Die Wahlen zum Präsidenten in Frankreich haben dieses Jahr alle vorherigen Wahlen zum französischen Staatsoberhaupt in den Schatten gestellt. Nach dem ersten Wahlgang am 21. April 2002 hatte sich die französische Republik selbst ein Bein gestellt. Denn Jean-Marie Le Pen, der Vorsitzende der rechtsextremistischen Partei ,,Front National", erreichte mit 16,7 Prozent die Stichwahl um die Präsidentschaft. Er zog damit am Premierminister Lionel Jospin (Sozialistische Partei) vorbei und traf im zweiten Wahlgang auf den Präsidenten Jaques Chirac von der Neogaullistischen Partei. Jaques Chirac hatte im ersten Wahlgang 19,9 Prozent der Stimmen erzielt.
Das französische Volk war zutiefst schockiert über das Wahlergebnis, obwohl es durch seine eigene Entscheidung dazu beigetragen hat. Nach dem ersten Wahlgang kam es zu Demonstrationen und Protesten im ganzen Land gegen Jean-Marie Le Pen. Selbst die linken Parteien Frankreichs favorisierten ,,zähneknirschend" Jaques Chirac im zweiten Wahlgang, der am 5. Mai 2002 statt fand. Der befürchtete GAU blieb dadurch aus und Jaques Chirac gewann mit 82 Prozent der Stimmen die Stichwahl. Er hatte seinen Herausforderer Le Pen mit dem klarsten Ergebnis besiegt, das es je bei der Präsidentenwahl in Frankreich gegeben hat. Doch trotz dieser Abfuhr hatte Jean-Marie Le Pen dem Land seinen Stempel aufgedrückt.
Der Tag nach dem zweiten Wahlgang ist für mein Thema relevant. Ich möchte die Herangehensweise zwischen einer überregionalen, einer regionalen und einer Boulevard-Zeitung an dieses Thema vergleichen. Dafür habe ich mir die Financial Times Deutschland (überregional), die Schweriner Volkszeitung (regional) und die Bild-Zeitung (Boulevard) ausgesucht. Alle drei Zeitungen sind vom Montag, dem 6. Mai 2002. Außerdem werde ich die zwei Kandidaten der Stichwahl noch einmal kurz vorstellen. Die Parlamentswahlen, die am 9. und 16. Juni in Frankreich stattfinden, werden in dieser Hausarbeit nicht berücksichtigt. Es wird nur um die Stichwahl zum Präsidenten gehen.
(Anm. der Red.: Autor ist kein Muttersprachler)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die beiden Kandidaten
- Jaques Chirac
- Jean-Marie Le Pen
- Die drei Zeitungsarten
- Die überregionale Zeitung
- Die regionale Zeitung
- Die Boulevard – Zeitung
- Die Financial Times Deutschland vom 6. Mai 2002
- Die erste Seite
- Weitere Seiten zur Präsidentschaftswahl
- Seite 15: Deutschland & Europa
- Seite 31: Kommentar zum Leitartikel
- Die Schweriner Volkszeitung vom 6. Mai 2002
- Die erste Seite
- Die Bild - Zeitung vom 6. Mai 2002
- Die erste Seite
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Berichterstattung über den zweiten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahl 2002 in drei deutschen Printmedien. Ziel ist es, die Herangehensweise einer überregionalen, einer regionalen und einer Boulevard-Zeitung an dieses Thema zu vergleichen.
- Politische Berichterstattung in Printmedien
- Vergleichende Analyse von Zeitungsberichten
- Wahlkampfstrategien von Jaques Chirac und Jean-Marie Le Pen
- Die Rolle der Medien in der französischen Politik
- Analyse der medialen Darstellung von Rechtsextremismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit stellt die französische Präsidentschaftswahl 2002 und die Besonderheiten des zweiten Wahlgangs vor. Sie begründet die Relevanz der ausgewählten Zeitungen und erläutert den Fokus der Arbeit.
- Die beiden Kandidaten: In diesem Kapitel werden die beiden Kandidaten des zweiten Wahlgangs, Jaques Chirac und Jean-Marie Le Pen, kurz vorgestellt. Ihre Karrieren und Wahlkampfstrategien werden beleuchtet, um den politischen Kontext zu verstehen.
- Die drei Zeitungsarten: Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Zeitungsarten, die in der Analyse berücksichtigt werden: die überregionale, die regionale und die Boulevard-Zeitung. Es werden die unterschiedlichen Zielgruppen und journalistischen Schwerpunkte dieser Medienformen beleuchtet.
- Die Financial Times Deutschland vom 6. Mai 2002: Dieses Kapitel analysiert die Berichterstattung der überregionalen Financial Times Deutschland zum zweiten Wahlgang.
- Die Schweriner Volkszeitung vom 6. Mai 2002: Dieses Kapitel untersucht die Berichterstattung der regionalen Schweriner Volkszeitung zum zweiten Wahlgang.
- Die Bild - Zeitung vom 6. Mai 2002: Dieses Kapitel analysiert die Berichterstattung der Boulevard-Zeitung Bild zum zweiten Wahlgang.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen politische Berichterstattung, Präsidentschaftswahl, Printmedien, überregionale Zeitung, regionale Zeitung, Boulevard-Zeitung, Rechtsextremismus, Frankreich, Jaques Chirac, Jean-Marie Le Pen, Wahlkampfstrategien und mediale Darstellung.
- Arbeit zitieren
- Dirk Wilske (Autor:in), 2002, Der zweite Wahlgang vom 6. Mai 2002 in der Berichterstattung französischer Printmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8317