Innerhalb meines beruflichen Tätigkeitsfeldes – der Beratung von Menschen mit Diabetes – begegnen mir viele Menschen, die durch eine gesundheitsförderliche Ernährungsweise zu einer Verbesserung ihres Wohlbefindens, ihrer gesundheitlichen Situation und der Minimierung der Entstehung von Begleiterkrankungen beitragen könnten. Es zeigt sich jedoch immer wieder, wie schwer es ist, durch jahrelange Gewohnheiten verfestigte, gesundheitsabträgliche Verhaltensmuster zu verändern.
Erschwerend kommt hinzu, dass gesundes Essverhalten selten unmittelbar spürbare positive Konsequenzen nach sich zieht, sondern ganz im Gegenteil häufig mit Einschränkung und Verzicht einhergeht. Die Entstehung von Krankheiten wird zudem oftmals nicht direkt mit dem eigenen Ernährungsverhalten in Verbindung gebracht. Dazu kommen das Überangebot an Nahrungsmitteln und Speisen und die abnehmende Notwendigkeit von kochtechnischen Fertigkeiten durch fertige Speisenangebote, die nahezu rund um die Uhr zugänglich sind (vgl. auch Pudel 2004).
Motive für das Essverhalten sind äußerst vielschichtig. Im Vordergrund stehen keine rationalen, sondern emotionale Beweggründe, wie Geschmack, Hunger, Sättigung, Angebot, Präferenzen, Gewohnheiten, Traditionen (vgl. auch Pudel 2004).
Nach Pudel (2004) ist „Essverhalten ein überwiegend durch Bedürfnisse emotional reguliertes Verhalten, das durch kognitiv-rationale Argumente wenig (oder nicht) beeinflusst wird“ (S.113).
Da sich Ernährungsgewohnheiten bereits frühzeitig verfestigen und im Erwachsenenalter schwer modifizierbar sind (Pudel 2004), sowie finanzielle und zeitliche Ressourcen für Ernährungsaufklärung knapp bemessen sind, ist es naheliegend, zielgruppenorientiert bei der Gruppe der Kinder und Jugendlichen anzusetzen, um eine größtmögliche Effektivität zu erzielen.
„Die Idee von New Public Health ist „think upstream”, also den Fluss hinaufzugehen und herauszufinden, wo die Ursachen liegen und dann – wo immer es möglich ist – zu verhindern, dass Menschen in den Fluss fallen“ (Bertelsmann 2003, S.28).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Problemaufriss
- 1.1 Ernährungssituation in Deutschland
- 1.2 Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen
- 1.2.1 Allgemeine Datenlage
- 1.2.2 Verzehrsverhalten von Kindern und Jugendlichen
- 1.2.3 Einflüsse auf das Ernährungsverhalten Jugendlicher
- 1.2.4 Folgen
- 1.3 Ernährungsbildung
- 2. Entwicklung der Fragestellung
- 2.1 Handlungsbedarf
- 2.2 Handlungsfelder
- 3. Thema und Zielsetzung des Projektes
- 3.1 Generelle Ziele
- 3.2 Ziele des Projektes
- 3.3 Kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele
- 4. Gesundheitspolitische Relevanz
- 4.1 Aktualität der Thematik
- 4.2 Ökonomische Relevanz
- 4.3 Gesetzliche Regelungen
- 5. Entwicklung in der Praxis
- 5.1 Allgemeine Entwicklung
- 5.2 Beispiel aus der Praxis
- 6. Realisierbarkeit und Strategien der Akzeptanzsicherung
- 6.1 Einschätzung der Realisierbarkeit
- 6.2 Risikoanalyse
- 6.3 Strategien zur Akzeptanzsicherung
- 6.4 Einbindung des Projektes in bestehende Strukturen
- 7. Durchführung des Projektes
- 7.1 Vorbereitungsphase
- 7.2 Planungsphase
- 7.3 Durchführung der Interventionen
- 7.3.1 Durchführung der Projektwoche und der Präsentation der Ergebnisse
- 7.3.2 Vorbereitung und Implementierung des optimierten Pausenverkaufs
- 7.4 Abschlussphase
- 8. Finanz- und Zeitplanung
- 8.1 Zeitplanung
- 8.1.1 Zeitlicher Überblick über den Gesamtverlauf des Projektes
- 8.1.2 Zeitliche Abläufe einzelner Projektschritte
- 8.2 Finanzplanung
- 8.2.1 Personelle Kosten
- 8.2.2 Sachkosten
- 8.2.3 Erwartbare Gesamtkosten und Finanzierung des Projektes im Überblick
- 9. Erwartbare Ergebnisse
- 9.1 Ergebnisse innerhalb der Einrichtung
- 9.2 Ergebnisse im schulischen Umfeld
- 10. Fazit
- Übertragbarkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit "Unsere Schule is(s)t gesund!" zielt darauf ab, das Ernährungsverhalten von sozial benachteiligten Jugendlichen zu verbessern. Das Projekt möchte dazu beitragen, dass Jugendliche eine gesunde Lebensweise entwickeln und ihr Wohlbefinden steigern. Darüber hinaus soll das Projekt die Relevanz einer gesundheitsbewussten Ernährung für die eigene Gesundheit und das soziale Umfeld verdeutlichen.
- Ernährungsverhalten von Jugendlichen
- Gesundheitsförderung und Prävention
- Soziale Ungleichheit und Gesundheit
- Ernährungsbildung und -aufklärung
- Partizipation und Empowerment
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Problem der ungesunden Ernährungsgewohnheiten und deren Folgen dar und begründet die Notwendigkeit eines Projektes zur Förderung ernährungsbewussten Verhaltens bei Jugendlichen.
- 1. Problemaufriss: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Ernährungssituation in Deutschland und analysiert die spezifischen Herausforderungen im Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Hier werden auch die Ursachen und Folgen von ungesundem Essverhalten sowie die Bedeutung von Ernährungsbildung untersucht.
- 2. Entwicklung der Fragestellung: In diesem Kapitel werden der Handlungsbedarf und die Handlungsfelder im Bereich der Ernährungsbildung von Jugendlichen herausgearbeitet. Die Projektarbeit "Unsere Schule is(s)t gesund!" wird als Antwort auf diese Fragestellung vorgestellt.
- 3. Thema und Zielsetzung des Projektes: Dieses Kapitel definiert die allgemeinen und spezifischen Ziele des Projektes. Es werden verschiedene Zieldimensionen (z.B. kurz-, mittel- und langfristige Ziele) betrachtet.
- 4. Gesundheitspolitische Relevanz: Dieses Kapitel beleuchtet die Aktualität, die ökonomische Relevanz und die rechtlichen Rahmenbedingungen des Projektes.
- 5. Entwicklung in der Praxis: Das Kapitel zeigt allgemeine und praxisbezogene Entwicklungen im Bereich der Ernährungsbildung auf.
- 6. Realisierbarkeit und Strategien der Akzeptanzsicherung: Hier werden die Realisierbarkeit des Projektes bewertet, Risiken analysiert und Strategien zur Akzeptanzsicherung entwickelt.
- 7. Durchführung des Projektes: Das Kapitel beschreibt die einzelnen Phasen der Projektdurchführung, von der Vorbereitungsphase über die Planung und Durchführung bis zur Abschlussphase.
- 8. Finanz- und Zeitplanung: In diesem Kapitel werden die zeitliche und finanzielle Planung des Projektes dargelegt.
- 9. Erwartbare Ergebnisse: Dieses Kapitel stellt die erhofften Ergebnisse des Projektes sowohl innerhalb der Einrichtung als auch im schulischen Umfeld vor.
Schlüsselwörter
Die Projektarbeit "Unsere Schule is(s)t gesund!" beschäftigt sich mit den Themen Ernährungsverhalten, Gesundheitsförderung, Prävention, soziale Ungleichheit, Ernährungsbildung, Partizipation und Empowerment im Kontext von sozial benachteiligten Jugendlichen.
- Arbeit zitieren
- Susanne Bader (Autor:in), 2004, „Unsere Schule is(s)t gesund!“ Gesundes Essverhalten fördern., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83317