahmebereitschaft, Familienplanung, Antibiotika.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu ausgewählten empirischen Studien, ein Kapitel zu den Voraussetzungen für die Diffusion von Innovationen und abschließend eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
- Arbeit zitieren
- Christian Dommers (Autor:in), 2007, Diffusion von Innovationen in sozialen Systemen über soziale Netzwerke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81602