Treffen zwei Individuen in Entscheidungssituationen aufeinander, so versucht jedes Individuum seinen Nutzen zu maximieren, so würde es zumindest die Theorie rationalen Handelns behaupten.
Und dennoch lässt sich empirisch beobachten, dass Individuen teilen, miteinander kooperieren oder auch das Wohl anderer in ihre Entscheidungsfindung mit einfließen lassen.
Diese Arbeit versucht zu erklären, wie es in kooperationsablehnenden Situationen dennoch zu Kooperation kommen kann, wie die theoretischen Vorgaben mit den empirischen Befunden verknüpft werden können und ob die Betrachtung von Verlustaufteilungen, anstatt von Gewinnaufteilungen, als Erklärung für die Diskrepanzen zwischen Theorie und Empirie herangezogen werden kann.
Zuletzt wird anhand eines im Jahr 2005 an der Ludwigs-Maximilians-Universität München (LMU) erhobenen faktoriellen Surveys (oder Vignettenanalyse) am Beispiel eines Ultimatumspiels untersucht, ob und inwieweit Kooperationsraten bei Verlust- und Gewinnaufteilung voneinander abweichen und welche Gr"unde daf"ur zu suchen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Spieltheorie und nicht-kooperative Spiele zur Klärung sozialer Dilemmata
- 2.1 Gefangenendilemma, Vertrauensspiel und Ultimatumspiel
- 2.2 Anomalien und Kooperation
- 3 Erwartungsnutzentheorie vs. Prospect Theory
- 3.1 Verlustangst
- 3.2 Empirische Beispiele
- 4 Datenanalyse
- 4.1 Univariate Analyse
- 4.2 Bivariate Analyse
- 4.3 Multivariate Analyse
- 5 Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung von Kooperation in Situationen, die eigentlich nicht-kooperatives Verhalten erwarten lassen. Sie verbindet theoretische Konzepte der Spieltheorie mit empirischen Befunden und analysiert, ob die Betrachtung von Verlustaufteilungen im Vergleich zu Gewinnaufteilungen die Diskrepanz zwischen Theorie und Empirie erklären kann. Eine Vignettenanalyse eines Ultimatumspiels dient als empirische Grundlage.
- Kooperation in nicht-kooperativen Spielen
- Vergleich von Kooperationsraten in Verlust- und Gewinnspielen
- Anwendung der Spieltheorie auf soziale Dilemmata
- Die Rolle von Anomalien (Fairness, Altruismus) im Entscheidungsprozess
- Empirische Überprüfung der theoretischen Modelle mittels Vignettenanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Kooperation in nicht-kooperativen Spielen ein und stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen für Kooperation in Situationen, in denen rationale Akteure eigentlich nicht kooperieren sollten. Die Arbeit untersucht, ob die Fokussierung auf Verlustaufteilungen im Gegensatz zu Gewinnaufteilungen eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen Theorie und Empirie liefern kann. Eine empirische Studie anhand einer Vignettenanalyse eines Ultimatumspiels soll diese Frage klären.
2 Spieltheorie und nicht-kooperative Spiele zur Klärung sozialer Dilemmata: Dieses Kapitel führt in die Spieltheorie und nicht-kooperative Spiele ein, die als Modelle für soziale Dilemmata dienen. Es werden klassische Spiele wie das Gefangenendilemma, das Vertrauensspiel und das Ultimatumspiel vorgestellt und ihre spieltheoretischen Vorhersagen diskutiert. Die empirischen Befunde zeigen jedoch, dass die Kooperationsraten deutlich von den theoretischen Vorhersagen abweichen, was die Notwendigkeit weiterer Erklärungen aufzeigt.
3 Erwartungsnutzentheorie vs. Prospect Theory: Dieses Kapitel vergleicht die Erwartungsnutzentheorie mit der Prospect Theory als Erklärungsansätze für abweichendes Verhalten in Entscheidungssituationen. Es wird die Rolle der Verlustangst im Entscheidungsprozess beleuchtet und empirische Beispiele werden präsentiert, die zeigen, wie die Prospect Theory das beobachtete Kooperationsverhalten besser erklären kann als die Erwartungsnutzentheorie.
4 Datenanalyse: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Aspekte der empirischen Untersuchung. Es wird detailliert auf die univariate, bivariate und multivariate Analyse der Daten eingegangen, die im Rahmen der Vignettenanalyse erhoben wurden. Die Kapitel beschreibt die statistischen Methoden und ihre Anwendung auf die Daten des Ultimatumspiels.
Schlüsselwörter
Kooperation, nicht-kooperative Spiele, Spieltheorie, Gefangenendilemma, Ultimatumspiel, Erwartungsnutzentheorie, Prospect Theory, Verlustangst, Vignettenanalyse, soziale Dilemmata, empirische Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Kooperation in nicht-kooperativen Spielen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung von Kooperation in Situationen, die eigentlich nicht-kooperatives Verhalten erwarten lassen. Sie verbindet theoretische Konzepte der Spieltheorie mit empirischen Befunden und analysiert, ob die Betrachtung von Verlustaufteilungen im Vergleich zu Gewinnaufteilungen die Diskrepanz zwischen Theorie und Empirie erklären kann. Eine Vignettenanalyse eines Ultimatumspiels dient als empirische Grundlage.
Welche theoretischen Konzepte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Spieltheorie, insbesondere nicht-kooperative Spiele wie das Gefangenendilemma, das Vertrauensspiel und das Ultimatumspiel. Sie vergleicht die Erwartungsnutzentheorie mit der Prospect Theory als Erklärungsansätze für abweichendes Verhalten in Entscheidungssituationen und beleuchtet die Rolle der Verlustangst.
Welche empirische Methode wird verwendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf einer Vignettenanalyse eines Ultimatumspiels. Die Datenanalyse umfasst univariate, bivariate und multivariate Verfahren.
Welche Forschungsfrage wird untersucht?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob die Fokussierung auf Verlustaufteilungen im Gegensatz zu Gewinnaufteilungen eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen den theoretischen Vorhersagen nicht-kooperativer Spiele und dem beobachteten Kooperationsverhalten in der Realität liefern kann.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Vignettenanalyse und untersucht, ob und wie die Prospect Theory das beobachtete Kooperationsverhalten besser erklären kann als die Erwartungsnutzentheorie. Die detaillierten Ergebnisse werden im Kapitel "Ergebnisse" dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kooperation, nicht-kooperative Spiele, Spieltheorie, Gefangenendilemma, Ultimatumspiel, Erwartungsnutzentheorie, Prospect Theory, Verlustangst, Vignettenanalyse, soziale Dilemmata, empirische Forschung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Spieltheorie und nicht-kooperativen Spielen, ein Kapitel zum Vergleich von Erwartungsnutzentheorie und Prospect Theory, ein Kapitel zur Datenanalyse und ein Kapitel mit den Ergebnissen. Ein Inhaltsverzeichnis mit detaillierter Kapitelstruktur befindet sich im Hauptteil der Arbeit.
Welche Kapitelzusammenfassungen gibt es?
Kapitelzusammenfassungen geben detaillierte Einblicke in die einzelnen Kapitel. Diese fassen die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse der einzelnen Abschnitte zusammen und bieten einen Überblick über die behandelten Themen.
- Arbeit zitieren
- Simon Eder (Autor:in), 2006, Kooperation in nicht-kooperativen Spielen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82682