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Täter-Opfer-Ausgleich. Strafrechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung nach den Prinzipien der Mediation

Title: Täter-Opfer-Ausgleich. Strafrechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung nach den Prinzipien der Mediation

Research Paper (undergraduate) , 2006 , 86 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Heike Milles (Author)

Social Work
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In Anlehnung an internationale Bewegungen der sog. „Restorative Justice“ fand in der deutschen Kriminalpolitik Mitte der 80er Jahre im Zuge der Verlagerung des Schwerpunktes von der repressiven und resozialisierenden hin zur restaurativen Strafjustiz die Integration der Wiedergutmachungsidee in Form des Täter-Opfer-Ausgleichs und der Schadenswiedergutmachung statt.

Es wird dabei explizit von der These ausgegangen, dass durch Verantwortungsübernahme des Täters, die er durch konstruktive Auseinandersetzung mit der Tat und dessen Folgen, sowie den Tatfolgenausgleich zeigt, die Rechtsordnung wiederhergestellt wird, da er auf gesellschaftlicher Ebene seiner Konformität mit den legitimierten Normen im Nachhinein Ausdruck verleiht und gleichzeitig den Konflikt auf interaktionaler Ebene mit dem Opfer bereinigt.

Der Täter-Opfer-Ausgleiches (TOA) ist ein relativ junges strafrechtliches Instrumentarium, das sich in Deutschland als Konsequenz der
sog. „Strafrechtsreform durch die Praxis“ Mitte der 80er Jahre als eine innovative ambulante Maßnahme etablierte. Dem TOA liegt die Mediation als spezifische Form der Konfliktbearbeitung zu Grunde, so dass er ebenso treffend als Mediation in strafrechtlich relevanten Konflikten bzw. in Strafsachen umschrieben werden kann.

„Der Täter-Opfer-Ausgleich ist ein Angebot an Beschuldigte und Geschädigte, die Straftat und ihre Folgen mit Hilfe eines neutralen Vermittlers eigenverantwortlich zu bearbeiten. Den Konfliktbeteiligten wird die Möglichkeit gegeben, in der persönlichen Begegnung die zugrunde liegenden und/oder entstandenen Konflikte zu bereinigen und den Schaden zu regulieren.“

Der TOA umfasst regelmäßig eine zukunftsorientierte Konfliktberatung und/oder Konfliktschlichtung, strebt eine autonome, von beiden Parteien getragene Vereinbarung über die Wiedergutmachung und die Berücksichtigung der Täter-Bemühungen im Strafprozess an. Er basiert auf dem Kriminalitätsverständnis eine Straftat als sozialen Konflikt zwischen dem Täter und Opfer zu werten. Das traditionell abstrakte Strafrechtsverhältnis von Täter und Staat, das die Straftat in erster Linie als Konflikt mit der Gesellschaft bzw. der Rechtsordnung interpretiert, wird damit unter Einbezug des Opfers erweitert und auf eine konkrete Ebene zwischen den jeweiligen Konfliktbeteiligten transformiert. Die Entscheidung über den Konflikt und dessen Lösung liegt daher nicht mehr außerhalb, sondern in der Verantwortung der beteiligten Parteien.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einstieg
  • Täter-Opfer-Ausgleich im Strafrecht
    • Entwicklung des TOA in Deutschland
      • Hintergründe für die Entwicklung des TOA in Deutschland
        • Internationale Bewegungen
        • Kritik am Strafrecht
      • Chronologie der Entwicklung des TOA in Deutschland
    • Strafrechtliche Grundlagen des TOA
      • Erwachsenenstrafrecht
      • Jugendstrafrecht
    • Zwecke des Täter-Opfer-Ausgleichs
      • Bedeutung für Strafrechtsystem
      • Bedeutung für die Konfliktparteien
    • Gegenüberstellung von Strafrecht und Täter-Opfer-Ausgleich
  • Täter-Opfer-Ausgleich in der Praxis
    • Grundsätze des TOA als mediatives Verfahren
    • Grundsätze des TOA als mediatives Verfahren
    • Täter-Opfer-Ausgleich Verfahren
      • Ausgleichsarbeit mit Täter und Opfer
        • Vorphase
          • Kontaktaufnahmen
          • Vorgespräche
        • Ausgleichsgespräch
          • Einstieg
          • Darstellung der subjektiven Sichtweisen
          • Tatauseinandersetzung und emotionale Tataufarbeitung
          • Zusammentragen und Verhandeln von Lösungsmöglichkeiten
          • Vereinbarung und Ausstieg
        • Umsetzungsphase
      • Kooperation mit weiteren Verfahrensbeteiligten
        • Einleitung des TOA und Fallzuweisungskriterien
        • Exkurs: Strafrechtlich relevante Konflikte
          • Systematisierung strafrechtlich relevanter Konflikte
          • Ausgleichseignung strafrechtlich relevanter Konflikte
        • Rücksprachen
        • Zwischen- und Abschlussberichte
      • Anforderungen an den Vermittler
        • Übergreifende Prinzipien im Vorgehen des Vermittlers
          • Fachgerechtes Vorgehen (,,competence“)
          • Sachgerechtes Vorgehen („fainess“)
          • Menschengerechtes Vorgehen (,,dignity“)
        • Widerstände als Herausforderung an den Vermittler
        • Unklare Informationen Herausforderung an den Vermittler
        • Abgrenzung der Rolle des Vermittlers
    • Der TOA im Landgerichtsbezirk Nürnberg-Fürth
    • Ausstieg

    Zielsetzung und Themenschwerpunkte

    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) als einem Verfahren zur Konfliktlösung im Strafrecht. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des TOA in Deutschland und untersucht die strafrechtlichen Grundlagen sowie die praktische Anwendung des Verfahrens.

    • Entwicklung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Deutschland
    • Strafrechtliche Grundlagen des TOA
    • Zwecke und Bedeutung des TOA
    • Praktische Anwendung des TOA
    • Anforderungen an den Vermittler im TOA-Verfahren

    Zusammenfassung der Kapitel

    Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Einstieg in das Thema Täter-Opfer-Ausgleich. Hier werden die grundlegenden Konzepte des TOA im Strafrecht erläutert.

    Kapitel 2 analysiert die Entwicklung des TOA in Deutschland. Die Hintergründe für die Entwicklung des TOA, die internationale Bewegungen sowie die Kritik am Strafrecht werden dargestellt. Weiterhin wird die Chronologie der Entwicklung des TOA in Deutschland beleuchtet.

    Kapitel 3 behandelt die strafrechtlichen Grundlagen des TOA. Hier werden die rechtlichen Rahmenbedingungen des TOA im Erwachsenenstrafrecht und im Jugendstrafrecht dargestellt.

    In Kapitel 4 werden die Zwecke des Täter-Opfer-Ausgleichs behandelt. Die Bedeutung des TOA für das Strafrechtsystem und die Bedeutung für die Konfliktparteien werden analysiert.

    Kapitel 5 stellt eine Gegenüberstellung von Strafrecht und Täter-Opfer-Ausgleich vor. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Verfahren werden aufgezeigt.

    Kapitel 6 beschäftigt sich mit der praktischen Anwendung des TOA. Die Grundsätze des TOA als mediatives Verfahren werden erläutert und die verschiedenen Phasen des TOA-Verfahrens werden beschrieben.

    Kapitel 7 widmet sich den Anforderungen an den Vermittler im TOA-Verfahren. Die Prinzipien des fachgerechten, sachgerechten und menschenwürdigen Vorgehens werden erläutert. Die Herausforderungen für den Vermittler im Umgang mit Widerständen und unklare Informationen werden beleuchtet.

    Kapitel 8 betrachtet den TOA im Landgerichtsbezirk Nürnberg-Fürth. Hier werden die spezifischen Besonderheiten und Erfahrungen des TOA in diesem Bezirk dargestellt.

    Schlüsselwörter

    Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themenfeldern: Täter-Opfer-Ausgleich, Strafrecht, Mediation, Konfliktlösung, Resozialisierung, Strafverfolgung, Opferhilfe, Strafrechtliche Grundlagen, Entwicklung des TOA, praktische Anwendung, Anforderungen an den Vermittler.

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Details

Title
Täter-Opfer-Ausgleich. Strafrechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung nach den Prinzipien der Mediation
College
University of Applied Sciences Nuremberg
Grade
1,0
Author
Heike Milles (Author)
Publication Year
2006
Pages
86
Catalog Number
V82904
ISBN (eBook)
9783638043083
ISBN (Book)
9783656595182
Language
German
Tags
Täter-Opfer-Ausgleich Strafrechtliche Grundlagen Umsetzung Prinzipien Mediation
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Heike Milles (Author), 2006, Täter-Opfer-Ausgleich. Strafrechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung nach den Prinzipien der Mediation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82904
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