Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten war ein bedeutender Schnitt in der deutschen Geschichte, sie beendete endgültig die Nachkriegsordnung. Die Folge war ein Staat mit einem einheitlichen politischen System, aber auch mit in vielerlei Hinsicht unterschiedlichen Gesellschaften. Viele der, gefühlten oder messbaren, Unterschiede zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West werden mit zunehmendem zeitlichen Abstand an Bedeutung verlieren, beziehungsweise gänzlich verschwinden.
Für die deutsche Parteienlandschaft scheint sich jedoch eine Zweiteilung zu etablieren.
Nachdem sich die Parteien aus den alten Ländern mit ihren ostdeutschen Pendants vereinigt hatten, schien eine Deckungsgleichheit der Parteiensysteme erreicht zu sein.
Das sich im weiteren Verlauf jedoch statt des westlichen Vier-Parteien-Systems (CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne) in den neuen Ländern ein anderes, Drei-Parteien-System, entwickelte, lag an der Schwäche von FDP und Grünen, vor allem aber am Wiedererstarken der PDS, die sich neben CDU und SPD als dritte politische Kraft fest etablierte.
Die PDS ist für die Politikwissenschaft besonders deshalb ein interessanter Untersuchungsgegenstand, weil sie den Wandel von der (faktisch) allein regierenden Staatspartei der DDR zur `linken Kraft` in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik vollziehen musste, um politisch weiter eine Rolle zu spielen.
Die Arbeit beschreibt die Entwicklung dieser Partei in den Jahren 1990 bis zur Bundestagswahl 1998. Erwähnung finden hierbei auch die unterschiedlichen Flügel und Gruppierungen innerhalb dieser.
Was mittelfristig aus der PDS wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wer sich in der innerparteilichen Auseinandersetzung zwischen `Reformern` und `Dogmatikern` um die politische Richtung wird durchsetzten können, was auch von der Entwicklung ihrer Mitglieder- und Wählerschaft abhängt. Ob eine angestrebte Ausdehnung in die alten Bundesländer gelingen kann, oder ob die PDS eine „Regionalpartei Ost“ bleibt, ist eine weitere Frage, die sich stellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte der Partei
- Entstehung - Transformationsprozess von der SED zur PDS
- Weitere Entwicklung bis 1998
- Mitglieder
- Wähler
- Innerparteiliche Struktur
- Die PDS im Westen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der PDS, der Nachfolgepartei der SED, von ihrer Entstehung bis zur Bundestagswahl 1998. Der Fokus liegt auf der Transformation der Partei von einer ehemaligen Staatspartei zur politischen Kraft in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland. Die Arbeit untersucht die innerparteilichen Konflikte, die Herausforderungen der PDS im Westen und die Rolle der Partei im ostdeutschen Parteiensystem.
- Transformation der SED zur PDS
- Innerparteiliche Konflikte und Strömungen
- Wählerverhalten und Mitgliederentwicklung
- Die Rolle der PDS im ostdeutschen Parteiensystem
- Die Herausforderungen der PDS im Westen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht die Entwicklung der PDS im Kontext der deutschen Wiedervereinigung und die Herausforderungen der Partei in der neuen politischen Ordnung. Sie stellt die zentrale Frage nach dem Wandel der PDS von der ehemaligen Staatspartei der DDR zur "linken Kraft in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik".
- Geschichte der Partei: Dieses Kapitel beschreibt den Transformationsprozess der SED zur PDS und die weiteren Entwicklungen der Partei bis zur Bundestagswahl 1998. Es behandelt die Entstehung der Partei, die innerparteilichen Konflikte, die Veränderungen in der Programmatik und die Entwicklung des Wahlprogramms.
- Mitglieder: Dieses Kapitel untersucht die Mitgliederstruktur der PDS, die Veränderungen in der Mitgliederzahl und die innerparteilichen Fraktionen und Strömungen. Es analysiert die Gründe für den Mitgliederzuwachs und -schwund.
- Wähler: Dieses Kapitel befasst sich mit den Wählern der PDS, ihren Motiven und ihren Erwartungen. Es analysiert die Veränderungen im Wählerverhalten und die Gründe für die Popularität der Partei im Osten Deutschlands.
- Innerparteiliche Struktur: Dieses Kapitel untersucht die Organisation und Struktur der PDS, die Entscheidungsfindungsprozesse und die Rolle der verschiedenen Parteigremien. Es beleuchtet die innerparteilichen Machtverhältnisse und die Rolle von Persönlichkeiten wie Gregor Gysi und Lothar Bisky.
- Die PDS im Westen: Dieses Kapitel untersucht die Herausforderungen der PDS im Westen Deutschlands und die Frage, ob die Partei eine bundesweite politische Kraft werden kann. Es analysiert die Gründe für die geringe Popularität der PDS in den alten Bundesländern.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: PDS, SED, Parteiensystem, Transformationsprozess, DDR, Bundesrepublik Deutschland, innerparteiliche Konflikte, Wählerverhalten, Mitgliederentwicklung, ostdeutsches Parteiensystem, westdeutsches Parteiensystem, Bundestagswahl 1998.
- Quote paper
- B.A. Christian Pauer (Author), 2005, Die PDS – von der Entstehung bis zur Bundestagswahl 1998, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82466