Das Ende des ersten Bürgerkrieges in England im Jahre 1646 war gekennzeichnet durch ein politisches Durcheinander, in dem die Armee zunehmend an Einfluss gewann. Da das Parlament Karl I. lange in der Gewalt hatte ohne zu handeln, war es an der Armee, die Sache in die Hand zu nehmen.
Die Armee legte einen Plan vor, die so genannten „Heads of the Proposals“, die den König und das Parlament in ihren Rechten einschränken sollten. Die Wähler sollten nun eine zentrale Rolle spielen. Zugleich war auch zu ahnen, dass die Offiziere dieses mildern würden.
Die Leveller setzten sich hingegen für eine extremere Position ein und legten einen Vertrag des Volkes vor, das so genannte „Agreement of the People“, in dem es eine schwächere Exekutive und eine durch die natürlichen Rechte der Individuen eingeschränkte Kammer gab, ohne dass überhaupt noch von einer Monarchie gesprochen wurde.
Oliver Cromwell und Henry Ireton als führende Offiziere konnten diesen Vertrag des Volkes nicht ignorieren, da sie sich noch nicht über ihre Machtposition in der Armee im Klaren waren.
Im Oktober 1647 versammelte sich der Armeerat in Putney, um über die verschiedenen Vorschläge zu debattieren. Diese Debatten zeigten das hohe Niveau der politischen Diskussion in der Armee.
In dieser Arbeit geht es darum, die zentrale Rolle des „Agreement“ und seine Hauptgedanken vorzustellen. In seiner Essenz was dieser Volksvertrag, der später zu einer Verfassung überarbeitet werden sollte, eine demokratische Vertiefung der Revolution. Um den Grund der Entstehung des Dokuments zu verdeutlichen, werden die Vorgänge nach dem ersten Bürgerkrieg verkürzt in chronologischer Ordnung dargestellt. Schließlich wird auf den Inhalt des Dokuments selbst eingegangen, seine wesentlichen Merkmale werden ins Deutsche übersetzt. Der Frage, ob die Ansichten der „Grandees“ und der Leveller über das „Agreement of the People“ in Einklang zu bringen waren, wird im Schlussteil erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Parlament gegen die Armee
- Das „Agreement of the People“
- Die Debatten in Putney
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung des „Agreement of the People“ im Kontext der englischen Revolution zu beleuchten. Sie soll die zentralen Gedanken des Vertrags und dessen Rolle in den Debatten von Putney aufzeigen.
- Die politische Situation in England nach dem ersten Bürgerkrieg
- Die Konflikte zwischen Parlament und Armee
- Die Entstehung des „Agreement of the People“ und seine zentralen Inhalte
- Die Debatten von Putney und die unterschiedlichen Positionen der Leveller und der „Grandees“
- Die Bedeutung des „Agreement of the People“ für die Entwicklung der englischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über die politische Situation in England nach dem ersten Bürgerkrieg. Sie beschreibt den wachsenden Einfluss der Armee und die Konflikte zwischen Parlament und Armee, die zur Entstehung des „Agreement of the People“ führten.
- Das Parlament gegen die Armee: Dieses Kapitel beschreibt die Auseinandersetzungen zwischen dem Parlament und der Armee nach der Kapitulation von Oxford. Es beleuchtet die presbyterianischen Bestrebungen, die Armee zu schwächen und die Rolle der „New Model Army“ und ihrer Offiziere, insbesondere Oliver Cromwell, in den politischen Ereignissen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem „Agreement of the People“, einem Vertrag des Volkes, der im Kontext der englischen Revolution entstand. Zentrale Themen sind die politische Machtteilung, die Rolle der Armee, die Debatten von Putney, die Leveller, Oliver Cromwell, Henry Ireton und die Entwicklung hin zu einer parlamentarischen Monarchie.
- Quote paper
- M.A. Vladislav Boskovic (Author), 2005, Die Entstehung des „Agreement of the People“ und seine Debatten von Putney, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81964