In der Entwicklungsgeschichte des Menschen hat sich hinsichtlich des
Ernährungsverhaltens ein Wandel vollzogen. So war es für den Homo Sapiens von
Vorteil, in Zeiten eines guten Nahrungsangebotes viel Energie aufzunehmen und zu
speichern, um Perioden der Nahrungsknappheit zu überstehen. Im Zeitalter der
alten Ägypter und Griechen bis hin in die Zeit der industriellen Revolution hatte
das Essen stets mit gesellschaftlichem Status zu tun. Wohlbeleibtheit galt als
Zeichen von Wohlstand und materieller Sorglosigkeit, kurzum als Ausdruck von
Macht. Attribute wie Frohsinn, Gemütlichkeit und Friedfertigkeit wurden im
Zusammenhang mit der korpulenten Gesellschaft assoziiert. Spätestens jedoch
seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird das Schlanksein und
Schlankwerden immer stärker zu einer gesellschaftlichen Norm, die in Kultur und
Werbung transportiert und verstärkt wird. Dem gegenüber steht der tief
greifende Ernährungswandel der letzten Jahrzehnte - Tiefkühl- und
Fertiggerichte, Fastfood- und Imbisskultur, Functional- und Designerfood,
Essstörungen und Fettleibigkeit, die neue Orientierungslosigkeit angesichts der
Warenfülle. Das Image der „Dicken“ hat sich in den letzten Jahrzehnten
verändert. Nicht mehr die positiven Charaktere werden genannt, sondern Beigaben
wie Faulheit, Dummheit und Willensschwäche. Die Ablehnung gegenüber
Übergewichtigen beginnt bereits in jungem Alter: Kleinkinder beschreiben, einer
Untersuchung folgend, die Silhouette eines adipösen Kindes mit abwertenden
Formulierungen wie „faul“, „hässlich“, „dumm“, „dreckig“ und „verlogen“ (Lehrke &
Laessle, 2002). Schon Kinder im Vorschulalter würden lieber mit einem
behinderten Kind befreundet sein als mit einem übergewichtigen (Benecke, Vogel,
2003).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adipositas
- Bewertungskriterien
- Bewertung des Ausmaßes
- Körperzusammensetzung
- Methoden zur Messung des Körperfettanteils
- Fettverteilungsmuster
- Prävalenz und Kosten der Adipositas
- Risiko der Adipositas
- Medizinische Auswirkungen
- Psychische Auswirkungen
- Ätiologie
- Positive Energiebilanz
- Bewegungsmangel
- Die genetische Disposition
- Medikamenten
- Ernährungsverhalten
- Ernährungsverhalten im Wandel
- Adipositastherapie
- Indikation und Diagnostik
- Therapieziele
- Gewichtsziele
- Verhaltenstherapeutische Ziele
- Charakteristik des therapeutischen Vorgehens
- Ernährungstherapie
- Bewegungstherapie
- Verhaltenstherapie
- Kommerzielle Gewichtsreduktionsprogramme
- Gewichtsenkende Medikamente
- Chirurgie
- Qualitätskriterien zum Aufbau eines Adipositastherapieprogrammes
- Strukturqualität
- Prozessqualität
- Ergebnisqualität
- Kriterien zur Beurteilung der Ergebnisqualität
- Gesundheitsbezogene Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen
- Erläuterung des Begriffs
- Konzepte zur Erfassung der Lebensqualität
- Messung der Lebensqualität
- Grundaspekte zur Beurteilung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- Stand der Forschung
- Gesundheit von Kindern und Jugendliche
- Zentrale Gesundheitsprobleme im Kindesalter
- Erklärungsansätze für gesundheitliche Beeinträchtigungen von Kindern und Jugendliche
- Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen als Determinanten von Gesundheit und Entwicklung
- Gesundheitsförderung
- Erläuterung des Begriffs
- Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Fragebogen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- Hintergrund der Modifikation
- Subskalen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- Körperliche Aktivität
- Körperliche Funktionsfähigkeit
- Gesundheitszustand, Gesundheitswahrnehmung, Gesundheitsempfinden
- Psychisch-emotionales Wohlbefinden
- Körperwahrnehmung
- Körperkonzept
- Körperbild
- Soziales Umfeld
- Erhebung der Daten
- Codierung und Auswertung der Daten
- Darstellung der Ergebnisse
- Körperliche Aktivität/Freizeitgestaltung
- Körperliche Funktionsfähigkeit
- Gesundheitszustand, Gesundheitswahrnehmung, Gesundheitsempfinden
- Psychisch-emotionales Wohlbefinden
- Körperwahrnehmung
- Körperbild
- Soziales Umfeld
- Die Figurenzeichnungen
- Diskussion der Ergebnisse
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Adipositas im Kindes- und Jugendalter und verfolgt das Ziel, ein Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität adipöser Kinder und Jugendlicher zu modifizieren. Die Arbeit analysiert die Problematik der Adipositas, beleuchtet die relevanten Bewertungskriterien, Prävalenz und Risiken, sowie die zugrundeliegende Ätiologie. Im Fokus stehen die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen und die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung dieser Lebensqualität. Die Arbeit befasst sich auch mit den Aspekten der Erhebung und Auswertung der Daten.
- Adipositas im Kindes- und Jugendalter: Prävalenz, Risiken und Ursachen
- Entwicklung und Modifikation eines Instruments zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- Analyse der Lebensqualität adipöser Kinder und Jugendlicher
- Erhebung und Auswertung von Daten
- Diskussion der Ergebnisse und Ausblick auf zukünftige Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Adipositas im Kindes- und Jugendalter ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Das zweite Kapitel definiert den Begriff Adipositas und beleuchtet die relevanten Bewertungskriterien, die Prävalenz, die Risiken und die Ursachen. Es wird auf die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen der Adipositas eingegangen. Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen. Es wird die Bedeutung dieses Konzepts erläutert, sowie verschiedene Konzepte zur Erfassung der Lebensqualität vorgestellt. Das vierte Kapitel beschreibt die Modifikation eines Fragebogens zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen. Es werden die Subskalen des Fragebogens vorgestellt, sowie die Methoden zur Erhebung und Auswertung der Daten erläutert.
Schlüsselwörter
Adipositas, Kindes- und Jugendalter, Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Lebensqualität, Fragebogen, Erhebung, Auswertung, Modifikation, Prävalenz, Risiken, Ursachen, Ätiologie, Gesundheitsförderung, Gesundheitsprobleme.
- Bewertungskriterien
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sportwissenschaftler Matthias Radtke (Autor:in), 2004, Adipositas im Kindes- und Jugendalter - Modifikation eines Intrumentes zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität adipöser Kinder und Jugendlicher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83359