„Wenn man wirklich etwas über DDR-Wirklichkeit erfahren will, muss man zum Krimi greifen.“ (Hartmut Mechtel) Nicht nur dieses Zitat, sondern auch die Tatsache, dass zu Zeiten der DDR beträchtlich wenig Kriminalliteratur veröffentlich wurde, machte mich auf dieses Themengebiet neugierig. Inwieweit hatte die Regierung Einfluss auf die Verfassung und Veröffentlichung von Kriminalliteratur? Und wie sehr wurden die Schriftsteller in ihrem Schaffen dadurch eingeschränkt?
Dazu möchte ich in meiner Hausarbeit auf die politisch festgelegten, externen Einwirkungen auf das Entstehen der Kriminalliteratur, die von deutschen Autoren in der DDR verfasst und veröffentlicht wurde, eingehen und mich dabei auch auf dem Gebiet der Kulturpolitik und Literaturgeschichte der DDR bewegen. Auf der anderen Seite interessieren mich aber auch Auswirkungen auf werkimmanente Eigenschaften des Genres dieser Zeit und so werde ich mich außerdem den typischen Elementen des Kriminalromans (Handlungszeit, -raum und Personen) zuwenden. Besonders hinsichtlich dieser beziehe ich mich auf die Arbeit von Anselm Dworak, ein Autor, der sich mit einer breiter angelegten Arbeit mit diesem Themenfeld auseinander setzte und seine Thesen in seinem Werk Der Kriminalroman der DDR umfassend wissenschaftlich verifiziert.
Dazu werde ich selbst den Roman Der todsichere Tip von Günter Prodöhl im Hinblick auf die zunächst dargestellten Eigenschaften und Merkmale untersuchen. Zeitlich beschränken sich die Informationen also hinsichtlich der Geschichte auf die gesamte Zeit des Bestehens der DDR, in Bezug auf die werkimmanenten Eigenschaften des Kriminalromans auf die Jahre 1952 bis 1970 und der analysierte Roman wurde im Jahre 1958 veröffentlicht. Insgesamt liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit also auf den Kriminalromanen der Anfangszeit der DDR-Literatur. Ich denke diese Seminararbeit bildet eine bereichernde Ergänzung zu den im Seminar behandelten Themenfeldern und Gebieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Externe Faktoren, die auf die Entstehung von Kriminalliteratur der DDR eingewirkt haben
- Literatur und Politik im Überblick der Geschichte der DDR
- Schreibsituationen für Autoren der DDR
- Politik und Verlagswesen
- Typische werkimmanente Merkmale des Kriminalromans der DDR
- Handlungsraum und Handlungszeit
- Die Verbrecher und Verbrechen
- Die Opfer
- Die Detektive
- Günter Prodöhl: Der todsichere Tipp
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Kriminalliteratur der DDR und deren Verhältnis zur politischen Realität. Ziel ist es, die externen Einflüsse der Regierung auf die Entstehung und Veröffentlichung von Kriminalromanen zu beleuchten und deren Auswirkungen auf die werkimmanenten Eigenschaften des Genres zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die frühen Jahre der DDR-Literatur (1952-1970).
- Einfluss der DDR-Regierung auf die Kriminalliteratur
- Auswirkungen der politischen Zensur auf die Gestaltung von Kriminalromanen
- Charakteristika der Kriminalromane der frühen DDR
- Analyse von "Der todsichere Tipp" von Günter Prodöhl als Fallbeispiel
- Zusammenhang zwischen Literatur und Politik in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Kriminalliteratur in der DDR ein und begründet die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Regierung auf die Entstehung und Gestaltung dieser Literatur. Sie beschreibt den Forschungsansatz, der sowohl externe Faktoren (politische und gesellschaftliche Bedingungen) als auch werkimmanente Merkmale (Handlung, Figuren) der Kriminalromane betrachtet. Der Fokus liegt auf den Kriminalromanen der Anfangszeit der DDR und der Analyse von Günter Prodöhls "Der todsichere Tipp" als Fallbeispiel. Die Arbeit stützt sich auf die Forschung von Anselm Dworak und betrachtet den Zeitraum vom Beginn der DDR bis 1970.
Externe Faktoren, die auf die Entstehung von Kriminalliteratur der DDR eingewirkt haben: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext der Entstehung und Entwicklung der DDR, insbesondere die politischen und kulturellen Rahmenbedingungen, die die Kriminalliteratur beeinflussten. Es analysiert die Rolle des Sozialistischen Realismus und die Zensur durch das Ministerium für Kultur, die die Entstehung und Veröffentlichung von Kriminalliteratur stark reglementierten. Der Abschnitt beschreibt die anfängliche Ablehnung des Kriminalromans und die spätere Akzeptanz als "Kampfmittel für Frieden und Fortschritt", unter strengen Richtlinien. Das Kapitel legt die Grundlage für das Verständnis der Einschränkungen und Möglichkeiten für Schriftsteller in der DDR.
Typische werkimmanente Merkmale des Kriminalromans der DDR: Dieser Abschnitt untersucht die typischen Merkmale der Kriminalromane der DDR im Zeitraum von 1952 bis 1970. Er analysiert die Handlungsräume, die Handlungszeiten, die Darstellung der Verbrecher, der Opfer und der Detektive. Es wird untersucht, inwieweit diese Merkmale durch die politischen Verhältnisse beeinflusst wurden und wie sie sich von Kriminalromanen in anderen Kontexten unterscheiden. Die Analyse fokussiert auf die spezifischen Charakteristika des Genres unter den Bedingungen der DDR.
Schlüsselwörter
Kriminalliteratur DDR, Sozialistischer Realismus, Zensur, Politik und Literatur, Verlagswesen, Günter Prodöhl, "Der todsichere Tipp", Handlungsraum, Handlungszeit, Verbrechen, Opfer, Detektive, Kulturpolitik DDR.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Kriminalliteratur der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Kriminalliteratur der DDR und ihr Verhältnis zur politischen Realität in den frühen Jahren der DDR (1952-1970). Der Fokus liegt auf dem Einfluss der Regierung auf die Entstehung und Veröffentlichung von Kriminalromanen und deren Auswirkungen auf die werkimmanenten Eigenschaften des Genres. Als Fallbeispiel dient Günter Prodöhls "Der todsichere Tipp".
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die externen Einflüsse der DDR-Regierung auf die Kriminalliteratur, die Auswirkungen der politischen Zensur, die Charakteristika der Kriminalromane der frühen DDR, eine Analyse von "Der todsichere Tipp" und den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik in der DDR. Es werden sowohl externe Faktoren (politische und gesellschaftliche Bedingungen) als auch werkimmanente Merkmale (Handlung, Figuren) der Kriminalromane betrachtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den externen Faktoren, die die Entstehung der DDR-Kriminalliteratur beeinflusst haben, ein Kapitel zu den typischen werkimmanenten Merkmalen des Genres, eine detaillierte Analyse von Günter Prodöhls "Der todsichere Tipp", ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Das Kapitel zu den externen Faktoren behandelt u.a. Literatur und Politik in der DDR-Geschichte, die Schreibsituationen für Autoren und das Verhältnis von Politik und Verlagswesen. Das Kapitel zu den werkimmanenten Merkmalen untersucht Handlungsraum, Handlungszeit, Verbrecher, Opfer und Detektive in den Kriminalromanen.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie sich der Einfluss der DDR-Regierung auf die Entstehung und Gestaltung der Kriminalliteratur auswirkte. Es wird untersucht, welche Einschränkungen und Möglichkeiten sich für Schriftsteller aus diesen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ergaben.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Analysemethode, die sowohl externe als auch interne Faktoren berücksichtigt. Sie betrachtet den historischen Kontext, die politischen Rahmenbedingungen und die spezifischen Merkmale der Kriminalromane selbst. Die Analyse von "Der todsichere Tipp" dient als Fallbeispiel, um die theoretischen Erkenntnisse zu illustrieren.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Forschung von Anselm Dworak und weitere Quellen, die im Literaturverzeichnis aufgeführt sind.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kriminalliteratur DDR, Sozialistischer Realismus, Zensur, Politik und Literatur, Verlagswesen, Günter Prodöhl, "Der todsichere Tipp", Handlungsraum, Handlungszeit, Verbrechen, Opfer, Detektive, Kulturpolitik DDR.
Auf welchen Zeitraum konzentriert sich die Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die frühen Jahre der DDR-Literatur, konkret den Zeitraum von 1952 bis 1970.
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- Julia Mrosek (Author), 2006, Kriminalliteratur in der Deutschen Demokratischen Republik als Spiegel der politischen Verhältnisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81798