(Auszug:)
Poussin bezieht die Anregungen für seine Modus-Argumentation aus der griechischen Antike, auf die Entwicklung des Modus-Begriffes in der antiken Dichtkunst und Rhetorik.
Dort gab es bereits eine Unterteilung in fünf verschiedene Modi: Für ernste und strenge Themen verwendete man den dorischen Modus, für angenehme und lustige den phrygischen, für Klagethemen den lydischen, für Freude und göttliche Sujets den hypolydischen und für lustige Themen den ionischen Modus.
Je nach Typus, Thema und Inhalt des Werkes kann sich ein Künstler in einem der Modi ausdrücken, ohne dabei seinen individuellen Stil, seine Künstlerhandschrift, zu verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- Text-Analyse des Modus-Briefes von Poussin
- Der "Modus-Brief"
- Poussins Modus-Argumentation
- Die Bedeutung des Modus in der Kunsttheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Textanalyse des Modus-Briefes von Poussin zielt darauf ab, die Bedeutung des Modus-Konzepts in Poussins Kunsttheorie zu beleuchten. Der Brief, der im Zusammenhang mit Poussins Gemälde "Ordination" entstand, stellt die Frage nach der Wirkung eines Bildes und der Beziehung zwischen Sujet und Form.
- Die Entstehung und der Inhalt des Modus-Briefes
- Poussins Argumentation für die Notwendigkeit des Modus
- Die Bedeutung des Modus in der Kunsttheorie und seine Weiterentwicklung
- Die Anwendung des Modus in Poussins Werk
- Die Bedeutung der antiken Quellen für Poussins Modus-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet zunächst die Entstehung des Modus-Briefes im Kontext von Poussins Auseinandersetzung mit seinem Auftraggeber Paul Fréart de Chantelou. Der Brief entstand als Reaktion auf Chantelou's Kritik an Poussins "Ordination" und die damit verbundene Frage nach dem Verhältnis von Sujet und Form. Poussin argumentiert, dass die "Art des Gegenstandes" die Wirkung eines Bildes bestimmt und daher unterschiedliche Sujets unterschiedliche "Modi" erfordern. Der Text beschreibt, wie Poussin seinen Modus-Begriff von der antiken Dichtkunst und Rhetorik ableitet und wie er die verschiedenen Modi auf bestimmte Sujets und ihre Wirkungen bezieht.
Im weiteren Verlauf der Analyse wird die Bedeutung des Modus für die Kunsttheorie und seine Weiterentwicklung durch andere Künstler untersucht. Der Text zeigt, wie der Modus von einer initialen Unterscheidung zwischen drei Stillagen (hoher, mittlerer, niedriger Modus) zu einer differenzierteren Betrachtung verschiedener sozialer, moralischer und kultureller Modi erweitert wurde. Schließlich wird die Anwendung des Modus in Poussins Werk diskutiert und festgestellt, dass er seine eigene Theorie zwar nur in einzelnen Werken konsequent umsetzte, sie aber dennoch in seiner gesamten Kunstproduktion eine wichtige Rolle spielte.
Schlüsselwörter
Die Hauptthemen des Textes sind Poussins Modus-Brief, die Beziehung zwischen Sujet und Form, die Bedeutung des Modus in der Kunsttheorie, die Entwicklung des Modus-Begriffs in der antiken Rhetorik und Dichtkunst, sowie die Anwendung des Modus in Poussins Werk. Weitere wichtige Schlüsselwörter sind "Ordination", "Auffindung Moses im Nil", "Antike", "Dichtkunst", "Rhetorik", "Stillagen", "Kunstgeschichte" und "Kunsttheorie".
- Arbeit zitieren
- Melitta Töller (Autor:in), 2005, Text-Analyse des Modus-Briefes von Nicolas Poussin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82978