"I for my part praise you the more, and am heartily grateful to you because you have shown yourselves obedient and are helping to replenish the fatherland. For it is by lives so conducted that the Romans of later days will become a mighty multitude. We were at first a mere handful, you know, but when we had recourse to marriage and begot us children, we came to surpass all mankind not only in the manliness of our citizens but in the size of our population as well."
Mit diesen Worten lässt Cassius Dio Augustus in einer Rede 9 n. Chr. vor einer Gruppe von ‚equites′ den anwesenden Ehemännern und Vätern sein Lob aussprechen. Gleichzeitig wird hier 27 Jahre nach Erlass der ersten Ehegesetze die Kritik an den immer noch zahlreichen Unverheirateten laut. Diese Gesetze waren 18 v. Chr. die lex Iulia de maritandis ordinibus (julisches Gesetz über die Eheordnung) und die lex Iulia de adulteriis coercendis (julisches Gesetz zur Eindämmung des Ehebruchs). Komplettiert wurde die augusteische Ehe- und Moralgesetzgebung 9 n. Chr. durch die lex Papia Poppaea, die ihren Namen von den beiden einbringenden Konsuln M. Papius Mutilus und Q. Poppaeus Secundus hat und die die lex Iulia de maritandis ordinibus modifizierte und ergänzte.
Die Zeitspanne von fast 30 Jahren zwischen den Gesetzen weist auf die Bedeutung hin, die Augustus ihnen beimaß, wenn er die Thematik so lange nach den ersten Gesetzen wieder aufgriff. Tatsächlich wird der Ehe- und Moralgesetzgebung auch in der Forschung eine große Bedeutung beigemessen. So wird sie z.T. als "one of the most significant aspects of [Augustus′] principate" angesehen und es wird u.a. konstatiert, dass "kaum ein antikes Gesetzgebungswerk in unserer Überlieferung ein so starkes Echo gefunden [hat], wie gerade die Ehegesetze des Augustus."
Der hohe Stellenwert der ‚leges′ zeigt sich auch in ihrer Behandlung und Bewertung in biographischen Werken zu Augustus. Sie werden dort im Vergleich recht umfangreich behandelt und als bedeutend für die augusteische Zeit gewertet. Insbesondere sei hier auf die Arbeiten von Jochen Bleicken und Dietmar Kienast hingewiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalte und Bedeutung der Gesetze
- Die lex Iulia de maritandis ordinibus und die lex Papia Poppaea
- Die lex Iulia de adulteriis coercendis
- Motive für die Gesetzgebung
- Gesellschaftliche Bedeutung und Auswirkungen der Gesetze
- Opposition und Proteste
- Ehebruchverfolgung im Umfeld des Prinzeps: Iulia und Iulia minor
- Erfolg oder Misserfolg der augusteischen Ehegesetze?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die augusteischen Ehegesetze, insbesondere die lex Iulia de maritandis ordinibus, die lex Papia Poppaea und die lex Iulia de adulteriis coercendis. Sie analysiert deren Inhalte, die dahinterstehende Motivation und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Gesetzgebung im Kontext der römischen Oberschicht. Dabei soll die Frage nach dem Erfolg oder Misserfolg der Gesetzgebung beantwortet werden.
- Inhalt und Bedeutung der augusteischen Ehegesetze
- Die Intentionen Augustus und seine Motivation für die Gesetzgebung
- Die Auswirkungen der Gesetzgebung auf die römische Gesellschaft
- Die gesellschaftliche Bedeutung und Rezeption der Gesetze
- Der Erfolg oder Misserfolg der augusteischen Ehegesetze
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die augusteischen Ehegesetze und skizziert deren historische und gesellschaftliche Bedeutung. Sie führt in die Thematik ein und präsentiert die wichtigsten Quellen und Forschungsliteratur.
- Inhalte und Bedeutung der Gesetze: Dieses Kapitel erläutert die Inhalte der beiden Ehegesetze, der lex Iulia de maritandis ordinibus und der lex Papia Poppaea, sowie des Ehebruchgesetzes, der lex Iulia de adulteriis coercendis. Es analysiert deren Regelungen und die dahinterstehende Intention.
- Motive für die Gesetzgebung: Dieses Kapitel untersucht die Motive Augustus für die Einführung der Ehegesetze. Es betrachtet die politische und gesellschaftliche Situation der römischen Oberschicht und die Probleme, die Augustus mit der Gesetzgebung zu lösen versuchte.
- Gesellschaftliche Bedeutung und Auswirkungen der Gesetze: Dieses Kapitel analysiert die gesellschaftlichen Auswirkungen der augusteischen Ehegesetze. Es betrachtet die Reaktion der Bevölkerung, die Opposition und die Auswirkungen der Gesetze auf die Familie und die Moral.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt die augusteische Ehegesetzgebung, insbesondere die lex Iulia de maritandis ordinibus, die lex Papia Poppaea und die lex Iulia de adulteriis coercendis. Sie befasst sich mit der römischen Oberschicht, der Familie, Moral und der gesellschaftlichen Bedeutung der Gesetzgebung.
- Arbeit zitieren
- Ralf Käcks (Autor:in), 2000, Die Ehegesetzgebung des Augustus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8321