Leben und Wirkung von Markion


Diplomarbeit, 2006

38 Seiten, Note: gut (2,15)


Leseprobe


Gliederung

I. Das Leben von Markion

II. Die Lehre Markions
1. Grundgedanken der markionitischen Lehre
a. Die Ablehnung des Alten Testaments
b. Die Lehre vom fremden Gott
c. Christus
d. Eschatologie
e. Ethik
2. Der Kanon Markions

III. Die Geschichte der markionitischen Kirche
1. Die äußere Entwicklung
2. Die innere Entwicklung

IV. Die Beziehungen zwischen Markions Lehre und der Gnosis

V. Der Einfluß Markions auf die neutestamentliche Kanonbildung

VI. Literaturverzeichnis

I. Das Leben von Markion

Über das Leben von Markion (alternative Schreibweise: Marcion) ist wenig bekannt, obwohl er nach seinem Bruch mit der römischen Gemeinde eine eigene Kirche gründete, welche im 2. Jh. zeitweilig zur gefährlichsten Konkurrenz für die frühe christliche Kirche wurde[1], und der bekannte evangelische Theologe Adolf von Harnack (1851–1930) ihn für die bedeutsamste Gestalt der Kirchengeschichte des Altertums in der Zeit zwischen Paulus und Augustinus hielt.[2]

Folgt man dieser Einschätzung Harnacks, so mag die Tatsache, daß über das Leben Markions vergleichsweise wenig überliefert ist und von diesem Wenigen, wie zu zeigen sein wird, manches unsicher oder wenig glaubhaft ist, erstaunen, aber man muß sich vor Augen halten, daß die frühe Kirche in einer Zeit, zu der sie sich gerade erst von der Synagoge gelöst hatte und vielerlei äußerem Druck (durch beginnende Verfolgung seitens der römischen Behörden) und inneren Gefährdungen (durch gnostische und andere Irrlehrer) ausgesetzt war, in erster Linie daran interessiert war, ihre eigene, also die kirchliche Lehre, gegenüber den heidnischen ebenso wie gegenüber den häretischen Gegnern darzulegen, zu verteidigen und die Schwachpunkte in der Argumentation der Gegner aufzuzeigen. Dieser Aufgabe widmete sich zu Beginn des 2. Jh. eine Gruppe gebildeter Männer, die als frühchristliche Apologeten bekannt sind und unter denen Justin, der um das Jahr 100 herum geboren wurde und um 165 hingerichtet wurde[3], sowie Irenäus von Lyon, der wahrscheinlich um das Jahr 130 herum geboren wurde[4] und im Jahre 200 oder 202 starb,[5] die bedeutendsten gewesen sind. Irenäus von Lyon ist übrigens auch der erste Schriftsteller, der sich in seinem „adversus haereses“, entstanden bald nach 180,[6] unter anderem ausführlich mit der Lehre Markions befaßte. Sowohl er als auch spätere Schriftsteller (zu nennen ist hier vor allem Tertullian) setzten sich mit Markions Lehre auseinander; an seiner Biographie waren sie weniger interessiert, und aus ihrer Gegnerschaft heraus zeichneten sie sein Lebensbild in möglichst düsteren Farben. Des weiteren ist zu berücksichtigen, daß sie Markion persönlich nicht gekannt hatten und sich darauf stützten, was sie über ihn gehört hatten.

Da sie von den Markioniten, die sie kannten, und aus Markions Schriften (vor allem aus den „Antithesen“) zwar Aufschluß über dessen Lehre, jedoch schwerlich belastende Informationen über sein Leben erhalten konnten, wissen wir nicht viel über Markions Lebensweg, und nur ganz wenig ist davon sicher und über jeden Zweifel erhaben.

Von Markions eigenen Schriften ist dagegen leider fast nichts im Originale erhalten geblieben,[7] und zwar weder seine Fassung des (Lukas-)Evangeliums und die von ihm redigierte Sammlung von Paulusbriefen („Apostolikon“), noch seine „Antithesen“, welche den Gegensatz von (mosaischem) Gesetz einerseits und Evangelium andererseits aufzeigten und wohl auch eine Darstellung seiner Lehre boten.[8]

Vor allem Adolf von Harnack hat in mühevoller Arbeit, wobei er alle verfügbaren Quellen sammelte, den Versuch unternommen, die markionitische Bibel möglichst getreu zu rekonstruieren, und die zweite Auflage seiner Monographie „Markion – Das Evangelium vom fremden Gott“ aus dem Jahre 1924 ist trotz aller Kritik bis heute für die Markion-Forschung wegweisend.

Markion wurde um das Jahr 85 in der römischen Provinz Pontus geboren,[9] und zwar in der Hafenstadt Sinope (heute Sinop, Türkei). Sein Vater war Bischof der dortigen Christengemeinde, so daß davon auszugehen ist, daß Markion in seiner pontischen Heimat bereits Christ war.[10] Verschiedentlich wird berichtet, daß Markion von seinem eigenen Vater exkommuniziert worden sei.[11] Als Grund werden teilweise theologische Differenzen vermutet,[12] und es gibt die Legende, daß er angeblich eine Jungfrau verführt habe.[13] Von einer solchen Exkommunikation Markions durch den eigenen Vater wissen aber weder Irenäus noch Tertullian, und auch Eusebius von Caesarea (gest. 339), der sich in seiner Kirchengeschichte bezüglich seiner Angaben über Markion ausdrücklich auf Irenäus beruft und diesen wörtlich zitiert,[14] berichtet nichts hierüber. Harnack weist die Nachricht, daß Markion von seinem Vater exkommuniziert worden sei, weil er eine Jungfrau verführt habe, mit Recht als unglaubwürdig zurück, da Markion sexuelle Enthaltsamkeit zur Verhinderung von Nachkommenschaft propagiert hat, und vermutet, daß es sich hier um eine polemische Topik handelt, der zufolge die Kirche als reine Jungfrau, welche der Häretiker Markion verführt hat, erscheint.[15] Eine Exkommunikation Markions durch den eigenen Vater nimmt Harnack jedoch ausdrücklich an und vermutet, daß Markion die Grundzüge seiner Lehre bereits in der Gemeinde von Sinope vertreten habe.[16] In diesem Zusammenhang deutet Harnack auch eine Anekdote, die sich bei Irenäus von Lyon und Eusebius von Caesarea findet:

Demnach sei Markion dem in sehr hohem Ansehen stehenden Bischof Polykarp von Smyrna, der etwa von 70 bis 156 lebte, begegnet und habe von diesem verlangt, daß er ihn anerkenne, worauf Polykarp von Smyrna geantwortet habe: „Ich erkenne an, ich erkenne an den Erstgeborenen Satans!“[17] Harnack schließt daraus, daß sich Markion von Sinope aus zuerst nach Smyrna begeben und dem Polykarp und dessen Gemeinde seine Lehre vorgetragen habe.[18] Auch Lips ist der Meinung, daß Markion zunächst in der Zeit von 120 bis 140 in Kleinasien in gewirkt habe, bevor er nach Rom gegangen sei.[19] Die These von einer vorrömischen Wirksamkeit Markions erscheint auf den ersten Blick einleuchtend. Zum einen bedeutet die Verlagerung der Tätigkeit vom abgelegenen Sinope zu den bedeutenden Gemeinden Kleinasiens wie Ephesus, wo Paulus gewirkt hatte, und die Empfänger der Sendschreiben der Johannesapokalypse (Offb 1 bis 3) waren, und von dort nach Rom, welches die Gräber der „Apostelfürsten“ Petrus und Paulus barg und daher schon zu Beginn des 2. Jh. eine führende Stellung unter den christlichen Gemeinden einnahm, eine Klimax.[20] Zum anderen waren die Gemeinden Kleinasiens auch weniger weit von seiner pontischen Heimat entfernt als Rom. Markion reiste zu Schiff; Tertullian bezeichnet ihn als „nauclerus“, was gemeinhin mit „Schiffsreeder“ übersetzt wird.[21]

Ein „nauclerus“ war im allgemeinen für die Fahrtroute, die Ladung und eventuelle Passagiere zuständig, häufig war er auch als Händler auf eigene Rechnung tätig, jedoch nicht notwendigerweise Eigner des Schiffes.[22] Bei Markion muß man jedoch davon ausgehen, daß er Schiffseigner und geschäftlich sehr erfolgreich war, weil er der römischen Gemeinde ansonsten nicht die bedeutende Summe von 200.000 Sesterzen hätte spenden können.[23] Für eine vorrömische Tätigkeit Markions zumindest in Kleinasien spricht auch der Umstand, daß die Händler aus Pontus die dortigen Häfen häufig anliefen, aber nur selten bis zur Hauptstadt Rom vordrangen.[24]

Gewichtigere Argumente sprechen jedoch dagegen, daß Markion seine Lehren bereits in Sinope oder in Kleinasien entwickelt habe. Sowohl Irenäus von Lyon als auch Tertullian berichten, Markion sei in Rom Schüler eines gewissen Kerdon gewesen[25] und habe dessen Lehren lediglich ausgebaut. Irenäus schreibt:

„Weiter kam ein gewisser Kerdon, der durch die Simonianer beeinflußt war, zur Zeit des Hyginus, des neunten Bischofs in der Aufeinanderfolge von den Aposteln herab, nach Rom. Er vertrat die Lehre, daß der vom Gesetz und den Propheten verkündete Gott nicht der Vater unseres Herrn Jesus Christus sei. Den einen könne man nämlich erkennen, der andere sei dagegen unbekannt; der eine sei gerecht, der andere aber gut. Nach ihm kam Markion aus Pontus. Er baute die Schule Kerdons aus.“

Harnack bemerkt zu Recht, daß Irenäus, welcher Markion ja persönlich nicht kannte, die Lehre Markions einfach auf Kerdon übertragen habe.[26] In der markionitischen Kirche galt ausschließlich Markion als Stifter, während Kerdon bei den Markioniten keine Erwähnung fand.[27] Dennoch muß man die Nachricht des Irenäus insoweit ernstnehmen, als daß jedenfalls in Rom eine Beziehung zwischen Kerdon, der vermutlich ein syrischer Gnostiker war, und Markion bestanden hat.[28]

Hyginus war von 136 bis 140 römischer Bischof. Um diese Zeit muß auch Markion nach Rom gekommen sein, vermutlich im Jahre 139.[29] Man kann davon ausgehen, daß Markion durch geschäftliche Kontakte nach Rom kam, denn wenn es auch ungewöhnlich sein mochte, daß ein Schiffsreeder aus Pontus seine Handelsfahrten bis nach Rom ausdehnte, so war es doch immerhin möglich.[30] In Rom schenkte Markion der Gemeinde die bedeutende Summe von 200.000 Sesterzen[31] und war dort jahrelang ein angesehenes Gemeindemitglied.[32] Wäre Markion in Sinope oder Kleinasien zuvor als Häretiker aufgefallen, hätte er in Rom schwerlich Ansehen erlangen können.

Der Ausschluß Markions aus der römischen Gemeinde erfolgte Ende Juli 144, nachdem Markion den Geistlichen seine Lehre und seinen Schriftenkanon (Evangelium und Apostolos) vorgestellt hatte.[33] Geht man davon aus, daß Markion bereits 139 nach Rom kam, so wäre jedenfalls genug Zeit verstrichen, in der Markions Exkommunikation aus den Gemeinden in Sinope bzw. in Kleinasien hätte bekannt werden können, ja müssen. Harnack selbst geht davon aus, daß Markion während dieser Zeit, also von 139 bis 144, in Rom in aller Stille die „Reinigung“ des Lukasevangeliums und der Paulusbriefe (ohne Pastoralbriefe und Hebräerbrief) vornahm und die Antithesen verfaßte, bevor er mit schließlich mit seinem Werk vor die Leitung der Gemeinde trat und erst daraufhin exkommuniziert wurde.[34]

In diesen Zusammenhang fügt sich auch die Zurückweisung Markions durch Polykarp, denn dieser kam zur Zeit des Bischofs Anicet (154 bis 166), also nach der Exkommunikation Markions, nach Rom.[35] Die Begegnung Markions mit Polykarp könnte im Jahre 154 oder 155 stattgefunden haben,[36] was auch Harnack nicht gänzlich ausschließt.[37] Die Annahme einer vorrömischen häretischen Wirksamkeit Markions ist jedenfalls ziemlich unwahrscheinlich.[38]

Nachdem sie ihn ausgeschlossen hatte, erstattete die römische Gemeinde dem Markion sein Geldgeschenk zurück,[39] weil sie nicht einmal mit dem Gelde eines solchen Mannes etwas zu tun haben wollte. Unmittelbar danach begann Markion mit dem Aufbau einer straff organisierten Gegenkirche, welche sich bereits zu seinen Lebzeiten über weite Gebiete verbreitete.[40] Über sein weiteres Schicksal liegen keine Berichte vor,[41] aber bereits wenige Jahre später, also um 150, hatte sich die markionitische Kirche „über das ganze Menschengeschlecht“ ausgebreitet,[42] gibt es markionitische Gemeinden im westlichen Kleinasien, in Korinth, Kreta, Antiochia, Alexandria, im Pontus, Südgallien und Nordafrika.[43] Ohne Zweifel hat Markion die Ausbreitung seiner Lehre durch Propaganda im größten Stil energisch vorangetrieben;[44] die erforderlichen Geldmittel standen ihm, da die römische Gemeinde ihm den Betrag von 200.000 Sesterzen nach seinem Ausschlusse zurückgegeben hatte, zur freien Verfügung.[45] Etwa um das Jahr 160 herum ist Markion gestorben.[46]

II. Die Lehre Markions

1. Grundgedanken der markionitischen Lehre

Wann, wo und wie Markion seine Lehre entwickelte, ist nicht bekannt. Betrachtet man den Lebenslauf Markions, soweit er rekonstruiert werden kann, spricht einiges dafür, daß er seine Lehre in Rom entfaltete, wo er sie den Ältesten im Jahre 144 darlegte und dafür Ablehnung erfuhr.

Der Grundgedanke der markionitischen Lehre besteht darin, daß es zwei Götter gebe: den Weltschöpfer, den er als Demiurg bezeichnete und der als Wesen dem damaligen Denken durchaus geläufig war,[47] und einen fremden Gott, welcher mit der Schöpfung nichts zu tun hat und welcher gänzlich unbekannt gewesen sei, bis er sich in Christus offenbart habe.[48] Daß er mit dieser Zweigötterlehre in der Kirche Anstoß erregen mußte, liegt auf der Hand. Der Ausgangspunkt von Markions Lehre ist leider nicht mehr zu ermitteln. Harnack sieht ihn „in dem paulinischen Gegensatz von Gesetz und Evangelium, übelwollender, kleinlicher und grausamer Strafgerechtigkeit einerseits und barmherziger Liebe andrerseits“.[49] Harnack stellt sich vor, daß Markion eine Art religiöses Urerlebnis gehabt habe: „M[arkion] hat sich in die Grundgedanken des Galater- und Römerbriefs versenkt und in ihnen die volle Aufklärung über das Wesen der christlichen Religion, das AT und die Welt gefunden. Es muß ein Tag voll Lichts für ihn gewesen sein, aber auch voll Schauderns über die Dunkelheit, die dieses Licht in der Christenheit wieder geschwärzt hat, als er erkannte, daß Christus einen ganz neuen Gott darstellt und verkündet, ferner daß die Religion schlechthin nichts anderes ist als der hingebende Glaube an diesen Erlöser-Gott, der den Menschen umschafft, endlich daß das gesamte Weltgeschehen vorher das schlechte und widerliche Drama einer Gottheit ist, die keinen höheren Wert besitzt als die stumpfe und ekelhafte Welt selbst, deren Schöpfer und Regierer sie ist.“[50]

Tertullian nennt einen anderen Ausgangspunkt, nämlich das Gleichnis Jesu (Lk 6, 43) vom guten Baume, der keine schlechten Früchte hervorbringt, und vom schlechten Baume, der keine guten Früchte hervorbringt.[51]

a. Die Ablehnung des Alten Testaments

Wie kam Markion zu seinen Ansichten? In der nachapostolischen Zeit galt als „Heilige Schrift“ der Kirche ausschließlich das Alte Testament. Ein Neues Testament oder einen zweiteiligen biblischen Kanon gab es noch nicht.[52] Es gab freilich eine Fülle von frühchristlichem Schrifttum, in welcher bereits alle 27 nachmals zum neutestamentlichen Kanon gehörenden Schriften enthalten waren und dessen Umfang seit der zweiten Hälfte des 1. Jh. beständig angewachsen war.

Die Besonderheit Markions bestand nun darin, daß er im Gegensatz zu den kirchlichen Lehrern seiner Zeit die bis dahin vorherrschende allegorische Auslegung der Schriften des Alten Testaments verwarf. Bis dahin hatten die Christen das Alte Testament dergestalt ausgelegt, daß darin das Kommen Christi geweissagt worden sei. Diese Verkündigung sei jedoch nicht offen, sondern auf verborgene Weise in Geheimnissen, Gleichnissen, Symbolen und Typen erfolgt. Erst durch die Ankunft Christi sei die Botschaft von der Heilswirklichkeit im Evangelium vollkommen zur Offenbarung gelangt.[53] Ein wörtliches Verständnis des Alten Testaments wurde in der frühen Kirche zu Beginn des 2. Jh. als jüdischer Irrtum abgelehnt.[54] Markion dagegen verstand das Alte Testament wörtlich; er verwarf entschieden die allegorische Auslegung, auch wenn er damit in seiner Zeit ziemlich allein stand.[55] Bei alledem war Markion davon überzeugt, daß der Inhalt des Alten Testaments wahr sei; es war für ihn kein „Lügenbuch“, sondern die wahrhaftige Darstellung der wirklichen Geschichte und gleichsam die Urkunde des Weltschöpfers oder Demiurgen.[56] Von diesem Gott und seiner Darstellung fühlte Markion sich freilich in höchstem Maße abgestoßen.[57] Dabei ist der Demiurg, wie er im Alten Testament dargestellt wird, keineswegs schlecht oder „böse“, sondern einfach minderwertig.[58]

Dies zeigt sich an seiner ganzen Schöpfung, wie Markion sie mit eigenen Augen sah, etwa darin, daß der Demiurg auch gefährliche und giftige Tiere sowie alles Ungeziefer erschaffen hatte, oder in der von Markion als schmutzig und ekelhaft empfundenen Weise von Zeugung und Geburt.[59]

Auch im Alten Testament zeigt sich für Markion die ganze Unwissenheit, Launenhaftigkeit und Wankelmütigkeit des Demiurgen. Dies beginnt bereits mit der Paradiesesgeschichte (Gen 1-3). Tertullian zitiert Markion folgendermaßen:

„Wenn Gott gut ist, die Zukunft vorherweiß und imstande ist, das Üble abzuwenden, warum duldete er, daß der Mensch, der ja sein Bild und sein Gleichnis, ja noch mehr, der infolge des Ursprungs seiner Seele von Gottes Substanz ist, aus dem Gehorsam gegen das Gesetz heraus, vom Teufel betrogen dem Tode verfiel? War er nämlich gut und folglich ein derartiges Ereignis gegen seinen Willen, war er der Zukunft kundig und blieb folglich dessen Eintreffen ihm nicht verborgen, war er mächtig und folglich imstande, es zu verhüten – dann wäre es in keinem Falle eingetreten, weil es bei diesen drei Eigenschaften der göttlichen Majestät unmöglich hätte geschehen können. Wenn es nun aber doch geschah, so ist im Gegenteile ausgemacht, daß Gott weder für gut, noch für kundig des Zukünftigen, noch für mächtig zu halten ist.

[...]


[1] Franzen/Bäumer, Kleine Kirchengeschichte, S. 50.

[2] Harnack, Marcion – Das Evangelium vom fremden Gott, S. 20

[3] Hausamann, Alte Kirche, Bd. 1, S. 176.

[4] Aland, Kurt, Die Frühzeit der Kirche in Lebensbildern, S. 105.

[5] Franzen/Bäumer, a. a. O., S. 41; Hausamann, a. a. O., S. 110.

[6] May, Markion, Gesammelte Aufsätze, S. 3.

[7] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 89; Beyschlag in: Greschat, Gestalten der Kirchengeschichte; Bd. 1, Alte Kirche I, S. 69 f.

[8] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 92; Harnack, a. a. O., S. 79, 83.

[9] Irenäus von Lyon, adversus haereses, liber I, 27,2; Tertullian, adversus Marcionem I, 1.

[10] Hausamann, a. a. O, S. 79.

[11] Aland, Kurt, a. a. O., S. 77; Hausamann, a. a. O., S. 79; Lietzmann, Geschichte der Alten Kirche, S. 266.

[12] Lietzmann, a. a. O., S. 268; Schenke in: Leipoldt/Grundmann, Umwelt des Urchristentums, S. 409.

[13] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 91; Harnack, a. a. O., S. 23.

[14] Eusebius von Caesarea, Kirchengeschichte IV, 10.

[15] Harnack, a. a. O., S. 23.

[16] Harnack, a. a. O., S. 23 f.

[17] Irenäus von Lyon, adversus haereses, liber III, 3,4; Eusebius von Caesarea, Kirchengeschichte IV, 14.

[18] Harnack, a. a. O., S. 24.

[19] Lips, Der neutestamentliche Kanon, S. 48, 52.

[20] Harnack, a. a. O., S. 24 f.

[21] Harnack, a. a. O., S. 25, sagt „Schiffsherr“.

[22] May, a. a. O., S. 52.

[23] May, a. a. O., S. 54.

[24] May, a. a. O., S. 59 f.

[25] Irenäus von Lyon, adversus haereses, liber I, 27,1-2; Tertullian, adversus Marcionem I 2, 22, III 21, IV 17.

[26] Harnack, a. a. O., S. 38*; May, a. a. O., S. 71, 72.

[27] Harnack, a. a. O., S. 35*.

[28] Harnack, a. a. O., S. 36*, 38*; May, a. a. O., S. 72 f.

[29] Beyschlag, a. a. O., S. 70; Franzen/Bäumer, a. a. O., S. 50.

[30] May, a. a. O., S. 59 f.

[31] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 90; Beyschlag, a. a. O., S. 70; Harnack, a. a. O., S. 25; Lips, a. a. O., S. 53; May, a. a. O., S. 54, 57.

[32] Aland, Kurt, a. a. O., S. 77; Metzger, Der Kanon des Neuen Testaments, S. 96.

[33] Aland, Kurt, a. a. O., S. 77; Harnack, a. a. O., S. 26; Schenke in: Leipoldt/Grundmann, Bd. I, S. 410.

[34] Harnack, a. a. O., S. 25 f.

[35] Irenäus von Lyon, adversus haereses, liber III, 3, 4.

[36] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 90.

[37] Harnack, a. a. O., S. 24. Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 90 f.

[38] Aland, Barbara, in: TRE, Bd. 22, S. 90 f.

[39] Beyschlag, a. a. O., S. 71; Harnack, a. a. O., S. 26; Lips, a.a.O., S. 53; Metzger, a. a. O., S. 96.

[40] Beyschlag, a. a. O., S. 71; Franzen/ Bäumer, a. a. O., S. 50; Harnack, a. a. O., S. 27; Hausamann, a. a. O., S. 79; Lietzmann, a. a. O., S. 268; Lips, a. a. O., S. 48/ 49; Metzger, a. a. O., S. 96; Schenke in: Leipoldt/Grundmann, Bd. I, S. 410.

[41] Beyschlag, a. a. O., S. 71; Harnack, a. a. O., S. 28.

[42] Harnack, a. a. O., S. 27.

[43] Andresen/ Ritter, Geschichte des Christentums I/1, S. 24; Schenke in: Leipoldt/ Grundmann, Bd. I, S. 410.

[44] Harnack, a. a. O., S. 27.

[45] Lips, a. a. O., S. 53.

[46] Lietzmann, a. a. O., S. 268, Schenke in: Leipoldt/Grundmann, Bd. I, S. 410.

[47] Dassmann, Kirchengeschichte I, S. 189.

[48] Lietzmann, a. a. O., S. 271.

[49] Harnack, a. a. O., S. 30.

[50] Harnack, a. a. O., S. 30.

[51] Tertullian, adversus Marcionem I, 2.

[52] May, a. a. O., S. 6.

[53] Verwijs, Evangelium und neues Gesetz in der ältesten Christenheit bis auf Marcion, S. 238.

[54] Lietzmann, a. a. O., S. 267.

[55] Verwijs. a. a. O., S. 274.

[56] Harnack, a. a. O., S. 33; Verwijs, a. a. O., S. 275.

[57] Lietzmann, a. a. O., S. 269.

[58] Lietzmann, a. a. O., S. 270.

[59] Lietzmann, a. a. O., S. 269.

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Leben und Wirkung von Markion
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie )
Note
gut (2,15)
Autor
Jahr
2006
Seiten
38
Katalognummer
V82236
ISBN (eBook)
9783638858908
Dateigröße
589 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Leben, Wirkung, Markion
Arbeit zitieren
Markus Ueberberg (Autor:in), 2006, Leben und Wirkung von Markion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82236

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