Diese Seminararbeit mit dem Titel „Just Birth – Wrongful Decision. Von Gesetzen, Urteilen und deren Auswirkungen“ beschäftigt sich mit der in Österreich geltenden Gesetzeslage zu Schwangerschaftsabbrüchen. Sie geht im Speziellen der Frage nach, welche gesetzlichen Grundlagen Schwangerschaftsabbrüche in Österreich ermöglichen und wie aktuelle Gerichtsurteile, die auf diesen Gesetzen basieren, das Handeln der Ärzte und Schwangeren beeinflussen können. So erscheinen besonders die erst kürzlich in den Medien präsenten Entscheidungen des obersten Gerichtshofes interessant, da ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hinsichtlich der Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung schwerwiegende Folgen haben.
Mittels ausführlicher Literaturrecherche – vorwiegend in juridischen Fachbüchern und im Internet – soll diese Arbeit sowohl einen Einblick in Österreichs Gesetze geben, als auch das Verständnis dieser bessern, um so die Entscheidungen des Höchstgerichtes fachlich verstehen und kritisch hinterfragen zu können.
Zu Beginn dieser Seminararbeit werden die verschiedenen Typisierungen des Schwangerschaftsabbruches erläutert. Dabei wird noch kein Bezug auf die spezielle Situation in Österreich genommen, sondern ein allgemeiner, international gültiger Einblick gegeben.
Aufbauend darauf wird die aktuelle Gesetzeslage in Österreich dargestellt, da sie die Hauptgrundlage für die weitere Argumentation bildet. Ein kritischer Blick auf diese Gesetze und ihre historische Entwicklung sollen ihre Schwachpunkte zeigen.
Darauf folgend werden zwei aktuelle Fälle der österreichischen Rechtssprechung vorgestellt und in Bezug zur Situation von Menschen mit Behinderung gesetzt.
In der abschließenden Conclusio sollen die Ergebnisse dieser Seminararbeit zusammengefasst werden und einige finale Überlegungen zum Nachdenken anregen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Typisierungen des Schwangerschaftsabbruches
- Fristenmodell
- Indikationsmodelle
- Eugenische Indikation
- Medizinische Indikation
- Medizinisch-soziale Indikation
- Kombinationsmodelle
- Die Gesetzeslage in Österreich
- Das Strafgesetzbuch
- Kritische Diskussion dieser Gesetze
- Die historische Entwicklung der Gesetzbücher
- Die verpflichtende Beratung
- Bestimmung des „Tatobjektes Mensch“
- Werthaltung des Gesetzgebers
- Aktuelle Rechtssprechung
- Begriffsklärung
- Wrongful Birth
- Wrongful Life
- Aktuelle Urteile des OGH
- OGH-Urteil vom 25.5.1999
- OGH-Urteil vom 7.3.2006
- Diskussion dieser Urteile
- Auswirkungen auf Ärzte und Schwangere
- Auswirkungen auf Menschen mit Behinderung
- Begriffsklärung
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der österreichischen Gesetzgebung zu Schwangerschaftsabbrüchen und analysiert die Auswirkungen aktueller Gerichtsurteile auf Ärzte, Schwangere und die Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung. Die Arbeit untersucht die rechtlichen Grundlagen des Schwangerschaftsabbruchs, beleuchtet die historische Entwicklung der Gesetzgebung und hinterfragt die Werthaltung des Gesetzgebers. Durch eine umfassende Literaturrecherche soll ein tieferes Verständnis der österreichischen Gesetzeslage und ihrer Interpretation durch den Obersten Gerichtshof ermöglicht werden.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich
- Historische Entwicklung der österreichischen Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch
- Kritische Analyse der aktuellen Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes
- Auswirkungen der Rechtsprechung auf die Handlungsmöglichkeiten von Ärzten und Schwangeren
- Folgen für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einordnung des Schwangerschaftsabbruchs in verschiedene Typisierungen, wie dem Fristen-, Indikations- und Kombinationsmodell. Dabei wird das Verbotsmodell aufgrund seiner fehlenden Relevanz in der heutigen Gesellschaft nicht weiter berücksichtigt. Anschließend wird die aktuelle Rechtslage in Österreich dargestellt, wobei besonderes Augenmerk auf das Strafgesetzbuch und seine kritische Diskussion gelegt wird. Die historische Entwicklung der Gesetzbücher, die verpflichtende Beratung, die Bestimmung des „Tatobjektes Mensch“ und die Werthaltung des Gesetzgebers werden im Detail beleuchtet.
Im Folgenden werden aktuelle Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes (OGH) vorgestellt und in Bezug zur Situation von Menschen mit Behinderung gesetzt. Dabei werden die Begriffe „Wrongful Birth“ und „Wrongful Life“ geklärt. Die Auswirkungen der Rechtsprechung auf Ärzte und Schwangere sowie auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung werden analysiert.
Schlüsselwörter
Schwangerschaftsabbruch, Österreich, Strafgesetzbuch, Rechtssprechung, Oberster Gerichtshof (OGH), Wrongful Birth, Wrongful Life, Menschen mit Behinderung, Gesellschaftliche Wahrnehmung, Medizinische Indikation, Eugenische Indikation, Fristenmodell, Kombinationsmodell.
- Arbeit zitieren
- Priska Wikus (Autor:in), 2007, "Just Birth - Wrongful Decision", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83023