Vor mehr als 180 Jahren schrieb der englische Ökonom David Ricardo ein Buch, das Ökonomen auch heute mit Begeisterung lesen. Ricardo erklärt darin am Beispiel von England und Portugal, warum durch Freihandel die Wohlfahrt steigt; und zwar die Wohlfahrt aller daran beteiligten Länder. Diese Theorie von Ricardo ist noch heute die einflussreichste Theorie über den Welthandel. Mit ihr wird Freihandel gefordert und begründet.
Kein Land der Welt unterschrieb mehr Freihandels- und Vorzugsabkommen als die Vereinigten Mexikanischen Staaten. Die Nafta ist die Freihandelszone zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko und Kanada. Sie trat am 1. Januar 1994 in Kraft. Die zentrale Fragestellung der Arbeit lautet: „Welchen Einfluss hatte die Nafta auf die ökonomische Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko?“ Laut den klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien steigt durch die Einführung von Freihandel die Wohlfahrt aller daran beteiligten Länder. Demnach müsste sich seit 1994 in Mexiko die Wohlfahrt erhöht haben. Die Arbeitshypothese lautet demnach: Die Nafta hatte einen positiven Einfluss auf die ökonomische Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko. Die Hypothese wird folgendermaßen überprüft:
Im zweiten Kapitel wird gezeigt, wie Ökonomen Wohlfahrt definieren und wie diese ihrer Ansicht nach gesteigert werden kann. Um eine operationale Beurteilungsbasis für die Beantwortung der zentralen Fragestellung zu haben, werden Indikatoren festgelegt, anhand derer die Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko untersucht wird. Warum durch Freihandel laut den klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien die Wohlfahrt aller daran beteiligten Länder steigt, wird im dritten Kapitel erklärt. Im vierten Kapitel wird gezeigt, warum erst ein Wandel der mexikanischen Wirtschaftspolitik die Gründung der Nafta ermöglichte. Im fünften Kapitel wird geprüft, inwiefern die mexikanischen Erwartungen vor Nafta-Gründung durch die im dritten Kapitel vorgestellten Freihandelstheorien gedeckt waren. Zusätzlich wird der Vertragstext vorgestellt und überprüft, welche Folgen einzelne Vertragsinhalte laut den Theorien haben müssten. Die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos anhand der im ersten Kapitel festgelegten Wohlfahrtsindikatoren, wird im sechsten und im siebten Kapitel untersucht. Es wird überprüft, in wie weit sich die Veränderung der ökonomischen Wohlfahrt seit Einführung der Nafta durch die klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien erklären lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der ökonomische Wohlfahrtsbegriff
- Wohlfahrtssteigerung durch Arbeitsteilung und Handel
- Problematik der Wohlfahrtsdefinition
- Zwischenfazit
- Freihandelstheorien
- Absolute Produktionsvorteile nach Adam Smith
- Komparative Produktionsvorteile nach David Ricardo
- Wohlfahrtssteigerung durch Freihandel
- Annahmen des Ricardo-Modells
- Komparative Vorteile nach Heckscher-Ohlin
- Das Neo-Faktorproportionentheorem
- Das Stolper-Samuelson-, Faktorpreisausgleichs- und Rybczynski-Theorem
- Zwischenfazit
- Mexikanische Wirtschaftspolitik im Wandel
- Von der Importsubstitution zum Freihandel
- Zwischenfazit
- Die Nafta
- Ziele Mexikos
- Der Nafta-Vertragstext
- Abbau der Zölle
- Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse
- Zwischenfazit
- Die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos seit 1994
- Peso-Krise
- Direktinvestitionen
- Bruttoinlandsprodukt und Handelsvolumen
- Handelsdiversifizierung
- Die Maquiladora-Industrie
- Die Maquiladora-Industrie vor 1994
- Die Maquiladora-Industrie nach 1994
- Exkurs: Umweltbelastung in Mexiko
- Der Agrarsektor
- Zwischenfazit
- Wohlfahrtsveränderung durch die Nafta
- Arbeitsplätze
- Produktivität
- Löhne
- Einkommensverteilung
- Zwischenfazit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss der North American Free Trade Agreement (NAFTA) auf die ökonomische Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko. Sie befasst sich mit der Frage, ob die NAFTA zu einer Steigerung der Wohlfahrt in Mexiko geführt hat. Dabei wird die Analyse der klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien zugrunde gelegt.
- Die ökonomische Wohlfahrtsdefinition und ihre Problematik
- Die wichtigsten Freihandelstheorien
- Die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos vor und nach der NAFTA
- Die Auswirkungen der NAFTA auf die Arbeitsplätze, die Produktivität, die Löhne und die Einkommensverteilung in Mexiko
- Die Analyse der Wohlfahrtsveränderungen unter Berücksichtigung der klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Welchen Einfluss hatte die NAFTA auf die ökonomische Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko? Sie erläutert die Arbeitshypothese, die besagt, dass die NAFTA einen positiven Einfluss auf die Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko hatte. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff der ökonomischen Wohlfahrt und diskutiert dessen Definition und Problematik. In Kapitel 3 werden die wichtigsten Freihandelstheorien vorgestellt, die den theoretischen Rahmen für die Analyse der NAFTA liefern. Kapitel 4 schildert die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos im Wandel, von der Importsubstitution hin zu einer Politik des Freihandels. Kapitel 5 analysiert die Ziele und Inhalte der NAFTA sowie ihre wichtigsten Bestimmungen. Kapitel 6 befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Mexikos seit 1994, dem Jahr des Inkrafttretens der NAFTA. Die Auswirkungen der NAFTA auf die Arbeitsplätze, die Produktivität, die Löhne und die Einkommensverteilung in Mexiko werden in Kapitel 7 untersucht.
Schlüsselwörter
NAFTA, Freihandel, ökonomische Wohlfahrt, Mexiko, Wohlfahrtsentwicklung, klassische Freihandelstheorien, neoklassische Freihandelstheorien, Importsubstitution, Direktinvestitionen, Maquiladora-Industrie, Agrarsektor, Arbeitsplätze, Produktivität, Löhne, Einkommensverteilung
- Arbeit zitieren
- Sebastian Wenzel (Autor:in), 2005, Der Einfluss der NAFTA auf die ökonomische Wohlfahrtsentwicklung in Mexiko, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82154