„Tatsächlich liegt in der Liebe beständiges Leiden beschlossen, das durch die Freude zwar neutralisiert, in bloß potentiellem Zustand erhalten und vertagt wird, das aber jeden Augenblick werden kann, was es seit langem wäre (hätte man nicht erlangt, was man ersehnt): entsetzlich“
Die Liebe, die schönste Sache der Welt, ein entsetzliches Leiden? Wer kann denn so etwas behaupten? - Diese Worte stammen aus der Feder des französischen Autors Marcel Proust, aussprechen lässt er sie den Hauptprotagonisten seines Romanwerkes „A la Recherche du Temps perdu“ - Marcel. Allerdings spricht er in diesem Bezugsrahmen nicht von der wahren romantischen Liebe, wie man sie im Allgemeinen definieren würde, sondern vielmehr von „désir“, einem Begriff, der den der Liebe besonders in der französischen Moralistik des 20. Jahrhunderts mehr und mehr überlagert. Durch diese Akzentuierung des „désir“ übernimmt die „Recherche“ deshalb eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Liebesdiskurse des letzten Jahrhunderts und soll in der hier vorliegenden Hausarbeit den Mittelpunkt darstellen, besonders in Bezug auf die beiden zentralen Themen Homosexualität und Imagination, die Proust in der „Recherche“ verarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Albertine
- Der Charakter Albertine
- Die erste Begegnung zwischen Albertine und Marcel
- Die Entwicklung der Beziehung
- Homosexualität
- Proust und die eigene Homosexualität
- Albertine und die imaginierte Homosexualität
- Eifersucht
- Mediatoren
- Das trianguläre Begehren in der Recherche
- La danse contre seins
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert Marcel Prousts Romanwerk „A la Recherche du Temps perdu“ mit besonderem Fokus auf die Themen Homosexualität und Imagination, die im Werk eine zentrale Rolle spielen. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen dem Erzähler Marcel und Albertine, deren imaginierte Homosexualität und die daraus resultierende Eifersucht des Erzählers die Handlung und die Entwicklung ihrer Beziehung prägen.
- Die imaginierte Homosexualität von Albertine
- Die Rolle der Eifersucht in der Beziehung zwischen Marcel und Albertine
- Die Bedeutung des „désir“ in Prousts „Recherche“
- Das trianguläre Begehren und seine Auswirkungen auf die Beziehung
- Die Darstellung von Homosexualität in Prousts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Rolle des „désir“ in Prousts Werk und stellt die zentrale Bedeutung der Themen Homosexualität und Imagination in der „Recherche“ heraus.
Kapitel 2.1 präsentiert Albertine als komplexen Charakter, der durch ihre Ambivalenz und ihre Verbindung zu verschiedenen Kunstwerken eine zentrale Rolle im Roman spielt. In Kapitel 2.2 wird die erste Begegnung zwischen Marcel und Albertine beschrieben, die als Beginn der eifersüchtigen Episode zwischen den beiden angesehen werden kann.
Kapitel 3.2 beleuchtet die imaginierte Homosexualität von Albertine, die durch die Eifersucht des Erzählers verstärkt wird und die Entwicklung ihrer Beziehung prägt.
Kapitel 4 widmet sich der Eifersucht des Erzählers und ihren Auswirkungen auf seine Beziehung zu Albertine.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: „Recherche“, „désir“, Homosexualität, Imagination, Albertine, Eifersucht, trianguläres Begehren.
- Arbeit zitieren
- Eva Jannasch (Autor:in), 2006, Albertines imaginierte Homosexualität im Spiegel der triangulären Struktur des Begehrens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83064