Die Frage muss gestellt werden, wie weit das Prinzip der Aussparung getrieben werden kann bzw. wie ausgedehnt die Unbestimmtheitsstellen sein dürfen, ohne dass wir verunsichert werden, weil wir uns vom Dichter im Stich gelassen fühlen. Wollen wir beliebig viel Freiheit? Sind etwa die "offensten" Texte die besten? Oder erwarten wir vom Autor, dass er uns wenigstens so weit leitet, dass sich nicht jeder Leser seinen eigenen Reim aus einem Text machen muss? Wollen wir nicht beim Lesen eines Textes von der Voraussetzung ausgehen, dass wenigstens in großen Umrissen andere Leser den gleichen Sinn aus ihm entnehmen können (und voraussichtlich werden)? Wollen wir vielleicht bei "lyrischen" Texten (was immer das ist) sogar manchmal das Erlebnis einer Gemeinschaft von gleichempfindenden potentiellen Lesern haben, wofür wiederum zuerst gleiches Verständnis des Textes Voraussetzung ist?
Inhaltsverzeichnis
- Das Problem der Konkreten Poesie
- Zwei motivgleiche Gedichte im Vergleich
- Ein Gleiches
- Schweigen
- Reklame
- Die Grenzen der Aussparung
- Gomringers Gedicht Schweigen
- Heißenbüttels Sprechwörter
- Mons Deklination von ein solcher mann
- Goethes Wanderers Nachtlied I
- Lyrik des Symbolismus
- Die Folgenlosigkeit der Konkreten Lyrik
- Formen der Konkreten Lyrik, die keine sprachliche Kommunikation mehr betreiben
- Timm Ulrichs: Das Buchstaben-Quadrat
- Jiri Kolar: Brancusi-Skulptur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Problem der konkreten Poesie und untersucht die Grenzen der Aussparung in dieser Form der Literatur. Die Analyse fokussiert auf die Rolle des Lesers und die Auswirkungen von Unbestimmtheitsstellen auf die Rezeption des Textes.
- Die Rolle des Lesers bei der Gestaltung des Textes
- Die Grenzen der Unbestimmtheitsstellen in der konkreten Poesie
- Der Einfluss von Welt- und Autorbezug auf die Rezeption des Textes
- Die Auswirkungen von sprachlicher Kommunikation und Graphik in der konkreten Poesie
- Der Vergleich von konkreten Gedichten mit traditionellen Lyrikformen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit der Diskussion der Unbestimmtheitsstellen in literarischen Werken und dem Einfluss des Lesers auf die Rezeption. Er vergleicht zwei motivgleiche Gedichte: Goethes "Ein Gleiches" und Gomringers "Schweigen", um die Unterschiede in der sprachlichen Gestaltung und der Rezeption aufzuzeigen.
- Im weiteren Verlauf werden weitere Gedichte, wie Bachmanns "Reklame" und Heißenbüttels "Sprechwörter", analysiert, um die Grenzen der Aussparung in der konkreten Poesie zu untersuchen. Es wird festgestellt, dass die Rezeption des Textes stark von der persönlichen Interpretation des Lesers abhängt und dass die Abwesenheit von Weltausschnitten oder lyrischem Ich die Rezeption negativ beeinflussen kann.
- Der Text schließt mit einer Diskussion über die Grenzen der konkreten Poesie als sprachliche Kommunikation. Es werden Beispiele von Werken angeführt, die eher grafische als sprachliche Elemente im Vordergrund stellen und somit die Grenzen der traditionellen Textverständnis überschreiten.
Schlüsselwörter
Konkrete Poesie, Unbestimmtheitsstellen, Rezeptionsästhetik, Lyrik, Weltbezug, Autorbezug, Sprachliche Kommunikation, Graphik, Experiment, Tradition, Vergleich.
- Arbeit zitieren
- Dr. Wolfgang Ruttkowski (Autor:in), 1989, Das Problem der Konkreten Poesie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82643
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