Die Arbeit geht von der These, dass sich die RAF mit dem Text "Das Konzept Stadtguerilla" argumentativ versucht, die Entscheidung für den bewaffneten Kampf gegenüber den eigenen Mitgliedern zu legitimieren. Dies soll im Folgenden anhand von drei verschiedenen Aspekten belegt werden. Für diese Strategie ist erstens die Erzeugung von Gegenöffentlichkeit zur Positionierung im gesellschaftlichen Diskurs die Vorraussetzung, deren im Text manifestierte Merkmale herausgearbeitet werden sollen. Zweitens gilt es diejenigen Topoi aufzufinden, die das terroristische Handeln zu rechtfertigen versuchen und in einem letzten Schritt sollen die Intertexte, hauptsächlich in Form von Zitaten, im Hinblick auf das Phantasma einer internationalen Befreiungsbewegung hin untersucht werden. Die Intertexte würden damit durch die internationale Kontextualisierung die imaginierte Zwangsläufigkeit des bewaffneten Kampfes unterstreichen und damit gleichsam als Legitimationsstrategie fungieren. Somit würde "Das Konzept Stadtguerilla" als erste längere Erklärung der RAF bereits die Spuren der Selbstfixierung aufweisen, die nach der Verhaftung der „ersten Generation“ Diskurs bestimmend werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Sender: RAF / Empfänger: RAF
- „Herrschende Öffentlichkeit ist die Öffentlichkeit der Herrschenden“ – Merkmale einer Gegenöffentlichkeit
- Terroristische Topoi
- Internationale Intertexte
- Entmythologisierung der Zwangsläufigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Legitimationsstrategien der Roten Armee Fraktion (RAF) im Kontext ihres Textes „Das Konzept Stadtguerilla“. Die Analyse konzentriert sich auf die Kommunikationsstrategien der RAF, ihre Selbstlegitimation und die Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit.
- Die RAF als Kommunikationsstrategie: Analyse von Taten und Texten als Mittel der Propaganda.
- Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit: Strategien der RAF zur Positionierung im gesellschaftlichen Diskurs.
- Legitimationsstrategien der RAF: Rechtfertigung terroristischen Handelns durch spezifische Topoi.
- Selbstlegitimation der RAF: Wie „Das Konzept Stadtguerilla“ die eigene terroristische Strategie rechtfertigt.
- Adressaten der RAF-Botschaft: Analyse der Zielgruppen von Taten und Texten.
Zusammenfassung der Kapitel
Sender: RAF / Empfänger: RAF: Dieser Abschnitt analysiert einen Brief Baaders an die deutsche Presseagentur. Der Brief, mit Fingerabdruck versehen, dient der Authentizitätsbestätigung und der Stärkung des Zusammenhalts innerhalb der RAF. Er demonstriert die Strategie der RAF, durch selbst publizierte Texte eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und so die eigene Position im gesellschaftlichen Diskurs zu festigen, gleichzeitig potentielle Zweifel innerhalb der Organisation auszuräumen. Der Fokus liegt auf der Kommunikation innerhalb der RAF und der öffentlichen Wahrnehmung.
„Herrschende Öffentlichkeit ist die Öffentlichkeit der Herrschenden“ – Merkmale einer Gegenöffentlichkeit: Dieses Kapitel untersucht die Merkmale der Gegenöffentlichkeit, die die RAF durch ihre Texte und Aktionen zu schaffen versucht. Es analysiert, wie die RAF versucht, die herrschende öffentliche Meinung zu kontern und eine alternative Erzählung zu etablieren. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie die RAF ihre Botschaften verbreitet und welchen Einfluss sie damit auf die öffentliche Debatte zu nehmen versucht. Die Untersuchung der Erfolgsfaktoren dieser Gegenöffentlichkeit ist ein zentrales Thema.
Terroristische Topoi: Dieser Abschnitt erforscht die rhetorischen Mittel und Argumentationsmuster (Topoi), die die RAF verwendet, um ihr Handeln zu rechtfertigen. Es wird analysiert, wie die RAF ihre Gewalt als notwendiges Mittel zur Erreichung ihrer politischen Ziele darstellt. Die Analyse konzentriert sich auf die verwendeten Argumentationsstrategien, ihre Wirkungsweise und ihre ideologische Grundlage. Die Untersuchung umfasst die Analyse der verwendeten Sprache und die Interpretation der zugrundeliegenden Ideologie.
Internationale Intertexte: Das Kapitel analysiert den Einfluss internationaler terroristischer Bewegungen und Ideologien auf die RAF. Es untersucht, wie die RAF internationale Beispiele und Strategien adaptiert und in ihr eigenes Konzept integriert hat. Die Analyse der intertextuellen Bezüge beleuchtet die internationalen Wurzeln und Einflüsse auf die Strategie und Ideologie der RAF. Der Vergleich mit anderen Gruppen soll Aufschluss über die Besonderheiten der RAF geben.
Entmythologisierung der Zwangsläufigkeit: Der Abschnitt untersucht die Darstellung der eigenen Handlungen durch die RAF und deren Bemühungen, die Notwendigkeit ihres Vorgehens zu rechtfertigen. Hier wird analysiert, wie die RAF versucht, ihre Aktionen als unvermeidliche Folge gesellschaftlicher Missstände darzustellen und somit ihre eigene Legitimität zu stärken. Die Darstellung der eigenen Handlungen und deren Legitimation ist ein zentraler Aspekt dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Rote Armee Fraktion (RAF), Das Konzept Stadtguerilla, Gegenöffentlichkeit, Terrorismus, Legitimationsstrategien, Kommunikationsstrategien, Propaganda der Tat, Propaganda des Wortes, sozialrevolutionäre Ideologie, Selbstlegitimation, Topoi, Internationale Intertexte.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Legitimationsstrategien der RAF in "Das Konzept Stadtguerilla"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Legitimationsstrategien der Roten Armee Fraktion (RAF) anhand ihres Textes "Das Konzept Stadtguerilla". Der Fokus liegt auf den Kommunikationsstrategien der RAF, ihrer Selbstlegitimation und der Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit. Die Arbeit untersucht, wie die RAF ihr terroristisches Handeln rechtfertigt und welche Strategien sie zur Positionierung im gesellschaftlichen Diskurs einsetzt.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Analyse umfasst die Untersuchung der RAF als Kommunikationsstrategie (Taten und Texte als Propaganda), die Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit, die Legitimationsstrategien der RAF (Rechtfertigung terroristischen Handelns), die Selbstlegitimation im "Konzept Stadtguerilla", sowie die Analyse der Adressaten der RAF-Botschaften.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: "Sender: RAF / Empfänger: RAF" (Analyse eines Briefs Baaders, interne Kommunikation und öffentliche Wahrnehmung); "„Herrschende Öffentlichkeit ist die Öffentlichkeit der Herrschenden“ – Merkmale einer Gegenöffentlichkeit" (Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit durch die RAF und ihre Strategien); "Terroristische Topoi" (rhetorische Mittel und Argumentationsmuster zur Rechtfertigung des Handelns); "Internationale Intertexte" (Einfluss internationaler terroristischer Bewegungen und Ideologien); "Entmythologisierung der Zwangsläufigkeit" (Darstellung der eigenen Handlungen und deren Legitimation).
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Analyse der Texte und Aktionen der RAF. Es werden die Kommunikationsstrategien, rhetorischen Mittel (Topoi), Argumentationsmuster und ideologische Grundlagen untersucht. Intertextuelle Bezüge zu internationalen terroristischen Bewegungen werden analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rote Armee Fraktion (RAF), Das Konzept Stadtguerilla, Gegenöffentlichkeit, Terrorismus, Legitimationsstrategien, Kommunikationsstrategien, Propaganda der Tat, Propaganda des Wortes, sozialrevolutionäre Ideologie, Selbstlegitimation, Topoi, Internationale Intertexte.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit der RAF und dem Terrorismus. Sie richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich mit der Geschichte und Ideologie der RAF auseinandersetzen.
Wo kann ich den vollständigen Text finden?
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- Arbeit zitieren
- Frank Dersch (Autor:in), 2007, Legitimationsstrategien im RAF-Text "Das Konzept Stadtguerilla", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82917