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Israels Umgang mit dem Holocaust vor und nach dem Eichmann-Prozess

Title: Israels Umgang mit dem Holocaust vor und nach dem Eichmann-Prozess

Seminar Paper , 2005 , 14 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: David Zimmermann (Author)

Politics - Political systems in general and in comparison
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Die Erinnerung an den Holocaust ist heute für die meisten Israelis der Angelpunkt ihres Selbstverständnisses. Jeder ausländische Politiker der nach Israel kommt, besucht die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem um einen Einblick in das die israelische Identität primär prägende Element zu bekommen und daraus ein Verständnis für die israelische Politik zu entwickeln. Dieser Umgang mit der Geschichte der nationalsozialistischen Judenvernichtung war aber nicht immer so selbstverständlich, sondern machte eine interessante Entwicklung durch, mit der ich mich in dieser Hausarbeit beschäftige. Fast zwei Jahrzehnte lang, nachdem erste Berichte über die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden Israel bzw. damals den Yishuv erreichten, wurde der Holocaust nicht thematisiert. Erst Anfang der 1960er Jahre kam infolge des Eichmann-Prozesses ein gesteigertes Interesse an diesem Thema auf und entwickelte sich im Laufe der Jahre, immer wieder angestoßen durch besondere Ereignisse wie den Sechs-Tage-Krieg 1967 oder den Libanonkrieg 1982, zum zentralen Punkt israelischer Identität. Dabei ist allerdings umstritten, welchen Stellenwert der Eichmann-Prozess in dieser Entwicklung hat. Der Großteil der Autoren, deren Veröffentlichungen mir für diese Hausarbeit vorlagen, sieht den Prozess gegen Adolf Eichmann 1961 als den Wendepunkt in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust an. Einzig Moshe Zimmermann widerspricht in einem der beiden genutzten Texte dieser Bewertung und schätzt die Kriege, die Israel gegen seine arabischen Nachbarn führte, als entscheidender für den Umbruch in der Beschäftigung mit dem Holocaust ein. Ich habe mich der erstgenannten Meinung angeschlossen und sehe den Eichmann-Prozess als den entscheidenderen Einschnitt. Nicht so sehr, weil deren Vertreter in der von mir getroffenen Auswahl an Büchern in der Mehrheit sind, sondern weil ich finde, dass vor allem die grundlegend neue Bewertung der Diaspora nicht ohne den Prozess möglich gewesen wäre. Zwar setzte nach dem Sechs-Tage-Krieg eine so starke Beschäftigung mit dem Holocaust ein, wie nie zuvor. Ohne den Eichmann-Prozess, der erstmals den Blick der israelischen Öffentlichkeit auf dieses Kapitel der Geschichte gelenkt hat, wäre es dazu aber bestimmt nicht gekommen. Zudem hätte man sich ohne die Beschäftigung mit dem Schicksal der Diaspora infolge des Prozesses nur schwer mit selbiger in der Zeit vor dem Sechs-Tage-Krieg identifizieren können.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Israels Umgang mit dem Holocaust
    • Vom Yishuv bis zum Eichmann-Prozess
    • Vom Eichmann-Prozess bis zum Sechs-Tage-Krieg
    • Vom Sechs-Tage-Krieg bis zur Gegenwart
  • Schlussbetrachtung
  • Literatur

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung des israelischen Umgangs mit dem Holocaust vor und nach dem Eichmann-Prozess. Sie untersucht, wie sich die Erinnerung an die nationalsozialistische Judenvernichtung in Israel von der Verleugnung hin zu einem zentralen Punkt der israelischen Identität entwickelt hat. Dabei wird der Eichmann-Prozess als entscheidender Einschnitt in diesem Prozess betrachtet.

  • Die Verleugnung des Holocaust im Yishuv und der frühen Jahre Israels
  • Die Bedeutung des Eichmann-Prozesses für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Israel
  • Die Entwicklung des Holocaust-Gedenkens im Kontext des Sechs-Tage-Krieges und weiterer Konflikte
  • Die Rolle des Holocaust für das Selbstverständnis Israels
  • Die Bedeutung des Holocaust für die israelische Politik

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Diese Einleitung skizziert den Fokus der Hausarbeit und beleuchtet die zentrale Rolle des Holocaust für die israelische Identität. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, den Wandel im Umgang mit dem Holocaust im Laufe der Geschichte Israels zu analysieren.

2.1. Vom Yishuv bis zum Eichmann-Prozess: Dieses Kapitel beschreibt die Verleugnung des Holocaust im Yishuv und in den ersten Jahren Israels. Es beleuchtet die Gründe für die Verdrängung des Themas, wie etwa die Skepsis gegenüber den Berichten über die Judenvernichtung, Schuldgefühle und das Verhältnis des Yishuv zur Diaspora.

2.2. Vom Eichmann-Prozess bis zum Sechs-Tage-Krieg: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Bedeutung des Eichmann-Prozesses für die israelische Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Es analysiert, wie der Prozess die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema lenkte und eine neue Bewertung der Diaspora ermöglichte.

2.3. Vom Sechs-Tage-Krieg bis zur Gegenwart: Dieses Kapitel untersucht die weitere Entwicklung des Holocaust-Gedenkens im Kontext des Sechs-Tage-Krieges und weiterer Konflikte. Es beleuchtet, wie der Krieg die Beschäftigung mit dem Holocaust intensivierte und ihn zu einem zentralen Bestandteil der israelischen Identität machte.

Schlüsselwörter

Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Holocaust, Israel, Yishuv, Eichmann-Prozess, Sechs-Tage-Krieg, Diaspora, Erinnerungskultur, Identität, Politik, Zionismus.

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Details

Title
Israels Umgang mit dem Holocaust vor und nach dem Eichmann-Prozess
College
Otto-von-Guericke-University Magdeburg  (Institut für Politikwissenschaft)
Course
Alte und Neue Formen des Antisemitismus
Grade
1,0
Author
David Zimmermann (Author)
Publication Year
2005
Pages
14
Catalog Number
V82758
ISBN (eBook)
9783638898348
ISBN (Book)
9783638904711
Language
German
Tags
Israels Umgang Holocaust Eichmann-Prozess Alte Neue Formen Antisemitismus
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
David Zimmermann (Author), 2005, Israels Umgang mit dem Holocaust vor und nach dem Eichmann-Prozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82758
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