Die Arbeit leitet umfassend die Forderung nach einem Mindestlohn in Deutschland her. Die Bewertung eines Mindestlohnes in Deutschland wird Abschließend an einem Vergleich der Arbeitsmarktmodelle der Neoklassik und des Keynesianismus vorgenommen.
Inhaltlich wird zuerst die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt hergeleitet und differenziert nach Geschlecht, Ausbildung, Herkunft und Sektor analysiert.
Die auf dem Arbeitsmarkt erzielten Lohnhöhen werden nach der Arbeitszeitdauer, Tarifbindung, Betriebsgröße, regionalen Differenzierung und ihrer Flexibilität untersucht.
Aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt wird der Niedriglohnsektor abgegrenzt und der Begriff der Armutslöhne als relativer und absoluter Begriff definiert.
Es folgt eine Untersuchung der Legitimation des Niedriglohnsektors und der Aufstiegschancen aus diesem.
Dem Niedriglohnsektor werden die gesetzlichen Mindestlohnregelungen in England, Frankreich und Deutschland (Arbeitnehmerentsendegesetz) entgegengestellt. Aufbauend auf dem Arbeitnehmerentsendegesetz werden rechtliche Regelungen diskutiert, die in Deutschland einen Bezug zum Mindestlohn herstellen. Dabei wird u.a. auf den Artikel 9 Abs. 3 GG, die ILO Konvention Nr. 26, die Europäische Sozialcharta, und andere, zum Teil nicht ratifizierte Regelungen, zu Teil auf Länderebene angesiedelte Regelungen eingegangen.
Die Diskussion der rechtlichen Grundtatbestandteile eines Mindestlohnes schlägt sich in der Darstellung über welche Mechanismen und in welcher Höhe ein Mindestlohn festgelegt werden kann nieder.
Die Ökonomische Bewertung eines Mindestlohnes erfolgt anhand eines einfachen Neoklassischen Modells, eines 2-Sektoren Modells und in einer Keynesianischen Bewertung des Mindestlohnes.
Innerhalb der Keynesianischen Theorie wird eine vergleichende Berechnung des Arbeitsmarkteffektes vorgenommen. Ein möglicher Widerspruch bei der Berechnung wird in einem Exkurs zur Konsumfunktion erläutert.
Im Schlusswort wird zusammenfassend dargestellt, wozu ein Mindestlohn in der Lage und welche Bedeutung er in unserem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen System einnimmt.
Die neue Version ist um eine Einleitung des Bundestagsabgeordneten Werner Dreibus ergänzt. Hier wird auf die aktuelle Entwicklung der europäischen Mindestlöhne und auf die aktuelle Entwicklung beim Kampf um die Einführung eines Mindestlohnes in Deutschland Bezug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- DER ARBEITSMARKT
- Entwicklung der Beschäftigung
- Beschäftigung nach Personen, Volumen und Zeit
- Beschäftigung nach Geschlecht, Ausbildung und Sektor
- Entwicklung der Arbeitslosigkeit
- LÖHNE UND GEHÄLTER
- Tariflöhne und Ihre Bindung
- Statistisch erfasste Löhne
- Lohnflexibilität
- DER NIEDRIGLOHNSEKTOR
- Niedrig-, Prekär- und Armutslöhne
- Aufstiegschancen aus dem Niedriglohnsektor
- BESTEHENDE MINDESTLÖHNE
- Frankreich
- Großbritannien
- Das Arbeitnehmerentsendegesetz
- GRUNDLAGEN FÜR EINEN MINDESTLOHN
- Festlegung der Form halber
- Festlegung der Höhe halber
- MINDESTLÖHNE IM SPIEGEL DER WIRTSCHAFTSTHEORIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Theorie und Praxis der Forderung nach einem Mindestlohn in Deutschland. Sie beleuchtet die Entwicklung des Arbeitsmarktes, die Lohnstrukturen und die Entstehung des Niedriglohnsektors. Die Arbeit analysiert bestehende Mindestlohnmodelle in anderen Ländern und diskutiert die theoretischen Grundlagen für die Einführung eines Mindestlohnes in Deutschland.
- Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland
- Lohnstrukturen und Niedriglohnsektor
- Bestandene Mindestlohnmodelle im internationalen Vergleich
- Theoretische Grundlagen für die Einführung eines Mindestlohnes
- Wirtschaftspolitische Implikationen eines Mindestlohnes
Zusammenfassung der Kapitel
DER ARBEITSMARKT
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Beschäftigung in Deutschland, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Beschäftigten als auch die Beschäftigungsverhältnisse. Es analysiert die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und ihre Ursachen.
LÖHNE UND GEHÄLTER
Dieses Kapitel untersucht die Tariflöhne und deren Bindung an die wirtschaftliche Entwicklung. Es betrachtet die statistisch erfassten Löhne und die Lohnflexibilität, wobei die Auswirkungen auf die Einkommensverteilung und die Armutsproblematik beleuchtet werden.
DER NIEDRIGLOHNSEKTOR
Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und die Auswirkungen des Niedriglohnsektors. Es untersucht die Verbreitung von Niedrig-, Prekär- und Armutslöhnen sowie die Aufstiegschancen aus dem Niedriglohnsektor.
BESTEHENDE MINDESTLÖHNE
Dieses Kapitel untersucht die Erfahrungen anderer Länder mit Mindestlöhnen, insbesondere Frankreich und Großbritannien. Es analysiert die Funktionsweise des Arbeitnehmerentsendegesetzes und seine Auswirkungen auf die Lohnentwicklung.
GRUNDLAGEN FÜR EINEN MINDESTLOHN
Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Aspekte der Festlegung eines Mindestlohnes, sowohl in Bezug auf die Form als auch die Höhe. Es diskutiert die Auswirkungen eines Mindestlohnes auf die Wirtschaft und die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Arbeitsmarkt, Löhnen, Niedriglohnsektor, Mindestlöhnen, Tarifpolitik, Arbeitsbedingungen, Einkommensverteilung, Armut und Wirtschaftspolitik.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sozialökonom , Dipl. Volkswirt Robert Krause (Autor:in), 2006, Zur Theorie und Praxis der Forderung nach einem Mindestlohn in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82570