Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Fußballreportagen im Radio sprachlich anders realisiert werden als im Fernsehen. Im Fokus steht dabei die Benutzung von Metaphern.
Für die Analyse wurde je ein Korpus der zweiten Halbzeit des Spiels um Platz 3 bei der Weltmeisterschaft 2006 – Deutschland gegen Portugal – erstellt. Für die Bestimmung von Metaphern wurden die Metapherntheorien von Lakoff/Johnson (1980) und Weinrich herangezogen. Lakoff/Johnson benutzen eine kognitive Metapherntheorie und Weinrich betrachtet Metaphern als ein kontextabhängiges Phänomen. Beide Theorien bestehen aus ähnlichen Elementen: für Weinrich ergeben sich Metaphern aus der Interaktione von einem Bildspender und einem Bildempfänger, für Lakoff/Johnson aus der Interaktion einer „source domain“ und einer „target domain“.
Ziel ist es herauszufinden, ob im Radio ein anderer Metapherngebrauch herrscht als im Fernsehen, da das Medium Radio nur den akustischen Kanal benutzt. Zwei spezielle Thesen, die in der Arbeit überprüft werden, sind: 1. Im Radio werden mehr dynamisierende Metaphern (Reger 1977) benutzt, um die Dynamik des Spiels darzustellen. 2. Im Radio werden mehr kreative Metaphern benutzt, da das Spiel für den Hörer erst sprachlich erzeugt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Metaphernntheorien
- Theorie der Metapher nach Weinrich (1976) – die Kontexttheorie
- Theorie der Metapher nach Lakoff /Johnson (1980) – die kognitive Theorie
- Sprache in den Medien
- Sprache in der Radio-Live-Reportage und die Rolle des Reporters
- Die Sprache im Fernseh-Live-Kommentar und die Rolle des Kommentators
- Metaphern in der Fußballberichterstattung - Forschungsstand
- Thesen und Vorgehensweise für die Analyse
- Metaphernntheorien
- Das Korpus
- Korpus Radio
- Korpus Fernsehen
- Vergleichende Analysen der Metaphern in Radio und Fernsehen
- Bildspenderbereich „Krieg/Kampf/Militär“
- Bildspenderbereich „Theater/Musik/Kunst“
- Bildspenderbereich „Weg/Reise“
- Bildspenderbereich „Kommunikation“
- Dynamisierende Metaphern
- Kreative und konventionelle Metaphern
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Gebrauch von Metaphern in der Fußballberichterstattung im Radio und im Fernsehen. Ziel ist es, die Unterschiede im Metapherngebrauch in beiden Medienformaten aufzuzeigen und zu analysieren, welche Rolle Metaphern in der Vermittlung von Spannung und Emotionalität spielen.
- Metapherngebrauch in Radio- und Fernsehreportagen
- Rollen und Funktionen von Metaphern in der Berichterstattung
- Vergleich der Bildspenderbereiche in Radio und Fernsehen
- Bedeutung von Kreativität und Konventionalität in der Metaphorik
- Der Einfluss von Sprache auf die Wahrnehmung des Fußballs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz der Fußballweltmeisterschaft 2006 als Kommunikationsmedium und stellt den Forschungsgegenstand vor. Kapitel 2 behandelt die Theorie der Metaphern, die Sprache in den Medien und den Forschungsstand zur Metaphorik in der Fußballberichterstattung. Kapitel 3 beschreibt die Korpora, die für die Analyse verwendet werden. Kapitel 4 analysiert die Metaphern in Radio und Fernsehen, wobei verschiedene Bildspenderbereiche und Metaphernkategorien betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Metaphern, Fußballberichterstattung, Radioreportage, Fernsehkommentar, Sprache, Kommunikation, Bildspenderbereiche, Kreativität, Konventionalität.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Sebastian Möring (Autor:in), 2006, Metaphern in der Fußball-Berichterstattung im Radio und Fernsehen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83312