Mehrere Probleme der Literaturtheorie, die bisher nicht befriedigend gelöst werden konnten, bieten mit Hilfe des Schichtenmodells, wie es für die Dichtung vor allem von Nicolai Hartmann und Roman Ingarden entwickelt wurde, keine Schwierigkeit mehr. Dass dieses Vorstellungsmodell bisher in der Literaturtheorie nur gelegentlich respektvoll erwähnt, jedoch außer von Hartmann und Ingarden nie konsequent angewandt wurde, ist umso erstaunlicher, als es in der deutschen Psychologie und Anthropologie eine so bedeutende Rolle gespielt hat.
Nicht einmal Ingarden und Hartmann haben sich miteinander auseinandergesetzt; deshalb müssen diese beiden wichtigen Versuche einer "phänomenologischen Ontologie des Sprachkunstwerkes" zuerst miteinander verglichen werden, bevor man aus ihrer Synthese Schlüsse ziehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Die Schichtenfolge in der Dichtung
- Einleitung: Schichtenmodell und Literaturtheorie
- Das Schichtenmodell in der Psychologie und Anthropologie
- Vergleich der Schichtenanalysen von Hartmann und Ingarden
- Schichten der Dichtung: Äußerung und Kunsterzeugnis
- Die allgemeine Schichtengesetzlichkeit
- Das Stufenreich der Welt
- Überformungs- und Überbauungsverhältnisse
- Die kategorialen Gesetze
- Schichtentheorien in der Literatur
- Schichtenvorstellungen bei Hartmann
- Schichtenvorstellungen bei Ingarden
- Vergleich der Schichtenaufteilungen
- Die Schichten des Materials und des strukturierten Materials
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, das Schichtenmodell, das von Nicolai Hartmann und Roman Ingarden für die Dichtung entwickelt wurde, zu analysieren und seine Bedeutung für die Literaturtheorie zu beleuchten. Das Schichtenmodell bietet eine neue Perspektive auf die Analyse literarischer Werke und ermöglicht es, verschiedene Aspekte der Dichtung, von der sprachlichen Ebene bis hin zur metaphysischen Bedeutung, zu verstehen.
- Das Schichtenmodell als methodisches Instrument in der Literaturtheorie
- Der Vergleich der Schichtenmodelle von Hartmann und Ingarden
- Die Anwendung des Schichtenmodells auf verschiedene literarische Gattungen
- Die Bedeutung von Kategorien und kategorialen Gesetzen für die Schichtenanalyse
- Der Zusammenhang zwischen den Schichten der Persönlichkeit und den Schichten der Dichtung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Problemstellungen der Literaturtheorie ein, die durch das Schichtenmodell gelöst werden können. Es wird die Bedeutung des Schichtenmodells in der Psychologie und Anthropologie hervorgehoben, und der Bedarf an einer Synthese der Ansätze von Hartmann und Ingarden wird betont.
- Kapitel 2: Der zweite Abschnitt beleuchtet die allgemeinen Prinzipien des Schichtenmodells nach Hartmann, mit Fokus auf das Stufenreich der Welt, die Überformungs- und Überbauungsverhältnisse sowie die kategorialen Gesetze.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung des Schichtenmodells auf die Dichtung. Es werden die Schichtenanalysen von Hartmann und Ingarden vorgestellt und miteinander verglichen, wobei die Unterschiede in ihrer Detaillierung und Schwerpunktsetzung beleuchtet werden.
- Kapitel 4: Der vierte Abschnitt fokussiert auf die Unterscheidung von Material und strukturiertem Material in der Dichtung, indem er Parallelen zu anderen Kunstgebieten zieht und die Bedeutung der kategorialen Dependenz für das Verständnis der Schichtenfolge betont.
Schlüsselwörter
Schichtenmodell, Literaturtheorie, Nicolai Hartmann, Roman Ingarden, Ontologie, Sprachkunstwerk, Kategorien, kategoriale Gesetze, Überformungsverhältnis, Überbauungsverhältnis, Dichtung, Äußerung, Kunsterzeugnis, Material, strukturiertes Material, Erlebnis, Phantasie, Persönlichkeit, Idee, Metaphysik.
- Arbeit zitieren
- Dr. Wolfgang Ruttkowski (Autor:in), 1975, Die Schichtenfolge in der Dichtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82641