Der Aufstieg Europas grenzt an ein Wunder, wenn man bedenkt welche Vormachtstellung
der asiatische Raum noch im 14. Jahrhundert einnahm. China hatte bereits ein bedeutendes Niveau technischen und wirtschaftlichen Fortschritts erreicht. Pro Kopf der Bevölkerung verfügte China über einen Vorsprung von 20 Prozent vor Europa. Eine beachtenswerte Erfindung war unter anderem eine mit Wasserkraft betriebene Hanfspinnmaschine, die es mit jeder europäischen Erfindung bis ca. 1700 aufnehmen konnte. Weiterhin verfügte China über eine signifikante Eisenproduktion. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts erreichte die Produktion in ihrer Summe einen Maximalwert von 150.000 Tonnen pro Jahr. Dieses Niveau erreichte Europa erst im Jahre 1700 (Jones 1991: 231-232).
In der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden, die Faktoren herauszuarbeiten, welche den eindrucksvollen Aufstieg Europas seit der frühen Neuzeit begünstigten. Dabei richtet sich der Fokus der Betrachtungen insbesondere auf den Einfluß von Klima und Geographie sowie den Auswirkungen gesellschaftlicher Strukturen (u.a. Rechtssicherheit und Religion) auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Klima und Geographie
- III. Gesellschaftliche Strukturen
- 1. Technik
- 2. Religion
- 3. Rechtssicherheit
- 4. Bildung
- IV. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Faktoren, die zum Aufstieg Europas zur Wirtschaftsmacht führten, insbesondere im Vergleich zu Asien, insbesondere China. Das Ziel ist es, zu erklären, warum Europa, trotz anfänglicher Nachteile, in der frühen Neuzeit eine dominierende Rolle in der Weltwirtschaft einnahm.
- Unterschiede in Klima und Geographie zwischen Europa und Asien
- Einfluss von gesellschaftlichen Strukturen auf wirtschaftliche Entwicklung
- Rolle von Technik, Religion, Rechtssicherheit und Bildung
- Vergleich von wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen in Europa und Asien
- Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher Gesellschaftsstrukturen auf Wirtschaft und Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die These auf, dass Europas Aufstieg zur Wirtschaftsmacht ein ungewöhnliches Phänomen ist, da Europa im Vergleich zu Asien, insbesondere China, im 14. Jahrhundert einen technischen und wirtschaftlichen Rückstand hatte. Die Arbeit untersucht die Faktoren, die diesen Aufstieg begünstigten, insbesondere die Rolle von Klima und Geographie sowie gesellschaftlichen Strukturen.
II. Klima und Geographie
Dieses Kapitel analysiert die Unterschiede in Klima und Geographie zwischen Europa und Asien. Es argumentiert, dass die fragmentierte Landschaft Europas mit ihren unterschiedlichen Bodentypen, Niederschlägen und Witterungsbedingungen dezentrale Strukturen begünstigte, während die homogenen Ebenen in Asien zentralistische Strukturen ermöglichten.
III. Gesellschaftliche Strukturen
Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Technik, Religion, Rechtssicherheit und Bildung für den Aufstieg Europas. Es analysiert die Unterschiede in der technischen Entwicklung, beleuchtet Max Webers These über die Bedeutung des Protestantismus für die europäische Wirtschaftsentwicklung und untersucht die Auswirkungen von Religionen wie Islam und Hinduismus. Der Einfluss von Rechtssicherheit und Bildung auf die Entwicklung wird ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselfaktoren des europäischen Aufstiegs zur Wirtschaftsmacht, wobei sie die Bedeutung von Klima und Geographie, gesellschaftlichen Strukturen, Technik, Religion, Rechtssicherheit und Bildung im Vergleich zu Asien, insbesondere China, beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen unterschiedlicher Gesellschaftsstrukturen und die Bedeutung von Faktoren wie dem Protestantismus und den institutionellen Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum.
- Arbeit zitieren
- Stephan P. Hönigschmid (Autor:in), 2005, Europas Aufstieg zur Wirtschaftsmacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82186