Pompeius bietet der Nachwelt einen einzigartigen Lebenslauf in der römischen Geschichte an. Unter Sulla stieg er, der Mann ohne politisch relevante Herkunft, zum Feldherrn auf, der sich nach dem Sertoriuskrieg und der Niederschlagung des Spartacus-Aufstandes im Jahr 70 v. Chr. unter Umgehung jeglicher traditioneller Ämterlaufbahn mit dem Consulat belohnen ließ. Die phantastische Karriere setzte sich fort mit dem Seeräuberkrieg und vor allem mit dem Krieg im Osten, dessen erfolgreiches Ende zu einem Anstieg der Staatseinnahmen von 50 auf 135 Millionen Denare führte.1 Doch nach seiner Rückkehr vom gewohnten, sicheren Feld der Außenpolitik erlebte er seine persönliche Katastrophe in der Innenpolitik. Diese Arbeit untersucht genau diesen Zeitraum bis hin zur Hochzeit mit Caesars Tochter Julia. In den etwas mehr als zwei Jahren nach der Ankunft des Pompeius in Brundisium Ende 62 v. Chr. bis zur spontan wirkenden Vermählung mit der jungen Frau 59 v. Chr. gab es für den Feldherrn und seine Gegner mehrfach Gelegenheit, zu einem gemeinsamen, friedlichen Weg zu finden. Diese Arbeit wird diese Gelegenheiten zeigen und auch, warum die Parteien nicht zueinander fanden und zum Abschluss des Prozesses das so genannte Triumvirat stand, das der Diktatur Caesars und damit dem Ende der Republik die Tür öffnete.
Diese Arbeit kann keine Biographie des Pompeius oder der anderen Akteure darstellen. Das Leben des Pompeius wird unter anderem ausführlich behandelt bei Matthias Gelzer2, der bis zum heutigen Tag die umfangreichste Quellenarbeit ablieferte. Aus diesem Grund verzichtet diese Arbeit auf die Wiedergabe eines Lebenslaufes, um sich voll und ganz auf die entscheidenden zwei Jahre zu konzentrieren, in denen nicht nur Pompeius sich vom aufrechten, legalen Weg verabschiedete, sondern auch die Totenmesse für die Republik zu spielen begann. Die entscheidenden Fragen werden dabei sein, ob Pompeius zu schwach war, sich – losgelöst von seinem Heer – auch in der Politik durchzusetzen, oder ob seine Gegner sich zu einer zu starken Abwehrfront zusammengeschlossen hatten. Warum hatte er überhaupt Feinde, wo er das Reich und dadurch die Staatseinnahmen in bisher nicht für möglich gehaltene Dimensionen erweitert hatte? Und wer waren die Freunde, die sich anboten in der Stunde der Not?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Ziel der Untersuchung
- 1.2. Quellenlage und benutzte Quellen
- 2. Intrigen und Skandale – die Ereignisse vor Pompeius' Rückkehr aus dem Osten
- 2.1. Die Erfolge des Pompeius und seine Pläne für die Zeit nach dem Krieg
- 2.2. Rom erwartet den ungeliebten Sieger
- 3. Kein Willkommensgruß – die Widersacher des Pompeius
- 3.1. Die „optimatische Clique“
- 3.2. Feinde
- 3.2.1. Cato
- 3.2.2. Lucullus
- 3.2.3. Die Familie Metellus
- 4. Nach der Rückkehr des Pompeius – ein Scheitern
- 4.1. Erste Rückschläge
- 4.2. Der Triumphzug als Zeichen des Herrschaftsanspruchs
- 4.3. Die Demütigung
- 5. Wahre Freunde? - das so genannte Triumvirat als Ausweg
- 5.1. Der lauernde Caesar
- 5.2. Das so genannte Triumvirat
- 5.3. Die letzte Chance der Republik
- 6. Cicero – der Außenseiter
- 7. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Zeitspanne zwischen Pompeius' Rückkehr nach Rom im Jahr 62 v. Chr. und dem Abschluss des Ersten Triumvirats 59 v. Chr. Ziel ist es, die Ereignisse dieser entscheidenden Phase zu analysieren und die Frage zu beantworten, ob Pompeius' Scheitern in der römischen Innenpolitik auf seine eigene Schwäche oder auf den starken Widerstand seiner Gegner zurückzuführen ist. Die Arbeit beleuchtet die politischen Intrigen, die Rolle wichtiger Akteure und die verpassten Chancen für eine friedliche Lösung.
- Pompeius' politische Schwierigkeiten nach seinen militärischen Erfolgen
- Der Widerstand der „optimaten“ und anderer politischer Gegner
- Die Rolle von Schlüsselpersonen wie Cato, Lucullus und Cicero
- Die Entstehung des Ersten Triumvirats als Folge politischer Pattsituationen
- Die Bedeutung der Ereignisse für den Untergang der Römischen Republik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den außergewöhnlichen militärischen Aufstieg Pompeius' und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für sein Scheitern in der römischen Innenpolitik nach seiner Rückkehr aus dem Osten. Sie definiert den zeitlichen Rahmen der Untersuchung und erläutert die verwendete Quellenlage, wobei die Bedeutung und die Grenzen der Schriften Ciceros hervorgehoben werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die zwei Jahre zwischen Pompeius' Ankunft in Brundisium und seiner Heirat mit Caesars Tochter Julia.
2. Intrigen und Skandale – die Ereignisse vor Pompeius' Rückkehr aus dem Osten: Dieses Kapitel beschreibt Pompeius' Erfolge im Seeräuberkrieg und im Krieg gegen Mithridates, die zu einem enormen Ansehen und Einfluss führten. Trotzdem plante Pompeius seine politische Zukunft in Rom strategisch, indem er seinen Schwager Metellus Nepos als Tribunen einsetzte. Der Versuch, durch Metellus politische Vorteile zu erringen, scheiterte jedoch an der starken Opposition des Senats, was Pompeius' politische Lage bereits vor seiner Rückkehr erschwerte.
3. Kein Willkommensgruß – die Widersacher des Pompeius: Dieses Kapitel identifiziert die politischen Gegner Pompeius', darunter die „optimatische Clique“, Cato, Lucullus, und die Familie Metellus. Es analysiert ihre Motive und Strategien, die darauf abzielten, Pompeius' politische Ambitionen zu verhindern. Die Kapitel detailliert die persönlichen Konflikte und politischen Differenzen, die den Widerstand gegen Pompeius prägten und die politische Landschaft Roms zu dieser Zeit charakterisierten.
4. Nach der Rückkehr des Pompeius – ein Scheitern: Nach seiner Rückkehr erfährt Pompeius erste Rückschläge und politische Demütigungen, obwohl sein Triumphzug zunächst seinen Anspruch auf Macht demonstrierte. Die Kapitel zeigt, wie die erhoffte politische Belohnung ausbleibt und Pompeius' Versuche, seine Position zu festigen, scheitern. Die erlebten Enttäuschungen und der fehlende politische Erfolg zeichnen ein Bild wachsender Frustration und einem Abweichen vom legalen Weg.
5. Wahre Freunde? - das so genannte Triumvirat als Ausweg: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Ersten Triumvirats als pragmatische Lösung für die politische Sackgasse. Es untersucht die Rolle Caesars und die Umstände, die zu dieser Allianz führten. Es werden die unterschiedlichen Motive und Ziele der beteiligten Personen analysiert und die langfristigen Konsequenzen des Triumvirats für die Republik diskutiert.
6. Cicero – der Außenseiter: Das Kapitel konzentriert sich auf Ciceros Position und Rolle in den beschriebenen Ereignissen. Es analysiert Ciceros Verhältnis zu Pompeius und wie sein politisches Handeln beeinflusst wurde. Es wird untersucht wie Cicero als Beobachter fungierte und welche Einschätzung der politischen Situation er abgab.
Schlüsselwörter
Pompeius, Römische Republik, Bürgerkriege, Triumvirat, Caesar, Cicero, Optimaten, Politik, Militär, Macht, Innenpolitik, Außenpolitik, Senat, Intrigen, Römische Geschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Pompeius' Scheitern in der römischen Innenpolitik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Zeit zwischen Pompeius' Rückkehr nach Rom (62 v. Chr.) und dem Abschluss des Ersten Triumvirats (59 v. Chr.). Der Fokus liegt auf Pompeius' Schwierigkeiten in der römischen Innenpolitik nach seinen militärischen Erfolgen und der Frage, ob sein Scheitern an seiner eigenen Schwäche oder am Widerstand seiner Gegner lag.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Pompeius' politische Probleme nach seinen militärischen Triumphen, den Widerstand der „Optimaten“ und anderer Gegner, die Rolle wichtiger Persönlichkeiten wie Cato, Lucullus und Cicero, die Entstehung des Ersten Triumvirats als Folge politischer Pattsituationen und die Bedeutung dieser Ereignisse für den Untergang der Römischen Republik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Intrigen und Skandale vor Pompeius' Rückkehr, Pompeius' Widersacher, Pompeius' Scheitern nach der Rückkehr, Das Erste Triumvirat als Ausweg, Cicero als Außenseiter und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt der oben genannten Themen.
Wer waren die wichtigsten Akteure?
Wichtige Akteure sind Pompeius, Caesar, Cato, Lucullus, Cicero und die Familie Metellus. Die Arbeit analysiert deren Motive, Strategien und das Zusammenspiel ihrer Aktionen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Frage ist, warum Pompeius nach seinen militärischen Erfolgen in der römischen Innenpolitik scheiterte. Die Arbeit untersucht, ob dies an seinen eigenen Schwächen oder am starken Widerstand seiner Gegner lag.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit nennt zwar nicht explizit alle Quellen, aber es wird die Bedeutung und die Grenzen der Schriften Ciceros hervorgehoben. Die Einleitung erläutert die verwendete Quellenlage detaillierter.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerung wird in der Schlussbetrachtung (Kapitel 7) gezogen und fasst die Analyse der Ereignisse und die Antwort auf die zentrale Forschungsfrage zusammen. Die Zusammenfassung der Kapitel gibt jedoch bereits einen guten Überblick über die Ergebnisse.
Welchen Zeitraum behandelt die Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die zwei Jahre zwischen Pompeius' Ankunft in Brundisium und seiner Heirat mit Caesars Tochter Julia (62-59 v. Chr.).
Welche Bedeutung haben die Ereignisse für den Untergang der Römischen Republik?
Die Arbeit untersucht, inwiefern die beschriebenen politischen Intrigen, Machtkämpfe und die Bildung des Ersten Triumvirats zum Untergang der Römischen Republik beitrugen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind Pompeius, Römische Republik, Bürgerkriege, Triumvirat, Caesar, Cicero, Optimaten, Politik, Militär, Macht, Innenpolitik, Außenpolitik, Senat, Intrigen und Römische Geschichte.
- Arbeit zitieren
- BA Axel Huber (Autor:in), 2006, Pompeius' Weg ins so genannte Erste Triumvirat - Folge einer Schwäche des Feldherrn oder Eingeständnis der Übermacht der Gegner?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82023