Die Theorie einer Hellenisierung des Christentums hat bereits seit den Anfängen des Christentums die geistliche Welt in stärkstem Maße beschäftigt. In immer neuen Formen taucht sie in den verschiedenen Jahrhunderten auf und hat sowohl die Entwicklung der Kirche, als auch Theologie und Religionsphilosophie in den verschiedenen Epochen beeinflußt.
Generell ist mit der Theorie der Hellenisierung des Christentums die Beeinflussung des Urchristentums durch die hellenische Kultur gemeint, im Zuge welcher, nach Meinung vieler Vertreter dieser Theorie, die einfache Glaubensreligion Jesu Christi in eine komplexe Glaubenslehre verfälscht wurde.
Um die jeweiligen Argumentationsketten verstehen zu können, welche zu so unterschiedlichen Ergebnissen wie die Glawes - „Die Hellenisierung des Christentums ist also ein Prozess, der geschichtlich notwendig ist...“ der jedoch nicht „die Religion Jesu Christi in ihrer Reinheit getrübt oder in ihrer Kraft geschwächt hat“ und Nietzsches - "Christentum = Platonismus für’s Volk“ „Das Wort schon ‚Christentum‘ ist ein Mißverständnis -, im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz.“ Was darauf folgte, „war bereits der Gegensatz dessen was er gelebt: ... ein Dysangelion“ führen, ist es wichtig, das geschichtliche Umfeld und den Entwicklungsverlauf jenes Urchristentums zu kennen. Sowie es auch vonnöten ist, die Geschichte des Streits um die Bewertung der „Hellenisierung“ klar vor Augen zu haben, bevor man seine Inhalte für die heutige Zeit abwägt und sich zu einem eigenen Urteil durchringt.
Der Darstellung der eventuellen Grundlagen der These einer Hellenisierung des Christentums sowie ihrer Rezeptionsgeschichte widmet sich die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Darstellung der Hellenisierungsthese
- Hellenismus und Urchristentum
- Hellenismus
- Mittelplatonismus
- Jüdische Apokalyptik
- Philo von Alexandrien
- Der Streit um die Hellenisierungsthese - die Befürworter und Gegner
- Hellenisierung des Christentums - der Versuch einer Einschätzung aus heutiger Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Hellenisierungsthese, die seit den Anfängen des Christentums die geistliche Welt beschäftigt. Sie analysiert die Bedeutung der Hellenisierung für das Urchristentum und untersucht den Streit um die These. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Hellenisierung des Christentums eine adäquate Bezeichnung für den Begegnungsprozess zwischen beiden Kulturen ist und welche Berechtigung die verschiedenen Werturteile haben.
- Die Hellenisierungsthese
- Der Einfluss des Hellenismus auf das Urchristentum
- Der Streit um die Bewertung der Hellenisierung
- Die historische Einordnung und die Folgen der Hellenisierung
- Die Bedeutung der Hellenisierungsthese für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Hellenisierungsthese vor und beleuchtet ihre historische Entwicklung sowie die zentralen Vertreter der Theorie, wie Adolf von Harnack und Friedrich Nietzsche. Das zweite Kapitel beleuchtet den Hellenismus als historische und kulturelle Epoche sowie seine Auswirkungen auf das Urchristentum, insbesondere auf die jüdische Apokalyptik und Philo von Alexandrien.
Schlüsselwörter
Hellenisierung, Christentum, Urchristentum, Hellenismus, Mittelplatonismus, Apokalyptik, Philo von Alexandrien, Adolf von Harnack, Friedrich Nietzsche, Theologie, Religionsphilosophie, Glaubenslehre, Glaubensgesetz, Synkretismus, Philosophie, Kulturgeschichte, Geschichte des Christentums.
- Arbeit zitieren
- M.A. Alexander Jentsch (Autor:in), 2003, Die Hellenisierung des Christentums, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83184