Die hier vorliegende Arbeit befasst sich mit Emotionen im Generationenverband, genauer gesagt mit der emotionalen Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern. Emotionen bzw. emotionale Gefühle betreffen ausnahmslos jeden Menschen. Sie sind, dass wird sich im Verlauf der Arbeit zeigen, fest in ihm verankert.
Der emotionalen Beziehung zwischen Eltern und Kindern wird in pädagogischer und soziologischer Hinsicht ein hohes Interesse beigemessen. Diese Beziehung findet vorrangig in der Familie statt. Die Familie wiederum, dass wird sich später noch herausstellen, bildet die erste und wichtigste Instanz für emotionale Bindungen. Es wird deutlich werden, dass mehrere Faktoren für die Ausbildung des individuellen Gefühlshaushaltes verantwortlich sind. Diese Arbeit greift sich zur Erklärung einen Faktor heraus: Die Sozialisation bzw. die Primärsozialisation des Kindes.
Die These lautet dabei wie folgt: Genießen Kinder durch ihre Eltern eine von positiven Emotionen geprägte Primärsozialisation, haben sie auch im Erwachsenenalter eine starke und positive emotionale Bindung an ihre Eltern. Diese These soll im Folgenden ausreichend belegt werden. Dies geschieht wie folgt:
Zuerst wird die Längsschnittstudie LifE von Berger und Fend mitsamt ihrer Methode kurz erläutert. Eine ausführliche Darstellung würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Die Ergebnisse der Studie dienen dann als unerlässliche Basis für die weitere Analyse, da sie die emotionalen Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern widerspiegeln.
Die Analyse wiederum besteht aus mehreren Komponenten: Aus der Begriffsdefinition von Emotionen sowie der sozialen Funktion eben dieser, der Aufgabe der Primärsozialisation im ontogenetischen Gesamtprozess, der emotionalen Fundierung des Sozialisationsbegriffes, der ausführlichen Analyse der Familie als sozialisatorische und emotionale Basis des Kindes sowie der konkreten Betrachtung der Mutter-Kind-Beziehung bzw. Mutter-Kind-Interaktion als kleinste Keimzelle der emotionalen Bindung.
Sowohl der Analyse der Familie als auch der Mutter-Kind-Interaktion wird besondere Beutung zugeschrieben. Mit ihrer Hilfe, also sowohl von soziologischen wie von pädagogischen Erklärungskomponenten, wird es möglich sein, die These zu belegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methode und Ergebnisse der Längsschnittstudie LifE
- Methode
- Ergebnisse
- Die emotionale Entwicklung im Kindesalter
- Zur Bedeutung und Funktion von Emotionen
- Die Aufgabe der Primärsozialisation
- Sozialisation auf emotionaler Basis
- Emotionale Beziehungen in der Familie
- Mutter-Kind-Interaktion
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die emotionale Beziehung zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern. Sie beleuchtet die Bedeutung der emotionalen Primärsozialisation und untersucht, wie diese die emotionale Bindung im Erwachsenenalter beeinflusst.
- Emotionale Entwicklung im Kindesalter
- Funktion und Bedeutung von Emotionen
- Primärsozialisation als Basis für emotionale Bindung
- Emotionale Beziehungen in der Familie
- Mutter-Kind-Interaktion als zentrale Achse im Generationenverband
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die These der Arbeit vor: Eine positive, von Emotionen geprägte Primärsozialisation führt zu einer starken und positiven emotionalen Bindung an die Eltern im Erwachsenenalter.
Das zweite Kapitel behandelt die Methode und Ergebnisse der Längsschnittstudie LifE, welche die Beziehung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern empirisch untersucht. Die Studie dient als Grundlage für die weitere Analyse und zeigt, dass die emotionale Beziehung zwischen den Generationen im Durchschnitt positiv ist.
Das dritte Kapitel betrachtet die emotionale Entwicklung im Kindesalter und analysiert die Bedeutung von Emotionen sowie die Rolle der Primärsozialisation im Sozialisationsprozess. Es wird gezeigt, dass die Familie und die Mutter-Kind-Interaktion eine zentrale Rolle für die Entwicklung der emotionalen Bindung spielen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Emotionen, Primärsozialisation, Familiäre Beziehungen, Mutter-Kind-Interaktion, Generationenverband und Längsschnittstudie LifE.
- Quote paper
- Christian Scheller (Author), 2007, Emotionale Beziehungen im Generationenverband, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81938