1. Einleitung
„Anderseits entziehen sich gerade auch diejenigen Wissenschaftler dem inneren Beruf der Wissenschaft, die monoton die Werturteilsfreiheit als methodisches Gebot einklagen, ohne zu ahnen, dass daraus das Gebot zur Selbstbestimmung auf die letzten eigenen Werte folgt.“ Meiner Meinung nach geht es nicht nur Wissenschaftlern, sondern allen Menschen so. Dieses fehlende Nachdenken über eigene Werte verursacht eine Anfälligkeit zur Unterdrückung von Andersdenkenden und vermeintlich schwächeren Mitmenschen, was in Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit münden kann. Die entstehenden Vorurteile gegenüber andersdenkenden, in diesem Fall Juden, sind vielfältig und meist ineinander verschachtelt. Für mich stellen Vorurteile eine bequeme Art sich die Welt zu erklären dar. Als einzelner ist es sehr schwer ein Vorurteil, gegen den Willen einer Gruppe oder Institution, zu ändern, deshalb spielen Vorurteile eine nicht unwesentliche Rolle im Handeln von Menschen.
Mit dieser Arbeit möchte ich die Themen Antisemitismus und Judenfeindlichkeit am Beispiel der Hep-Hep Krawalle im Würzburg des Jahres 1819 behandeln.
Zuerst werde ich einen Überblick der Geschehnisse des 2.10. 1819 und der darauffolgenden Tage geben.
Nachdem ich als zweiten Punkt die Situation (Politik und Vorurteile gegenüber Juden) dieser Zeit dargelegt habe, handelt der dritte Abschnitt des Hauptteils von verschiedenen Vorurteilen gegenüber Juden und ihren möglichen Beweggründen.
Ich werde mich in meiner Arbeit bloß auf Würzburg beschränken, da allein die Schilderung der Geschehnisse der darauffolgenden Krawalle in Frankfurt am Main, Darmstadt und Heidelberg diese Hausarbeit zu einer bloßen Aufzählung positivistischer Daten werden ließe.
Mir ist trotzdem bewusst, dass die Krawalle in Würzburg ein überregionales flächendeckendes Echo mit ungefähr gleichem Verlauf fanden. Deshalb ist Würzburg eher als Anfangspunkt der Hep-Hep Krawalle zu sehen und nicht als singuläre Erscheinung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurze Darstellung der historischen Interpretationen zum Begriff „Hepp/Hep/Heb/Hebe“
- Hauptteil
- Darstellung der Geschehnisse der Hep- Hep Krawalle in Würzburg 1819
- Einbettung des Hep- Hep Krawalls in das politische und wirtschaftliche Zeitgeschehen
- Versuch einer Auflistung der Vorurteile gegenüber Juden und Beweggründe dieser Vorurteile
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Antisemitismus und der Judenfeindlichkeit anhand der Hep-Hep Krawalle in Würzburg im Jahr 1819. Ziel ist es, die Geschehnisse des 2. Oktober 1819 und der folgenden Tage zu schildern, die Situation dieser Zeit (Politik und Vorurteile gegenüber Juden) darzulegen und verschiedene Vorurteile gegenüber Juden und deren mögliche Beweggründe zu untersuchen.
- Hep-Hep Krawalle in Würzburg 1819
- Politisches und wirtschaftliches Zeitgeschehen
- Vorurteile gegenüber Juden
- Emanzipation der Juden
- Antisemitismus und Judenfeindlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung des Antisemitismus und der Judenfeindlichkeit sowie die Relevanz des gewählten Beispiels der Hep-Hep Krawalle. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Interpretationen des Begriffs „Hepp/Hep/Heb/Hebe“ diskutiert, wobei die Genese des Wortes und seine unterschiedlichen Bedeutungen beleuchtet werden.
Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt schildert die Geschehnisse der Hep-Hep Krawalle in Würzburg am 2. und 3. Oktober 1819. Hier werden die Ursachen der Gewalt, die Rolle der Polizei und des Militärs sowie die Reaktion der Bevölkerung beschrieben. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Einbettung der Krawalle in das politische und wirtschaftliche Zeitgeschehen, um die sozialen und ökonomischen Missstände aufzuzeigen, die zur Eskalation der Judenfeindlichkeit führten.
Der dritte Abschnitt des Hauptteils analysiert verschiedene Vorurteile gegenüber Juden und ihre Beweggründe. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf Würzburg und berücksichtigt nicht die Krawalle in anderen Städten, um eine bloße Aufzählung positivistischer Daten zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Antisemitismus, Judenfeindlichkeit, Hep-Hep Krawalle, Würzburg, 1819, Emanzipation, Vorurteile, Politik, Wirtschaft, Geschichte, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Udo Sassner (Autor:in), 2005, Die antijüdischen Hep-Hep Krawalle, Würzburg 1819, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82755