Thomas Morus spielte mit seiner Schrift „Utopia“ ein große Rolle unter den Utopisten der frühen Neuzeit. Sein Werk stand am Anfang eines neuzeitlichen Bewusstseins. Durch seine Schrift prägte er auch den Begriff der Utopie, “ein konstruierter Idealzustand irdischer Verhältnisse und menschlicher Beziehungen.” [Schweikle, Günther und Irmgard (Hrsg.): Metzler-Literatur-Lexikon: Begriffe und Definitionen, Stuttgart ²1990, S. 482.] Als Vorbild diente ihm dafür Platons „Politeia“, das erste utopische Werk der Geschichte, genauso wie die Aufzeichnungen des Florentiner Seefahrers Amerigo Vespucci über seine Brasilienreise. Beide Einflüsse lassen sich in der „Utopia“ erkennen. [Vgl. Süssmuth, Hans: Studien zur Utopia des Thomas Morus. Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des 16. Jahrhunderts, Münster 1967, S. 36-52.] Sie besteht aus zwei Büchern, in welchen sich Kritik am status quo des 16. Jahrhunderts und Ideal in Utopia gegenüberstehen. Auf diese Gegenüberstellung und das Verhältnis zur Realität der Verbesserungsvorschläge soll in dieser Arbeit anhand des Strafrechts, der Agrarpolitik, der Außenpolitik, der Finanz- und Rechtspolitik und des Privateigentums genauer eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufbau des ersten Buches der „Utopia“
- Das zweite Buch der „Utopia“ - optimus status rei publicae
- Gegenüberstellung von Kritik und Ideal
- Strafrecht
- Agrarpolitik
- Außenpolitik
- Finanzpolitik
- Privateigentum
- Die Auffassung des Morus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Thomas Morus' Werk „Utopia“ und analysiert dessen Kritik am status quo des 16. Jahrhunderts und das dargestellte Ideal in Utopia. Die Arbeit soll aufzeigen, wie Morus im Werk Kritik und Ideal gegenüberstellt und wie er sich zu den Themen Strafrecht, Agrarpolitik, Außenpolitik, Finanzpolitik, Rechtspolitik und Privateigentum positioniert.
- Kritik des englischen Strafrechts
- Das ideale Staatsmodell in Utopia
- Gegenüberstellung von Kritik und Ideal in verschiedenen Politikbereichen
- Die Rolle des Autors und die Konstruktion des Erzählers
- Die Bedeutung des Werks für die Entwicklung der Utopie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung führt in das Werk "Utopia" von Thomas Morus ein und erläutert dessen Bedeutung im Kontext der frühen Neuzeit. Die Arbeit legt den Fokus auf die Gegenüberstellung von Kritik und Ideal, die sich durch die beiden Bücher des Werks zieht.
Der Aufbau des ersten Buches der „Utopia“
Dieser Abschnitt beleuchtet die besondere Struktur des ersten Buches, das nicht direkt mit der Beschreibung Utopias beginnt, sondern einen Dialog zwischen dem Autor und dem fiktiven Reisenden Raphael Hythlodaeus inszeniert. Hierin werden die Kritik Hythlodaeus' an den Verhältnissen in England sowie seine Erfahrungen und Ansichten dargestellt.
Das zweite Buch der „Utopia“ - optimus status rei publicae
Das zweite Buch, das deutlich länger als das erste ist, widmet sich der Beschreibung des idealen Staats Utopias. Es gliedert sich in sechs Hauptabschnitte, die verschiedene Aspekte des Lebens in Utopia behandeln, wie Land, Stadt, Gesellschaft, Ethik, Erziehung, Wissenschaft, Zivilgesetzgebung, Militärwesen und Religion.
Gegenüberstellung von Kritik und Ideal
Dieser Abschnitt analysiert verschiedene Politikbereiche und stellt die Kritik Hythlodaeus' am englischen System den idealen Bedingungen in Utopia gegenüber.
Schlüsselwörter
Thomas Morus, Utopia, Kritik, Ideal, Strafrecht, Agrarpolitik, Außenpolitik, Finanzpolitik, Rechtspolitik, Privateigentum, Staatsmodell, frühe Neuzeit, Humanismus, Gesellschaftskritik, Staatsroman, fiktiver Reisender, Raphael Hythlodaeus
- Arbeit zitieren
- Johannes Linsenmeier (Autor:in), 2005, Kritik und Ideal in Thomas Morus’ „Utopia“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82702