Einleitende Betrachtung
In meiner einleitenden Betrachtung möchte ich auf Ulrich Lakemann mit „Familien- und Lebensformen im Wandel“ (Lambertus, 1999) zurückgreifen, da ich finde, dass er eine gut verständliche Definition der Motivationen innerhalb einer Familie gegeben hat.
So sagt er, dass Familien von ihrer Motivation her in erster Linie keine gesellschaftsrelevanten, sondern rein persönliche, individuelle Leistungen erbringen. Diese persönlichen Interessen seien „auf das Wohlergehen einzelner Familienmitglieder ausgerichtet und verfolgen keine gesamtgesellschaftlichen Ziele“, denn: „niemand würde auf die Idee kommen, Kinder in die Welt zu setzen, um die Rente der nachfolgenden Generation zu sichern, auch wenn man selbst dieser Generation angehört.“ Wäre dem so, so müssten heute die Geburtenzahlen rasant ansteigen, aber bekanntlich verharrt diese Quote auf einem niedrigen Level.
Auch weitere Leistungen der Familie, von denen die Gesellschaft indirekt profitiert (z.B. einer Steigerung der Funktionsfähigkeit des Erwerbssystems), werden zuerst im Rahmen von familiärer Solidarität oder emotionaler Zuneigung ausgeführt.
Franz-Xaver Kaufmann bringt dies auf den Punkt: „Niemand liebt für den Staat oder bekommt Kinder der Rente wegen.“
Jedoch leistet die Familie, trotz der in erster Linie „individuenzentrierten Motivation“ (vgl. Lakemann, 1999), immens wichtige Leistungen für die Gesellschaft, welche ich im Folgenden beschreiben möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Elternschaft und Familie in der heutigen Gesellschaft
- Definitionen von Elternschaft und Familie
- Die gesellschaftliche Bedeutung der Familie: welche Leistungen werden für die Gesellschaft erbracht?
- Gegenwärtige Situationen von Eltern und Familien
- Verhältnis des Staates zur Familie – Politik für Familien(?)
- Die Erwartungen des Staats an die Familien
- ,,Status quo" und zukünftige Entwicklungen der Familienpolitik zu ihrem jetzigen Stand
- Verhältnis der Wirtschaft zur Familie - Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Die Erwartungen der Wirtschaft an die Familien
- ,,Status quo" die gegenwärtigen Beschäftigungssituationen für Frauen und Männer in der Wirtschaft und zukünftige Entwicklungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Position von Eltern und Familien in der heutigen Gesellschaft und beleuchtet deren Verhältnis zu Staat und Wirtschaft.
- Definitionen von Elternschaft und Familie
- Die Leistungen der Familie für die Gesellschaft
- Die Erwartungen von Staat und Wirtschaft an Familien
- Familienpolitik und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Die Herausforderungen und Chancen der Elternschaft in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Definitionen von Elternschaft und Familie und erläutert die unterschiedlichen Perspektiven auf diese Konzepte.
Kapitel 1.2 widmet sich der gesellschaftlichen Bedeutung der Familie und untersucht die Leistungen, die sie für die Gesellschaft erbringt, insbesondere in Bezug auf die Reproduktionsfunktion und die Sozialisation.
Im zweiten Kapitel geht der Text auf das Verhältnis des Staates zur Familie ein, erörtert die Erwartungen, die der Staat an Familien stellt, und beleuchtet die aktuelle Familienpolitik.
Kapitel 3 analysiert das Verhältnis der Wirtschaft zur Familie, wobei die Erwartungen der Wirtschaft an Familien im Fokus stehen, sowie die aktuelle Beschäftigungssituation für Frauen und Männer im Kontext der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Schlüsselwörter
Elternschaft, Familie, Gesellschaft, Staat, Wirtschaft, Familienpolitik, Reproduktionsfunktion, Sozialisation, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gesellschaftliche Leistungen.
- Arbeit zitieren
- Ludwig Finster (Autor:in), 2006, Elternschaft heute - Elternschaft und Familie in der heutigen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82790