Als die italienischen Humanisten Anfang des 14. Jahrhunderts die klassischen Literaturen wiederentdeckten, setzte ein immer stärker werdender italienischer Einfluß auf Frankreich ein, und dies mit einer «Phasenverschiebung» von ca. einem dreiviertel Jahrhundert. Vor dem Hintergrund dieses kulturellen Einflusses aus Italien müssen wir das «Meisterwerk der Novellenkunst», das «Heptaméron des nouvelles de très illustre et très excellente Princesse Marguerite de Valois, Reine de Navarre» sehen.
1492 geboren, wurde sie 1509 mit Charles d'Alençon verheiratet, «einem langweiligen Berufssoldaten». Über das Leben fern vom Hofe war Marguerite sehr unglücklich, doch eröffnete ihr die Heirat mit Henri II d'Albret, dem König von Navarra, nach dem Tod Charles im Jahre 1525 eine neue Zukunft.
An ihrem Hofe in Nérac protegierte sie eine Vielzahl namhafter Schriftsteller wie Lefèvre d'Etaples, Clément Marot, Rabelais, Bonaventure Des Péries, Dolet, Calvin. Prägend für ihr Lebenswerk war die Auseinandersetzung zwischen Katholizismus und Protestantismus. Sie selbst stellte vielseitiges schriftstellerisches Können unter Beweis: so schrieb sie Gedichte (religiöser und profaner Thematik), Theaterstücke, Farcen und eben jene große Novellensammlung nach dem Vorbild Boccaccios, deren einundvierzigste Novelle Gegenstand dieser Interpretation sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Marguerite de Navarre und ihre Zeit
- Das Heptameron
- Heptaméron und Decamerone
- Andere literarische Vorbilder
- Der Novellenrahmen und die 'devisants'
- Entstehungszeit
- Die Textstelle und ihre Situierung
- Gliederung der Textstelle
- Interpretation
- Der Prolog zur einundvierzigsten Novelle
- Die einundvierzigste Novelle
- Einleitung
- Vorstellung der Hauptpersonen
- Die Kerngeschichte
- Die Beichtszene
- Der Dialog zwischen dem Beichtvater und dem jungen Mädchen
- Auflösung und Schluß
- Die anschließende Diskussion der 'devisants'
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit setzt sich zum Ziel, die einundvierzigste Novelle aus Marguerite de Navarres "Heptameron" zu analysieren und zu interpretieren. Die Arbeit beleuchtet den Kontext der Novelle innerhalb des gesamten Werkes und untersucht die literarischen und historischen Einflüsse auf die Autorin und ihre Zeit.
- Literarische Traditionen und Einflüsse
- Die Rolle der Frau in der Gesellschaft
- Moral und Ethik in der Renaissance
- Die Funktion des Novellenrahmens
- Die Rolle der 'devisants' in der Diskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet Marguerite de Navarres Leben und Werk, ihre Zeit und die literarischen Einflüsse auf das "Heptameron". Es wird die Entstehung des Werkes und die Beziehung zum "Decamerone" Boccaccios beleuchtet.
Der nächste Abschnitt widmet sich der Einordnung der einundvierzigsten Novelle innerhalb des "Heptameron" und ihrer spezifischen Bedeutung innerhalb der Rahmenhandlung.
Die Gliederung der Textstelle beschreibt die einzelnen Teile der Novelle, von der Einleitung bis zur Auflösung und dem Schluss.
Im Kapitel "Interpretation" wird der Prolog zur einundvierzigsten Novelle analysiert und der Fokus auf die Inhalte und den Stil der Novelle selbst gelegt. Die einzelnen Teile der Novelle, wie die Beichtszene und der Dialog zwischen dem Beichtvater und dem jungen Mädchen, werden im Detail analysiert.
Schließlich wird die anschließende Diskussion der 'devisants' nach der Erzählung untersucht. Die Analyse beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Interpretationen der 'devisants' und ihre Auswirkungen auf die Bedeutung der Novelle.
Schlüsselwörter
Marguerite de Navarre, Heptameron, Decamerone, Novellenrahmen, 'devisants', Beichtszene, Moral, Ethik, Renaissance, Italienische Kultur, Frankreich, Literaturgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Kai-Uwe Heinz (Autor:in), 1999, Zu: Marguerite de Navarre - L'Heptameron, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82960