1. Hinführung zum Thema
Am 14. Juni 1940 marschierten deutsche Truppen in Paris ein, nachdem sich zuvor die französische Regierung als unfähig erwies, mit Beginn des 2. Weltkrieges die eigenen Truppen strategisch gegen die Nazis auszurichten. Im Französischen, bekannt als Drôle de Guerre, erlaubte sich der führende Militärgeneralstab eklatante Fehler, u.a. die Unterschätzung von Panzern und der Luftwaffe, die schließlich zum leichten Sieg der Nazis führten. Am 17. Juni 1940 wurde Maréchal Pétain, als Nachfolger von Paul Reynaud letzter Ministerpräsident der III. Republik. Anstelle einer Kapitulation verkündete er über das Radio einen Waffenstillstand. Im Süden Frankreichs wurde der État français mit der Hauptstadt Vichy ausgerufen. Der Norden mit der Atlantikküste blieb von deutschen Wehrmächten besetzt (siehe Anhang 1) .
Mit der Rechtfertigung, dass die Schwäche der III. Republik in ihren korrupten politischen Institutionen und im „Erlahmen unseres Eifers“ lag, wurde zur Erneuerung der Gesellschaft die Révolution nationale ausgerufen. Mit Hilfe dieser moralischen Revolution sollte Frankreich wieder zu alter Stärke finden.
Auf Grund technischer Entdeckungen im Bereich der Massenmedien, allen voran das Radio, gab es in den 20er und 30 er Jahren neue Methoden der Propaganda. So wurde mit Hilfe von Zeitung, Kino und Radio eine manipulierte Berichterstattung und Diffusion der Ideologie ermöglicht.
In dieser Hausarbeit soll im Speziellen das Chanson als Propagandamittel erläutert werden. Dabei wird zuerst auf die zu vermittelnden Werte und Leitbilder der Révolution nationale und der Mythifzierung von Maréchal Philippe Pétain eingegangen. Anschließend erfolgt eine Darstellung der technischen Möglichkeiten zur Produktion, Distribution und Rezeption von Propaganda. Schließlich werden Funktion und Wirkung eines Chansons am Beispiel von Maréchal, nous voilà! dargestellt und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Hinführung zum Thema
- 2. Hauptteil
- 2.1 Werte und Leitbilder der Révolution nationale
- 2.2 Mythifizierung des Maréchal Philippe Pétain
- 2.3 Technische Mittel der Propaganda
- 2.4 Chansons als Propagandamittel
- 2.4.1 Hymnen als Chanson und deren Erfolg
- 2.4.2 Wirkung und Funktion
- 2.4.3 Themen der Vichy-Chansons
- 2.5 Chansonanalyse von Maréchal, nous voilà!
- 2.5.1 Analyse der Semantik
- 2.5.2 Unterstützung der Botschaft
- 3. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern das Chanson als Propagandamittel im Vichy-Regime eingesetzt wurde. Sie analysiert die Werte und Leitbilder der „Révolution nationale“, die Mythifizierung von Maréchal Philippe Pétain sowie die technischen Möglichkeiten der Propaganda.
- Werte und Leitbilder der „Révolution nationale“
- Mythifizierung von Maréchal Philippe Pétain
- Technische Mittel der Propaganda
- Chansons als Propagandamittel
- Analyse des Chansons „Maréchal, nous voilà!“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und erläutert die historischen Umstände, die zur Entstehung des Vichy-Regimes führten. Das zweite Kapitel analysiert die Werte und Leitbilder der „Révolution nationale“, die Mythifizierung von Maréchal Philippe Pétain sowie die technischen Möglichkeiten der Propaganda. Es wird auch die Verwendung des Chansons als Propagandamittel beleuchtet und die Wirkung und Funktion dieser Gattung untersucht. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit einer detaillierten Analyse des Chansons „Maréchal, nous voilà!“ und betrachtet die Semantik und die Unterstützung der Botschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Propaganda, Chanson, Vichy-Regime, „Révolution nationale“, Maréchal Philippe Pétain, Werte, Leitbilder, technische Mittel, Semantik und Botschaft. Sie analysiert die Verwendung des Chansons als Instrument der Massenmanipulation während der Zeit des Vichy-Regimes.
- Arbeit zitieren
- Nicolas Beck (Autor:in), 2007, Propaganda des Vichy-Regimes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83436