Somalia steht als Krisenregion schon seit Jahrzehnten im Focus der internationalen Öffentlichkeit. Als es 1988/89 zum Sturz des Militärmachthabers Siyad Barre kam und ein blutiger Bürgerkrieg im Land am Horn von Afrika ausbrach, entschieden sich die Vereinten Nationen 1992 zu einer humanitären Intervention in diesem Krisengebiet. Es sollte der erste humanitäre Einsatz der UN nach Ende des Kalten Krieges werden, doch wurde er auch zu einem Debakel für die Vereinten Nationen.
In dieser Arbeit werden die Staatszerfallsprozesse und die einzelnen Schritte der Missionen in Somalia nachvollzogen. Die Ziele, die Vorgehensweise aber auch die Probleme der Intervention werden betrachtet.
Bevor jedoch auf die eigentliche Intervention eingegangen werden kann, wird zunächst der soziale, historische und politische Kontext nachvollzogen, in dem sich Somalia bewegt. Denn erst mit der Kenntnis dessen sind Konfliktlinien verständlich und nachvollziehbar, an denen am Ende auch die Vereinten Nationen gescheitert sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche Struktur Somalias und politische Situation bis 1989
- Gesellschaftsstruktur
- Traditionelle somalische Gesellschaft
- Religion
- Rechtssystem
- Politische Situation bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges
- Kolonialzeit
- Die Unabhängigkeit Somalias und daraus resultierende Probleme
- Somalia bis 1969 - „Clan-Demokratie”
- Das Regime Siyad Barres
- Verlauf des Bürgerkrieges
- Gesellschaftsstruktur
- UNO-Einsatz in Somalia
- Haltung der UNO bis 1991
- UNOSOM I
- UNITAF
- UNOSOM II
- Somalia nach der humanitären Intervention
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Scheitern der UN-Friedensmission in Somalia. Sie verfolgt das Ziel, die Staatszerfallsprozesse und die einzelnen Schritte der Missionen in Somalia nachzuvollziehen und dabei die Ziele, die Vorgehensweise und die Probleme der Intervention zu analysieren. Darüber hinaus wird der soziale, historische und politische Kontext Somalias untersucht, um die Konfliktlinien, die zum Scheitern der UN-Mission geführt haben, verständlich zu machen.
- Die traditionelle somalische Gesellschaftsstruktur und ihre Bedeutung für den Konflikt
- Der Verlauf des Bürgerkrieges und die politischen Ursachen des Staatszerfalls
- Die Ziele und die Vorgehensweise der verschiedenen UN-Missionen
- Die Herausforderungen und Probleme, die zur gescheiterten Intervention geführt haben
- Der Einfluss des Clan-Systems auf die politische Situation in Somalia
Zusammenfassung der Kapitel
2. Gesellschaftliche Struktur Somalias und politische Situation bis 1989
Dieses Kapitel beschreibt die traditionelle Gesellschaftsstruktur Somalias, die durch eine starke Fragmentierung in Clans und Sub-Clans gekennzeichnet ist. Es wird auf die Rolle des Islams in der somalischen Gesellschaft eingegangen und das traditionelle Rechtssystem, das auf pastoral-nomadischen Traditionen und dem islamischen Sharia-Recht basiert, vorgestellt. Darüber hinaus werden die wichtigsten Etappen der politischen Entwicklung Somalias bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges beleuchtet, beginnend mit der Kolonialzeit und der Unabhängigkeit des Landes. Dabei wird besonders auf den Nord-Süd-Gegensatz und die Rolle des Regimes von Siyad Barre eingegangen.
3. UNO-Einsatz in Somalia
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einsatz der Vereinten Nationen in Somalia. Es beleuchtet die Haltung der UNO bis 1991, die zur humanitären Intervention führte, und beschreibt die einzelnen Missionen wie UNOSOM I, UNITAF und UNOSOM II. Dabei werden die Ziele und die Vorgehensweise der Missionen sowie die Herausforderungen und Probleme, mit denen die UN konfrontiert waren, dargestellt.
Schlüsselwörter
Staatszerfall, Bürgerkrieg, Somalia, UN-Friedensmission, Clan-System, Tradition, Religion, Politik, Intervention, Humanitäre Hilfe, Konflikt, Staatsaufbau,
- Quote paper
- Romy Höhne (Author), 2005, Das Scheitern der UN-Friedensmission in Somalia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82225