Mit der vorliegenden Arbeit soll vorerst ermittelt werden, wer sich in Österreich als einkommens- bzw. vermögensreich bezeichnen kann. Im Anschluss daran analysieren wir deren Belastungen in Form der Sozialversicherungsabgaben, der Lohn- und Einkommenssteuer. Damit wird die individuelle Betrachtung zum Reichtum abgeschlossen.
Wie reich die Volkswirtschaft in Österreich ist, werden wir anhand der Entwicklung des gesamten Geld- und Humanvermögens der österreichischen Bevölkerung untersuchen. Beide Vermögensarten sollten vom Einkommen insofern abhängen, da ein hohes Bildungsniveau die Basis für entsprechende Einkommen und Geldanlagen bieten kann. In diesem Zusammenhang durchleuchten wir die Veränderungen der Aufteilung des verfügbaren Volkseinkommens in Konsum und Sparen.
Ein europaweiter Vergleich der Einkommen zwischen Männer und Frauen sowie das Bildungsniveau bildet den Abschluss dieser Arbeit.
Für die Untersuchung des Einkommens wurden aufgrund der guten Datenaufbereitung der Lohn- und Einkommenssteuerstatistiken hauptsächlich diese herangezogen. Gleichzeitig war es uns ein Anliegen möglichst aktuelle Daten zu analysieren um daraus Trends abzuleiten, die auch heute noch eine gewisse Gültigkeit besitzen. Die aktuellste Statistik dazu ist die Lohnsteuerstatistik aus dem Jahr 1999, worin die gesamten Einkommensdaten aller Lehrlinge, Arbeiter, Angestellten, Beamten und Pensionisten (Lohnsteuerpflichtige) ausführlich dargestellt sind. Diese Gruppen bilden die Basis unserer Untersuchung, wobei wir die Entwicklung der Gesamtheit der unselbständig Erwerbstätigen jener der Einkommenselite gegenüberstellen. Gewählt wurde ein Untersuchungszeitraum von sechs Jahren, weil es vor 1994
keine veröffentlichten umfassenden Statistiken gab.
Die Lohnsteuerpflichtigen bilden hier zu Lande die Masse der Einkommensbezieher, sodass wir mit dieser Analyse auch ein repräsentatives österreichisches Ergebnis bekommen werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodik
- Die Definition des Reichtums
- Theoretische Grundlagen
- Verteilungsgerechtigkeit
- Das Einkommen
- Arten der Einkommensverteilung
- Darstellungsformen und Maßzahlen der personellen Einkommensverteilung
- Die Lorenz-Kurve
- Der Gini-Koeffizient (Gini-Index)
- Kritik an diesen beiden Konzepten
- Die Pareto-Gerade und Paretos a
- Kritik an Paretos Gesetz
- Die Abgaben der Lohn- und Einkommenssteuerpflichtigen
- Die Sozialversicherung der Lohnsteuerpflichtigen
- Die Sozialversicherung der Einkommenssteuerpflichtigen
- Die Lohnsteuer
- Die Einkommenssteuer
- Kapitalgesellschaften
- Die Aktiengesellschaft (AG)
- Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GesmbH)
- Die Privatstiftung
- Gründungsanreiz
- Der Gründungsvorgang
- Kosten der Privatstiftung
- Das Vermögen
- Das Geldvermögen
- Das Humanvermögen
- Wechselbeziehung zwischen Einkommen, Vermögen, Konsum und Sparen
- Die General Theory von Keynes
- Die Untersuchung von S. Kuznets
- Die absolute Einkommenshypothese von A. Smithies
- Die relative Einkommenshypothese von J. Duesenberry
- Die Habit-Persistance-Hypothese
- Die permanente Einkommenshypothese von M. Friedman
- Die Lebenszyklushypothese von F. Modigliani
- Zusammenfassende Betrachtung
- Das Bruttoinlandsprodukt
- Die Verwendungsrechnung
- Die Entstehungsrechnung
- Die Verteilungsrechnung
- Kaufkraftparitäten bzw. Kaufkraftstandard
- Empirische Untersuchung
- Untersuchung der lohnsteuerpflichtigen Einkommensbezieher von 1994 bis 1999
- Untersuchung der einkommenssteuerpflichtigen Einkommensbezieher von 1992 bis 1997
- Entwicklung der Gewinnverteilung von AG und GesmbH zwischen 1990 und 1995
- Privatstiftungen
- Die Entwicklung der Abgabenbelastung von Einkommen bzw. Gewinnen über einer Million Schilling / € 72.673 im sechs Jahresvergleich
- Die Vermögensverteilung in Österreich
- Einkommen, Konsum und Sparen
- Internationaler Einkommens- und Vermögensvergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verteilung von Reichtum in Österreich unter volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Einkommens- und Vermögensverteilung zu zeichnen und die zugrundeliegenden theoretischen Konzepte zu beleuchten.
- Definition und Messung von Reichtum in Österreich
- Analyse der Einkommensverteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen
- Untersuchung der Vermögensverteilung und deren Konzentration
- Die Rolle von Steuern und Abgaben bei der Vermögensverteilung
- Internationaler Vergleich der Einkommens- und Vermögensverhältnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die gesellschaftliche Relevanz des Themas Reichtum und Armut in Österreich, stellt den Mangel an umfassenden Untersuchungen im Vergleich zu Deutschland fest und verweist auf die Notwendigkeit einer detaillierteren Analyse. Sie führt ein in die Thematik und begründet die Notwendigkeit der vorliegenden Studie anhand von Statistiken über Einkommensungleichheit in Österreich und internationalen Vergleichen. Der Fokus liegt auf den Diskrepanzen zwischen höchsten und niedrigsten Einkommensgruppen.
Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Vorgehensweise der Untersuchung. Es skizziert die Methoden, die zur Ermittlung von einkommens- und vermögensreichen Personen in Österreich eingesetzt werden und wie deren Belastungen durch Steuern und Abgaben analysiert werden. Die Methodik dient als Grundlage für die folgenden empirischen Analysen.
Theoretische Grundlagen: Dieser Abschnitt legt die theoretischen Fundamente für die empirische Untersuchung. Er definiert Reichtum, diskutiert Konzepte der Verteilungsgerechtigkeit und analysiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung und Messung von Einkommen und Vermögen. Es werden verschiedene Theorien zur Einkommens- und Konsumverteilung vorgestellt und kritisch beleuchtet, wie beispielsweise die Theorien von Keynes, Kuznets, Smithies, Duesenberry, Friedman und Modigliani. Diese liefern den theoretischen Rahmen für die Interpretation der empirischen Daten. Das Kapitel behandelt auch Kapitalgesellschaften und Privatstiftungen als relevante Aspekte im Zusammenhang mit Vermögensbildung.
Empirische Untersuchung: In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse der Untersuchung präsentiert und analysiert. Die Datenanalyse umfasst die Entwicklung von Einkommen und Vermögen verschiedener Gruppen der Bevölkerung (Lohnsteuerpflichtige, Einkommenssteuerpflichtige) sowie die Entwicklung der Gewinnverteilung von AGs und GesmbHs. Die Ergebnisse werden im Kontext der vorgestellten theoretischen Grundlagen interpretiert, um ein umfassendes Bild der Einkommens- und Vermögensverteilung in Österreich zu liefern. Der Vergleich der Einkommen von Lohnsteuer- und Einkommenssteuerpflichtigen wird explizit behandelt, ebenso die Betrachtung des Vermögens und seiner Verteilung. Ein internationaler Vergleich liefert zusätzliche Perspektiven.
Schlüsselwörter
Reichtum, Einkommensverteilung, Vermögensverteilung, Österreich, Kapitalgesellschaften, Privatstiftungen, Steuern, Abgaben, Lohnsteuer, Einkommenssteuer, Gini-Koeffizient, Lorenz-Kurve, Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Empirische Untersuchung, Internationaler Vergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Verteilung von Reichtum in Österreich
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verteilung von Reichtum in Österreich aus volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Perspektive. Sie zeichnet ein umfassendes Bild der Einkommens- und Vermögensverteilung und beleuchtet die zugrundeliegenden theoretischen Konzepte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Messung von Reichtum, die Analyse der Einkommensverteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen, die Untersuchung der Vermögensverteilung und deren Konzentration, die Rolle von Steuern und Abgaben, und einen internationalen Vergleich der Einkommens- und Vermögensverhältnisse.
Welche Methodik wird verwendet?
Das Kapitel "Methodik" beschreibt die Vorgehensweise der Untersuchung, einschließlich der Methoden zur Ermittlung einkommens- und vermögensreicher Personen und der Analyse ihrer Steuer- und Abgabenbelastung. Die Methodik dient als Grundlage für die empirischen Analysen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Der Abschnitt "Theoretische Grundlagen" definiert Reichtum, diskutiert Konzepte der Verteilungsgerechtigkeit und analysiert verschiedene Ansätze zur Beschreibung und Messung von Einkommen und Vermögen. Er stellt verschiedene Theorien zur Einkommens- und Konsumverteilung (Keynes, Kuznets, Smithies, Duesenberry, Friedman, Modigliani) vor und beleuchtet Kapitalgesellschaften und Privatstiftungen im Zusammenhang mit Vermögensbildung.
Welche empirischen Daten werden analysiert?
Die "Empirische Untersuchung" präsentiert und analysiert Daten zur Entwicklung von Einkommen und Vermögen verschiedener Bevölkerungsgruppen (Lohnsteuerpflichtige, Einkommenssteuerpflichtige), zur Gewinnverteilung von AGs und GmbHs, und zur Vermögensverteilung in Österreich. Ein internationaler Vergleich wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Schlüsselkonzepte werden behandelt?
Schlüsselkonzepte umfassen Reichtum, Einkommensverteilung, Vermögensverteilung, Kapitalgesellschaften, Privatstiftungen, Steuern, Abgaben, Gini-Koeffizient, Lorenz-Kurve, und internationale Vergleiche.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Methodik, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, ein Kapitel zur empirischen Untersuchung und ein Schlusskapitel mit Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (implizit durch die Kapitelzusammenfassungen).
Welche Datenperioden werden untersucht?
Die empirische Untersuchung analysiert Daten aus verschiedenen Zeiträumen, einschließlich der Jahre 1990-1999 für Einkommenssteuerpflichtige und Lohnsteuerpflichtige, 1990-1995 für die Gewinnverteilung von AGs und GmbHs, und weitere Daten zur Vermögensverteilung und Abgabenbelastung.
Wie wird Reichtum definiert?
Die Arbeit bietet eine detaillierte Definition von Reichtum, die im Kapitel "Theoretische Grundlagen" erläutert wird, inklusive der Unterscheidung zwischen Einkommen und Vermögen und der Berücksichtigung verschiedener Vermögensformen.
Wie wird die Einkommensverteilung gemessen?
Die Messung der Einkommensverteilung erfolgt unter anderem mithilfe des Gini-Koeffizienten und der Lorenz-Kurve, deren Stärken und Schwächen ebenfalls diskutiert werden.
- Arbeit zitieren
- Thomas Hirnschrodt (Autor:in), 2002, Reichtum in Österreich unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8306